Anbaugemeinschaft Solawi in Rheinberg Solidarischer Bio-Garten geht ins Jahr vier

Rheinberg/Alpen · Die Anbaugemeinschaft Solawi hat jetzt die ersten Pflanzen gesetzt. Der Acker ist wegen der Zeelink-Pipeline diesmal etwas kleiner geworden.

Bald wird schon wieder geerntet bei der Solidarischen Landwirtschaft (Solawi). Die Pflanzen gedeihen derzeit noch unterm Folientunnel. Die Gärtner haben bereits die zweite Pflanzwelle im Blick.

Bald wird schon wieder geerntet bei der Solidarischen Landwirtschaft (Solawi). Die Pflanzen gedeihen derzeit noch unterm Folientunnel. Die Gärtner haben bereits die zweite Pflanzwelle im Blick.

Foto: Solawi

Der gemeinnützige Verein Solidarische Landwirtschaft Niederrhein (Solawi) versorgt seit drei Jahren Menschen zwischen Xanten und Duisburg rechts und links des Rheins mit regionalem Bio-Gemüse. Jetzt ist die Solawi Niederrhein ins vierte Wirtschaftsjahr gestartet. „Erst am Montag wurden 4500 Jungpflanzen geliefert“, berichtet Nicole Weber vom Vorstand der Solidarischen Landwirtschaft Niederrhein. Unter anderem Mangold, Kohlrabi, Brokkoli und Spitzkohl wurden bei der ersten Pflanzwelle in den Boden gesetzt.

Der Feldsalat wurde bereits geerntet, auch Radieschen und Kräuter können sich die Vereinsmitglieder bald schmecken lassen. Über eine monatliche Pauschale tragen sie die Kosten für die Gärtnerei und erhalten im Gegenzug von April bis November wöchentlich ihren Anteil an Gemüse – frisch, regional und saisonal.

Die etwas andere Gemüse-Gärtnerei bewirtschaftet seit ihrer Gründung rund einen Hektar Ackerland am Tinthof in Voerde-Spellen. In diesem Jahr unter etwas geänderten Rahmenbedingungen: „Die Zeelink-Pipeline wurde über unsere Fläche gelegt. Die ist deshalb vorerst nicht nutzbar“, erläutert Weber. Dafür habe man in unmittelbarer Nähe eine entsprechende Ausgleichsfläche erhalten.

Der neue Acker sei nun etwa 250 Quadratmeter kleiner, doch könne nun, wie vorgesehen, bestellt werden. „Die Folientunnel haben wir schon direkt so angelegt, dass diese nicht beeinträchtigt sind“, erläutert Weber, die auch hauptamtliche Klimaschutzmanagerin bei der Stadt Rheinberg ist. Auch die Wasserversorgung sei auf dem neuen Feld gesichert. Um auf trockene Sommer vorbereitet zu sein, wurde zudem ein Brunnen gebohrt, der die Bewässerung sicherstellt.

Das Gartenteam wurde im Sommer personell neu aufgestellt. Mit Ben Perdighe (42) kümmert sich ein gelernter Gärtner um das Gemüse. Ihm zur Seite steht Abdul. Beide haben jetzt schon die zweite Pflanzwelle Anfang April im Blick. „Dann werden unter anderem Pastinaken gesetzt“, so der 42-Jährige, der einen Hof in Dinslaken betreibt. Bei der dritten Pflanzwelle im Mai kommen Exoten wie Zucchini und Paprika zum Zuge. Alle Pflanzen werden übrigens von einem Gartenbaubetrieb in Willich bezogen. Darüber hinaus möchte der Fachmann in diesem Jahr erstmals die Aussaat von Bohnen, Erbsen, Möhren oder Pastinaken wagen.

Von Einschränkungen aufgrund der Corona-Krise ist die Solawi in Teilen betroffen. Die beiden Gärtner arbeiten jetzt in Schichten, so dass sie sich kaum mehr begegnen. Die Vereinsmitglieder, die bei den Pflanzaktionen helfen, müssen auf den entsprechenden Abstand achten. „Doch die Absage von anstehenden Veranstaltungen, Festen und Märkten, auf denen wir für unsere Sache geworben haben, trifft uns schon“, sagt Weber.

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