Alpen und Sonsbeck bieten soziales Netzwerk Ein digitaler Dorfplatz für die Gemeinde

Alpen/Sonsbeck · Alpen und Sonsbeck starten ein soziales Netzwerk, auf dem Bürger und Vereine sich über Events, Aktionen und Hilfsangebote austauschen können.

 Mit dem sozialen Netzwerk digitaler Dorfplatz ist der Austausch mit anderen Gemeindemitgliedern bequem vom Sofa aus möglich (Symbolfoto).

Mit dem sozialen Netzwerk digitaler Dorfplatz ist der Austausch mit anderen Gemeindemitgliedern bequem vom Sofa aus möglich (Symbolfoto).

Foto: dpa/CHASSENET

In der Corona-Krise erlebt Facebook einen immensen Bedeutungsgewinn in der lokalen Kommunikation. Bürgermeister nutzen Videobotschaften, um die Bewohner ihrer Gemeinden direkt zu informieren. Die Bürger tauschen sich in Gruppen aus, bieten Einkaufshilfen und Lieferdienste an, sprechen sich gegenseitig Mut zu. Die Gemeinden Alpen und Sonsbeck möchten diese lokalen Ressourcen ab sofort bündeln und ein soziales Netzwerk nutzen, das dazu entwickelt wurde, Menschen, Politik, Vereine, Geschäfte, Schulen und Unternehmen einer Gemeinde zusammenzubringen: den sogenannten digitalen Dorfplatz des Schweizer Unternehmens Crossiety, der deutlich mehr Optionen zur lokalen Vernetzung bietet als Facebook.

„Die Bürger bekommen ein modernes Werkzeug, um sich zu informieren sowie untereinander in Kontakt zu kommen und zu bleiben“, sagt Sonsbecks Bürgermeister Heiko Schmidt. Die Daten seien sicher, der Zugang durch die erworbene Lizenz für jeden kosten- und werbefrei, betont Alpens Bürgermeister Thomas Ahls. Registrierung und Bedienung über App oder PC-Browser seien denkbar einfach. Mailadresse, Handynummer, Postleitzahl und Ort angegeben – schon wird man automatisch für die eigene Gemeinde freigeschaltet.

 So sieht eine Beispielseite eines Vereins auf dem Smartphone aus. Möglich ist der Zugang aber auch über PC-Browser (Screenshot).

So sieht eine Beispielseite eines Vereins auf dem Smartphone aus. Möglich ist der Zugang aber auch über PC-Browser (Screenshot).

Foto: Julian Budjan

Wichtigstes Instrument ist der Dorfplatz. Dieser ist zu vergleichen mit Facebook-Startseite und Newsfeed. Nur, dass nicht Beiträge, Neuig­keiten und Videos aus aller Welt angezeigt werden, sondern nur solche, die den eigenen Heimatort betreffen. Sie sind mit den Kategorien Veranstaltung, Neuigkeit, Helfen (suche/biete), Diskussion, Umfrage oder Termin finden gekennzeichnet. Das bietet Potenzial für soziales Engagement, private Expertise, schnelle Nachbarschaftshilfe. Aber eben auch für Politik, Geschäfte, Vereine und Unternehmen, die Bürger direkt anzusprechen. Statt Beiträgen jeglicher Art kann der Dorfplatz auch alleinig Veranstaltungen in der Nähe anzeigen. Aus den Zusagen wird im privaten Home-Bereich ein individuelles Ausgeh-Programm erstellt.

Jede öffentliche Seite ist zugleich eine Gruppe, die wahlweise als geschlossene Gesellschaft agieren kann, so dass man in diese eintreten muss. Das lässt sich auch kombinieren: Offene Gruppe, geschlossene Teams. Vereine oder Unternehmen können sich so nicht nur ihrer Zielgruppe präsentieren und auf Veranstaltungen hinweisen, sondern auch intern über die Plattform kommunizieren.

 Auch die Gemeindeverwaltung kann wichtige Neuigkeiten im digitalen Dorfplatz schnell teilen (Screenshot).

Auch die Gemeindeverwaltung kann wichtige Neuigkeiten im digitalen Dorfplatz schnell teilen (Screenshot).

Foto: Julian Budjan

Über den CrossChat kann jeder jede Privatperson aus der Gemeinde, sofern registriert, privat anschreiben, auch den Bürgermeister. Und die Gemeindeverwaltung besitzt einen eigenen Menüpunkt, damit die wichtigen politischen Entscheidungen und Maßnahmen im Feed nicht untergehen.

Zukünftig soll es auch möglich sein, sich über Kanäle themenspezifisch überregional zu vernetzen. Entscheidend für den Erfolg dürfte sein, wie umfangreich Institutionen und Bürger ihre Facebook-Gewohnheiten umstellen, damit sich der digitale Dorfplatz mit Leben füllt.

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