77 Minuten im Einsatz So lief das U21-Debüt von Gladbachs Netz

Mönchengladbach · Seit seinem Wechsel von Hertha BSC zu Borussia Mönchengladbach kann sich Luca Netz nicht über mangelnde Einsatzchancen beschweren. Viermal stand er bereits in der Bundesliga in der Startelf, am Donnerstag stellte er mit seinem U21-Debüt einen kleinen Vereinsrekord auf.

Luca Netz sorgt dafür, dass mal wieder ein Spieler von Borussia Mönchengladbach für die U21-Nationalmannschaft aufläuft.

Luca Netz sorgt dafür, dass mal wieder ein Spieler von Borussia Mönchengladbach für die U21-Nationalmannschaft aufläuft.

Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Als Luca Netz Ende August sein Debüt für die deutsche U19-Nationalmannschaft feiern sollte, sagte er kurzfristig ab. Der Linksverteidiger wollte sich in der Länderspielpause bei Borussia Mönchengladbach im Training empfehlen und kurz nach seinem Wechsel von Hertha BSC noch besser akklimatisieren. Der Plan ging auf: Als Ramy Bensebaini verletzt von der algerischen Nationalmannschaft zurückkehrte, zögerte Trainer Adi Hütter nicht, Netz von Beginn an gegen Arminia Bielefeld zu bringen.

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Seitdem stand der gebürtige Berliner immer in der Startelf und erledigte seinen Job über weite Strecken sehr ordentlich, was dem neuen U21-Nationaltrainer Antonio Di Salvo nicht verborgen blieb. Am Donnerstagabend war es dann so weit: Netz vollendete den Durchmarsch von der U17, für die er bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie 15-mal aufgelaufen war, in die U21 mit nur 18 Jahren und 145 Tagen. Jünger waren in der Geschichte nur sieben Spieler. Von allen Gladbachern, die für die U21 aufliefen, ist Netz nun sogar der jüngste, er löste Marko Marin ab.

Am Ende war auch er ein Gewinner im EM-Qualifikationsspiel gegen Israel. Doch als Netz in der 77. Minute für Noah Katterbach vom 1. FC Köln weichen musste, lag Deutschland noch 1:2 hinten. Zuvor hatte er das Personal-Derby gegen Katterbach um den Startelf-Platz gewonnen, der Kölner war dann aber maßgeblich am späten Erfolg der deutschen Mannschaft beteiligt. Freiburgs Kevin Schade legte er mit einer traumhaften Flanke den Ausgleich auf, Jonathan Burkardt aus Mainz schoss in der ersten Minute der Nachspielzeit den 3:2-Siegtreffer.

Netz hatte gut begonnen in Paderborn und gleich einen Freistoß herausgeholt, anschließend wurden seine Vorstöße seltener. Beim zweiten Treffer der Israelis konnte Netz den Torschützen in dessen Rücken nicht mehr am Abschluss hindern, kurz vor seiner Auswechslung dann seine beste Aktion: Von links schlug er eine ähnliche Flanke wie später Katterbach, Burkardt scheiterte aus kurzer Distanz am israelischen Keeper.

Die nächste Einsatzchance könnte Netz am Dienstag in Ungarn (17.30 Uhr) bekommen. Jordan Beyer, erstmals seit seinem Debüt im Mai 2019 wieder nominiert, saß 90 Minuten auf der Bank. Doch die U21-Flaute der Fohlen ist beendet, gut zwei Jahre nach Florian Neuhaus‘ starker EM. Wie der Bayer ist Netz allerdings ein eingekauftes Talent, kein Eigengewächs. Gegenüber „Sky“ erzählte er diese Woche, dass Pep Guardiola an ihm interessiert gewesen sei, er aber dankend abgelehnt habe. „Ich bin zu jung für die Premier League und für Manchester City. Ich glaube nicht, dass ich da Spielzeit bekommen würde“, gab Netz zu.

Der Schritt von Hertha nach Gladbach jedoch hat sich bislang voll ausgezahlt. Vom Olympiastadion träumt er dennoch: Als Nationalspieler bei der Heim-EM 2024.

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