Borussias 1:2 gegen Union Berlin Kruse verschärft die Krise der Gladbacher

Analyse | Mönchengladbach · Borussia hat gegen Union Berlin trotz einer Leistungssteigerung die vierte Heimniederlage kassiert und 1:2 verloren. Der Ex-Borusse Max Kruse schoss dabei zwei Tore, die Gladbach richtig weh tun.

Borussia Mönchengladbach: Noten und Einzelkritik gegen Union Berlin
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Borussia - Union: die Fohlen in der Einzelkritik

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Foto: dpa/Bernd Thissen

Borussia hat die vierte Heimniederlage in Folge kassiert. Gegen Union Berlin gab es ein 1:2. Dabei hatten die Gladbacher nach dem Ausgleich von Manu Koné auf den Sieg gedrängt. Doch Max Kruse traf Adi Hütters Team mit seinem zweiten Tor hart.

Wie sah Gladbachs Aufstellung aus? Die erste Hiobsbotschaft gab es vor dem Spiel: Kapitän Lars Stindl fällt mit einer Innenbandverletzung im Knie länger aus. Gegen Union kam Jonas Hofmann für ihn ins Team, für den Nationalspieler war es das Comeback nach seiner Meniskus-Operation. Er gab neben Florian Neuhaus den zweiten Zehner hinter Zentralstürmer Breel Embolo im 3-4-2-1-System. Startelf-Rückkehrer Denis Zakaria bildete mit Manu Koné die Doppelsechs, wobei Koné der offensivere der beiden war. In der defensiven Dreierkette rückte Marvin Friedrich, der Ex-Unioner, in die Mitte, Matthias Ginter und Nico Elvedi spielten an seiner Seite.

Borussia Mönchengladbach - Union Berlin: die Bilder des Spiels
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Gladbach - Union: die Bilder des Spiels

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Foto: dpa/Bernd Thissen

Wie fielen die Tore? Denis Zakaria streckte sich im Kopfballduell mit Andreas Voglsammer zu sehr, der Ball touchierte im Strafraum seine Hand, die weit weg war vom Körper. Schiedsrichter Felix Brych schaute sich die Szene nochmal an nach einem Hinweis des VAR und entschied: Elfmeter. Max Kruse verlud Yann Sommer und traf links unten aus seiner Sicht zum 1:0. In der 39. Minute leitete Embolo mit einem Kunststückchen an der Außenlinie den Ausgleich ein, als er mit einem Hackenzieher zwei Unioner aussteigen ließ und in der Tiefe dann Hofmann fand. Der legte zurück auf den mitgelaufenen Koné, der mit einem sehr platzierten Schuss knapp neben den Pfosten für das zu diesem Zeitpunkt verdiente 1:1 sorgte. Der eingwechselte Patrick Herrmann passte beim Zuspiel auf Max Kruse in der 84. Minute nicht auf, als Kruse in seinem Rücken frei stand. Kruse traf eiskalt und Borussia hart.

War das Ergebnis angemessen? Borussia ließ sich dieses Mal vom Rückstand nicht umwerfen, sondern blieb geordnet in der Defensive und erarbeitete sich mehr und mehr Drive nach vorn. Das 1:1 nach der Balleroberung, der schönen Aktion Embolos auf dem Flügel und dem fein gesetzten Schuss Konés war hoch verdient. Nach der Pause hatte Borussia immer mehr vom Spiel (61 Prozent Ballbesitz). Borussia wollte unbedingt den Heimsieg, das war spürbar. Doch gab es zu wenige klare Chancen zum 2:1 wie die von Luca Netz nach 77 Minuten. Kruse hingegen blieb eiskalt, als sich die Chance bot. Typisch für ein Team wie Union, das vor Selbstbewusstsein strotzt. Und typisch wie ein Team wie Borussia, das tief in der Krise steckt. Die Niederlage war unverdient und tut darum umso mehr weh.

Welche Borussen fielen auf? Jonas Hofmann tat dem Spiel der Borussen nicht nur wegen des Assist beim 1:1 gut. Er brachte viel mehr Tiefe in die Aktionen der Borussen, womit der Druck auf den Gegner gleich größer war als in den Spielen zuvor. Zudem hilft er enorm mit seiner Ballsicherheit. Manu Koné schoss sein erstes Bundesliga-Tor, nachdem er beim 5:0 gegen die Bayern seinen Debüt-Treffer für Gladbach geschafft hatte. Nachdem er junge Franzose zuletzt nicht mehr so stark aufgetreten, setzte er sich nun immer wieder als Umschaltspieler in Szene. Damit war er ein guter Antreiber aus der Tiefe, der immer wieder torgefährlich wurde.

Rückkehrer Jonas Hofmann im Zweikampf mit Berlins Christopher Trimmel.

Rückkehrer Jonas Hofmann im Zweikampf mit Berlins Christopher Trimmel.

Foto: dpa/Andreas Gora

Was blieb sonst noch hängen?  Borussia hat ein Elfmeter-Problem. Zum vierten mal im dritten Spiel gab es einen Strafstoß gegen die Gladbacher, wie beim Pokal in Hannover gab es diesen in Folge eines Handspiels und wieder nach einem Videobeweis. In Hannover war der Arm von Marvin Friedrich zu weit weg vom Körper, dieses Mal der von Zakaria. Nachdem Yann Sommer im letzten Heimspiel die Schüsse der Leverkusener Patrik Schick und Kerim Demirbay abgewehrt hatte, verlud Kruse nun den Schweizer und traf zur Berliner Führung.

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