Berlin als Design-Hauptstadt
Berlin – die Hauptstadt Deutschlands gilt als Weltstadt der Kunst- und Kulturszene, Medien, Politik und Wissenschaften. Die internationalen renommierten Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie die gegensätzliche Architektur genießen internationale Anerkennung.
Die Hauptstadt wurde als erste in Europa in das weltweite Netzwerk der «Creative Cities» aufgenommen. Die Metropole trägt schon seit 2006 den UN-Kulturorganisation UNESCO-Titel Stadt des Designs. Berlin als Designstandort hat sich weltweit zu einer Marke entwickelt. Aktuell liegt Berlins Fokus unter anderem auf nachhaltigem Design, Fashion Tech, kreativer Technologie, Smart City und Smart Data. Berlin gilt als Reiseziel Nummer 1 unter den deutschen Städtetrips.
Das Regierungsviertel in Berlin
Wichtige Einrichtungen der Bundesrepublik befinden sich im Regierungsviertel. Es liegt im Bezirk Mitte. Hier steht zum Beispiel das Reichstagsgebäude, in dem der Deutsche Bundestag seit 1999 tagt. Der Reichstag ist bei Touristen für seine begehbare Kuppel begehrt und bekannt. Im Bezirk Mitte liegt auch das Bundeskanzleramt, von wo aus der Kanzler oder die Kanzlerin ihren Regierungsgeschäften nachgehen. Der Bundespräsident hat seinen Amtssitz im Schloss Bellevue, der Bundesrat kommt im Preußischen Herrenhaus zusammen.
Die Stadt mit geschichtsträchtiger Vergangenheit: Ost- und Westberlin
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 wurde Deutschland von den Siegermächten USA, Großbritannien, Frankreich und der Sowjetunion in vier Zonen aufgeteilt. Berlin hatte einen Sonderstatus, da die Stadt in der sowjetischen Besatzungszone lag und wurde so in vier Sektoren geteilt.
1949 wurden die westlichen Zonen, also die amerikanische, britische und französische, zusammengelegt und die Bundesrepublik Deutschland gegründet. Aus dem von der Sowjetunion verwalteten Teil entstand die DDR (Deutsche Demokratische Republik). Berlin war fortan geteilt in Ost-Berlin und West-Berlin.
Mauerbau in Berlin
Weil viele Bürgerinnen und Bürger in der DDR unzufrieden mit der Regierungsweise waren, wollten sie nach Westdeutschland ziehen. Um sie daran zu hindern, haben die Politiker der DDR beschlossen, ab 1961 die Berliner Mauer zu bauen. Damit wurde der gesamte westliche Teil Berlins abgetrennt.
- Der Bau der Mauer: Am Sonntag, den 13. August 1961 riegeln Grenztruppen der DDR in den frühen Morgenstunden alle Übergänge nach Westberlin ab. Wenig später folgen Stacheldraht und schließlich die Mauer. Die Berliner sind fassungslos, entsetzt und wütend, tragische Szenen spielen sich entlang der Sektorengrenze ab.
- Der Aufstand: Ab Mitte der 1980er Jahre kündete die ehemalige Sowjetunion Friedensreformen an und ehemalige sozialistische Republiken öffneten ihre Grenzen. Jedoch sträubte sich die DDR-Regierung durch Honecker. Menschen aus der DDR flüchten in die 1989 geöffneten Grenzen zu Ungarn und Tschechien. Die Starrheit der DDR-Regierung bringt die Menschen der DDR schließlich auf die Straße.
- Der Mauerfall: Um einen Bürgerkrieg zu verhindern, ist die Regierung am 09. November 1989 bereit, Reisemöglichkeiten in den Westen „sofort“ zu erleichtern. Zehntausende Berliner strömen an die Grenzübergänge und es geschieht das Unglaubliche: Die Regierung kapituliert und die Mauer fällt. Knapp ein Jahr später, am 03. Oktober 1990 sind beide deutsche Staaten zur Bundesrepublik Deutschland wiedervereinigt.
Seit wann ist Berlin Hauptstadt und Regierungssitz Deutschlands?
- Berlin als Hauptstadt: Nachdem Deutschland am 03. Oktober 1990 wieder vereint wurde, sollte die Hauptstadt wieder nach Berlin verlegt werden. Dazu wurde am 20. Juni 1991 der „Hauptbeschluss“ beschlossen. So sollte die Wiedervereinigung wieder einheitlich in Ihre „Ursprünglichkeit“ finden.
- Berlin als Regierungssitz: Nach dem Hauptbeschluss galt Berlin zwar offiziell wieder als deutsche Hauptstadt, jedoch befand sich der Regierungssitz immer noch in Bonn. Dazu wurde 1994 das Berlin/Bonn-Gesetz aufgegeben. Darin wurde der Umzug des Bundestages sowie der einzelnen Ministerien von Bonn nach Berlin endgültig festgelegt. Daraufhin wurden nach und nach in Berlin die entsprechenden Einrichtungen für insgesamt 20 Milliarden D-Mark erbaut. Ein teurer Umzug.
- Der Bundestag im Reichstag: der größte und teuerste Umzug war der Umzug des Bundestages. In 1200 Lastwagen wurde die Inneneinrichtung der Abgeordneten nach Berlin gebracht. Darunter 14.000 Stühle, nahezu 50.000 Meter Bücher und Aktenordner. 1999 war das Projekt vollendet und es fand die erste Sitzung im Reichstaggebäude statt.
- Bonn heute: Heute sind lediglich fünf Ministerien in Bonn geblieben, darunter das Verteidigungsministerium und das Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Als Ausgleich erhielt die ehemalige Bundeshauptstadt außerdem spezielle Fördergelder und darf den Titel „Bundesstadt“ tragen.
Was kann man in Berlin machen? – Die beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Berlin
- Das Brandenburger Tor: Das Brandenburger Tor gilt als Symbol der Wiedervereinigung der DDR und der BRD und als Wahrzeichen der Stadt. Die mondäne Architektur ist das beliebteste Fotomotiv der deutschen Hauptstadt und zieht jährlich über 11 Millionen Besucher aus aller Welt an. Zwischen 1788 und 1791 wurde das Brandenburger Tor gebaut und blickt auf den Pariser Platz.
- Der Reichstag: Die Glaskuppel mit 38 Metern Durchmesser und einer Aussichtsplattform in 40 Metern Höhe thront über die Plenarsitzungen des Bundestags. Das Aussichtsdach und die gläserne Kuppel auf dem Berliner Reichstag werden jährlich von rund 1 Millionen Besucher kostenfrei besichtigt.
- Der Fernsehturm: Mit 368 Metern Gesamthöhe ist es das höchste Bauwerk Deutschlands und bietet wohl die beste Aussicht auf Berlin. Um die Aussicht zu genießen, befördert der Fahrstuhl im Fernsehturm lediglich 35 Sekunden. Der Turm wurde zwischen 1965 und 1969 errichtet. Es erwartet ein Restaurant und ein Aussichtsdach auf den kostenpflichtigen Besuch.
- Der Berliner Dom: Die flächenmäßig größte evangelische Kirche Deutschlands ragt mit seinen 98 Meter hohen Türmen und der riesigen Kuppel über die Dächer der Stadt. Es zählt zu einem „Must-Sees“ der Stadt und bildet heute längst nicht nur Raum für Predigen, sondern auch für Konzerte und Ausstellungen.
- Checkpoint-Charlie: Der ehemalige Grenzübergang zwischen dem sowjetischen und dem amerikanischen Sektor von Berlin ist heute ein bedeutendes Zeugnis des Kalten Krieges. 1961 wurde der Bau des sogenannten Todesstreifens begonnen. Noch im selben Jahr standen sich an dem Grenzübergang für Diplomaten und Funktionäre US-amerikanische und sowjetische Panzer gegenüber und richteten die Panzerrohre aufeinander – nach tagelangem Ausharren fiel schlussendlich kein Schuss.
- Museumsinsel: Die Museumsinsel birgt fünf unterschiedliche Museen auf einer Insel. Die Museumsinsel Berlin ist die ideale Attraktion für alle kunst-, geschichts- und kulturinteressierten Reisenden. Auf engstem Raum befinden sich hier gleich fünf Weltklasse-Museen. Die Ticketpreise variieren je nach Museum.
- East Side Gallery: Die East Side Gallery ist der am größten erhaltener Abschnitt der Berliner Mauer und mit einer Länge von 1,3 Kilometern die längste Open-Air-Gallery der Welt. Nachdem die Grenzanlagen in den 90er Jahren zwischen West- und Ost-Berlin demontiert wurden, wurde diesem Mauerabschnitt eine besondere Rolle im Berliner Stadtbild zuteil: Ungefähr 100 Künstler aus aller Welt bemalten separat die Abschnitte der noch stehenden Berliner Mauer und setzten ein Zeichen für Weltoffenheit, Verständnis und Frieden.
- Das Holocaust-Mahnmal: Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas besteht aus 2711 Beton-Stelen für die ermordeten Juden Europas. Die grauen Betonklötze wirken karg und wie Särge. Durch den welligen Boden und die Neigung der Stelen wird der Gleichgewichts-Sinn der Menschen erschüttert. Die Berliner Sehenswürdigkeit wurde 2005 eingeweiht und verlangt in seiner Trostlosigkeit und Knappheit an Informationen etwas reflektierte Stille.
- Gedächtniskirche: Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche am Breitscheidplatz wurde ab 1981 errichtet. Im zweiten Weltkrieg 1943 wurde sie fast vollständig durch Bombenangriffe zerstört. Die Ruine der Kirche lag in den Folgejahren brach. Das zerstörte Mauerwerk des Turms wurde als Mahnmal für den Frieden beibehalten und 1961 durch den eckigen Glockenturm und einem Kirchenschiff als Kirchenensemble ergänzt und erneut geweiht.
- Zoologischer Garten Berlin: Der Artenreichste Zoo der Welt ist der älteste Zoo in Deutschland und zählt zu den beliebtesten Attraktionen in Berlin. Zusammen mit dem Tiergarten Berlin in Friedrichsfelde gibt der Zoo die Gelegenheit, sich der bedrohten Artenvielfalt dieser Erde bewusst zu werden und die deutschlandweit einzigen Pandas zu beäugen.
- Schloss Charlottenburg: Das bekannteste Schloss in Berlin ist wohl das Schloss Charlottenburg. Die einstige Sommerresidenz der Hohenzollern wurde knapp 100 Jahre von mehreren Architekten, gebaut, umgebaut und erweitert. Seit 1791 steht das Baudenkmal, umgeben von einem prächtigen Schlossgarten, in Charlottenburg, benannt nach der Bauherrin Sophie Charlotte von Hannover. Jedes Jahr kommen ungezählte Berliner und Touristen, um im königlichen Glanz zu lustwandeln.