2:2 in Wolfsburg Zwei Thuram-Tore reichen Borussia nicht zum Sieg

Wolfsburg · Borussia war beim VfL Wolfsburg das effektivere Team und ging zweimal durch Marcus Thuram in Führung. Doch zum zweiten Dreier in Folge reichte der Doppelpack des Franzosen nicht. Somit wartet Gladbach weiter auf den ersten Auswärtssieg der Saison.

Noten Borussia Mönchengladbach: Einzelkritik beim VfL Wolfsburg
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Wolfsburg - Borussia: die Fohlen in der Einzelkritik

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Foto: dpa/Swen Pförtner

Borussia Mönchengladbach schien genau der richtige Gast zu sein für ein passendes Geburtstagsgeschenk der Wolfsburger Mannschaft an Niko Kovac – ihr Trainer wurde am Samstag 51 Jahre alt. Schließlich hat der VfL Wolfsburg in der Bundesliga gegen keinen Gegner häufiger gewonnen (22-mal) und mehr Punkte geholt (75) als gegen Gladbach. Doch die Statistik gegen den Lieblingsgegner war schon vor dem Anpfiff trügerisch, denn die Borussen hatten keines des vergangenen fünf Duelle mit den Niedersachsen verloren. Und diese Serie hielt: Gladbach spielte 2:2 (1:1) in Wolfsburg, verpasste damit aber den ersten Auswärtssieg der Saison und auch den zweiten Dreier in Folge.

Daniel Farke musste seine Startformation gegenüber dem 5:2-Derbysieg gegen den 1. FC Köln auf einer Position verändern. Wie vom Trainer bereits prognostiziert, war Christoph Kramer nach seiner am Sonntag erlittenen Verletzung am Sprunggelenk nicht rechtzeitig einsatzfähig geworden. Für ihn begann in der offensiven Mittelfeld-Dreierreihe Alassane Plea. Für den Franzosen war es das erste Spiel von Beginn an seit dem 0:1 Anfang September gegen Mainz. Ansonsten begannen in Torwart Yann Sommer, den Abwehrspielern Joe Scally, Marvin Friedrich, Nico Elvedi und Ramy Bensebaini, Julian Weigl und Manu Koné auf der Doppelsechs sowie den Angreifern Lars Stindl, Jonas Hofmann und Marcus Thuram jene Borussen, die sich gegen Köln ordentlich Selbstvertrauen geholt hatten.

Das Spiel in Wolfsburg startete indes eher bedächtig. Beide Mannschaften konzentrierten sich zunächst darauf, keine Fehler zu machen. Der erste unterlief Nico Elvedi in der 9. Minute. Borussias Innenverteidiger verlor den Ball an der Torauslinie gegen Mattias Svanberg, dessen Hereingabe nahm Yannick Gerhardt volley, schoss aber drüber. Borussias erster Angriff saß dagegen direkt. Plea spielte im Mittelfeld Doppelpass mit Weigl und Stindl und bediente dann Thuram, der von der linken Seite in typischer Manier in den Strafraum zog, Maxence Lacroix umkurvte und Koen Casteels im Wolfsburger Tor mit seinem satten Abschluss keine Chance ließ (13.). Es war das sechste Tor des Franzosen, zum dritten Mal hatte ihm sein Landsmann Plea dabei aufgelegt.

Zwar kam Wolfsburg gleich nach dem Anstoß erneut zu einer Torchance, als Lukas Nmecha einen Flachschuss knapp neben das Tor setzte, im weiteren Verlauf bekamen die Gladbacher das Spiel aber etwas besser in den Griff – ohne indes gefährlich zu werden. Erst in der 36. Minute gab es den zweiten Torschuss der Gäste, Manu Koné zielte bei seinem Versuch aus der Distanz zu hoch. Im direkten Gegenzug hatte Gladbach Glück, als Jakub Kaminski nach einer Wimmer-Hereingabe nur den Außenpfosten traf.

Das indes war der Startschuss für Wolfsburgs Schlussoffensive in der ersten Halbzeit. Zunächst hielt Yann Sommer noch einen Distanzschuss des Wölfe-Kapitäns Maximilian Arnold problemlos, in der 43. Minute war er jedoch chancenlos. Zum wiederholten Male spielten sich die Gastgeber über die Außenbahn durch, Paulo Otavio brachte von der linken Seite den Ball nach innen und im Zentrum musste Gerhardt nur den Fuß hinhalten – 1:1. Lange hatte das effektivere Team geführt, ehe Wolfsburg noch zum verdienten Ausgleich kam.

VfL Wolfsburg - Borussia Mönchengladbach: die Bilder vom Spiel
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Wolfsburg - Borussia: die Bilder des Spiels

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Doch nach dem Wiederbeginn nutzte Gladbach erneut die erste Chance zur Führung, und diesmal dauerte es nur zwei Minuten. Nach einer Ecke Hofmanns köpfte Thuram zunächst Otavio an, sein zweiter Versuch mit dem rechten Fuß landete im Netz: Saisontor Nummer sieben für Borussias Stoßstürmer. Und so blieb die Chancenverwertung zunächst weiter das Thema des Spiels, denn wenige Minuten später schoss Wimmer mit einer Direktabnahme nur knapp vorbei (56.).

Fortan verpassten es die Borussen, mehrere aussichtsreiche Umschaltsituationen sauber auszuspielen. Die Quittung bekamen sie in der 69. Minute, als der eingewechselte Omar Marmoush im Strafraum zu viel Platz hatte, eine Hereingabe geschickt annahm und in die kurze Ecke abschloss.

Borussia benötigte einige Minuten, um sich vom erneuten Ausgleich zu erholen. Mit Nathan Ngoumou setzte Farke in der Schlussphase nochmals einen neuen Offensivakzent. Die beste Chance auf die dritte Führung ergab sich aber durch einen Freistoß in Strafraumnähe, mit dem Bensebaini Casteels prüfte (82.), herausgeholt hatte ihn Thuram mit einer Schwalbe.

Der anschließende Zweikampf Arnolds mit Thuram im Strafraum (eine 50:50-Situation) sorgte für einige Diskussionen, in deren Folge in Arnold und Stindl beide Kapitäne verwarnt wurden. Kurz vor dem Ende war nochmals Sommer gefordert, der einen Flachschuss um den Pfosten lenkte und damit Borussia zumindest den Punkt sicherte.

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