Auftakt bei Union Berlin Seoane freut sich auf das Schweizer Duell zum Ligastart

Leverkusen · Am Samstag (15.30 Uhr) tritt Bayer 04 Leverkusen mit seinem neuen Trainer Gerardo Seoane bei Union Berlin an. An der Alten Försterei trifft der 42-Jährige auf seinen Landsmann Urs Fischer.

 Bayer Leverkusens Trainer Gerardo Seoane.

Bayer Leverkusens Trainer Gerardo Seoane.

Foto: imago images/Michael Taeger

Wenn Gerardo Seoane über seine Ziele mit Bayer Leverkusen spricht ist schnell von Identität die Rede. Der Schweizer will der Werkself seinen Stempel aufdrücken, ein Team formen, das hungrig und ambitioniert ist, gegen das keine Mannschaft gerne spielt – und das jede Partie mit der vollen Entschlossenheit angeht, gewinnen zu wollen. Geht es nach dem 42-Jährigen, ist seinem Landsmann Urs Fischer genau das mit Union Berlin gelungen. Am Samstag treffen die beiden Schweizer Trainer zum Ligastart aufeinander (15.30 Uhr/Sky).

„Urs Fischer ist ein sehr erfahrener und erfolgreicher Trainer, der ein tolles Team mit einer klaren Identität geformt hat. Er ist ein Vorbild für Schweizer Trainer auf dem Weg in die Bundesliga, wo er zu einer starken Größe geworden ist“, sagt Seoane vor seinem Debüt im deutschen Oberhaus. „Bei Union wissen wir alle, was wir bekommen.“ Zuvor war Seoane Coach der Young Boys Bern, gewann drei Mal in Serie die Meisterschaft, 2020 kam auch der Pokalsieg hinzu. Vergangene Saison überrumpelte er mit Bern zudem Leverkusen im Sechzehntelfinale der Europa League – einer der Gründe, warum er für die Verantwortlichen des Werksklubs ein Wunschkandidat für den Trainerposten war.

Seoanes Start in Leverkusen war nicht einfach. Verletzungssorgen, Urlaube von Turnierspielern, Hochwasser und die Explosion im nahegelegenen Chempark störten die Vorbereitung, die Testspielergebnisse waren dürftig. Zudem muss der gebürtige Luzerner einen mittelschweren Umbruch managen. Der prominenteste Abgang des Sommers war Leon Bailey. Bayers Topscorer der Vorsaison spielt jetzt für Aston Villa – ein Verlust, der bislang nicht kompensiert wurde. Dafür hat Bayers sportliche Leitung vor allem defensiv aufgerüstet. Innenverteidiger Odilon Kossounou kam für 23 Millionen Euro vom FC Brügge. Der 20-Jährige ist damit der Königstransfer der Leverkusener, die in Lars und Sven Bender (Karriereende), Aleksandar Dragovic (Roter Stern Belgrad) und Tin Jedvaj (Lokomotive Moskau) gleich vier Defensivspieler verloren haben. Linksverteidiger Mitchel Bakker, der für sieben Millionen Euro von Paris St. Germain an den Rhein wechselte, ist der zweite namhafte Zugang.

Das Pokalspiel beim Viertligisten Lokomotive Leipzig verlief positiv (3:0). Allerdings fielen alle Tore der Werkself nach Standards, spielerisch war noch deutlich Luft noch oben. Seoane ist dennoch guter Dinge vor seiner Premiere in der Bundesliga. „Wir haben uns in den letzten Wochen in allen Bereichen gesteigert und sind zusammengewachsen“, sagt der Schweizer. Er ist voller Vorfreude auf den Ligastart in Deutschland. „Ich bin positiv angespannt. Noch hat die Nervosität keinen Platz, das kommt dann vielleicht noch kurz vor dem Spielbeginn. Doch mit dem Anpfiff gilt bei mir wie bei den Spielern: voller Fokus auf Union.“

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