Ausfallliste wird länger Verletzungssorgen trüben Bayers Pokal-Erfolg

Leipzig · Bayer Leverkusen ist mit einem 3:0 beim 1. FC Lokomotive Leipzig gut in die neue Spielzeit gestartet, doch die Liste der verletzten Profis dämpft die Stimmung. Karim Bellarabi hat sich am Oberschenkel verletzt und fällt drei Wochen aus.

 Karim Bellarabi wird in Leipzig von Mannschaftsarzt Dr. Philipp Ehrenstein (l.) und Physiotherapeut Fritz Gard (r.) vom Rasen begleitet.

Karim Bellarabi wird in Leipzig von Mannschaftsarzt Dr. Philipp Ehrenstein (l.) und Physiotherapeut Fritz Gard (r.) vom Rasen begleitet.

Foto: imago images/Picture Point LE/Gabor Krieg via www.imago-images.de

Die Werkself hat ihre Serie fortgesetzt und im zehnten Jahr in Folge die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht. Nach der spektakulären 3:4-Niederlage 2011 bei Dynamo Dresden hatten die Leverkusener zuletzt mal mehr, mal weniger Mühe, bei den ausnahmslos unterklassigen Gegnern die Pflicht zu erfüllen. Die Hürde beim beim Viertligisten 1. FC Lokomotive Leipzig nahm das Team von Neu-Trainer Gerardo Seoane jetzt vergleichsweise locker. Der Endstand aus Sicht der Rheinländer lautete 3:0 (2:0).

Vor 6186 Zuschauern im Bruno-Plache-Stadion hatte die Werkself das Spielgeschehen bis auf wenige Minuten komplett im Griff. Wirklich bangen mussten die Anhänger aus Leverkusen nur ein Mal: in der dritten Minute. Nach einem Stellungsfehler von Rechtsverteidiger Jeremie Frimpong tauchte Leipzigs Maik Salewski plötzlich frei vor Lukas Hradecky auf, jagte den Ball aber weit über das Tor. Leverkusen bestrafte die liegengelassene Chance umgehend und ging durch einen von Karim Bellarabi herausgeholten und von Kerem Demirbay verwandelten Foulelfmeter in Führung (6.). Erneut Bellarabi nach einer Kopfballverlängerung von Brügge-Zugang Odilon Kossounou stellte die Weichen früh auf Sieg (14.).

„Ich bin stolz und glücklich, dass wir den ersten Pflichtspielsieg eingefahren haben, vor allem, da die Vorbereitung nicht so gut gelaufen ist“, sagte Hradecky. Der 31-Jährige lobte die Einstellung des Teams. „Wir haben super angefangen, der Fokus war sofort da.“ Bayers neuer Kapitän genoss es zudem, vor Publikum zu spielen. Es habe wieder nach Bratwurst und Bier gerochen, betonte der Finne. „Das haben wir alle vermisst. Ich hoffe, dass es jetzt so bleibt und wir wieder dauerhaft Zuschauer haben.“

Mit der 2:0-Führung im Rücken schaltete die Werkself in den Verwaltungsmodus und tat nicht mehr als nötig. Ausnahmen bildeten vereinzelte Abschlüsse von Nadiem Amiri und Patrik Schick. Da von Leipzig kaum Gefahr ausging, plätscherte das Spiel im zweiten Abschnitt ein wenig dahin. Den Schlusspunkt – kurz nachdem Luca Sirch den Anschluss verpasst hatte – setzte schließlich Demirbay mit einem direkt verwandelten Freistoß zum 3:0 (87.).

Bayer 04 Leverkusen: Noten und Einzelkritik gegen Lok Leipzig
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Lok Leipzig - Bayer 04: die Werkself in der Einzelkritik

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Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Der Doppeltorschütze war wie Hradecky zufrieden mit dem Auftritt der Werkself. „In den Testspielen hatten wir etwas Probleme. Aber es ist wichtig, da zu sein, wenn es darauf ankommt. Das haben wir bewiesen und zurecht gewonnen“, sagte der Mittelfeldspieler. Zur Halbzeit sei sich die Mannschaft bereits sicher gewesen, die Partie für sich zu entscheiden. „Wir haben dann alles daran gesetzt, kein Gegentor mehr zu bekommen. Der Gegner hatte eine etwa fünfminütige Phase, in der er es nicht schlecht gemacht hat. Trotzdem haben wir das Spiel kontrolliert.“

Sorgen bereitet derweil die Liste der verletzten und angeschlagenen Profis unter dem Bayer-Kreuz. Offensivjuwel Florian Wirtz stand zum Saisonauftakt nicht im Kader. Der U21-Europameister fiel aufgrund muskulärer Probleme kurzfristig aus. Lucas Alario (Faserriss) und Mitchel Bakker (Oberschenkelprellung) hatten die Reise ebenso wie die Langzeitverletzten Timothy Fosu-Mensah und Edmond Tapsoba nicht angetreten.

Seit Samstag neu im Leverkusener Lazarett ist Bellarabi. Der Flügelstürmer verletzte sich ohne Fremdeinwirkung am Oberschenkel und musste noch vor der Halbzeit ausgewechselt werden. Seoane teilte nach der Partie mit, dass der Routinier wohl „die ersten zwei oder drei Spiele“ fehlen werde. Am Sonntag folgte die genaue Diagnose. Wie der Werksklub mitteilte, hat sich Bellarabi eine Verletzung der Muskelhülle im rechten Oberschenkel zugezogen. Der Offensivspieler droht, drei Wochen auszufallen und die Partien bei Union Berlin (15. August), gegen Gladbach (21. August) und in Augsburg (28. August) zu verpassen.

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