Vor dem ersten Spieltag Bayers Startprogramm hat es in sich

Leverkusen · Nach der komplizierten Vorbereitung, einem mittelschweren Umbruch im Kader und dem Pokalsieg bei Lokomotive Leipzig ist ungewiss, wie stark die Werkself einzuschätzen ist. Die ersten Ligaspiele werden schnell Klarheit schaffen.

 Bayers Trainer Gerardo Seoane gibt am Spielfeldrand Anweisungen.

Bayers Trainer Gerardo Seoane gibt am Spielfeldrand Anweisungen.

Foto: imago images/Michael Taeger

Am Samstag geht es für die Werkself los, 15.30 Uhr, Anpfiff, der Ball rollt – endlich Bundesliga. 11.000 Zuschauer dürfen im Stadion an der Alten Försterei dabei sein, wenn Union Berlin Bayer Leverkusen empfängt. Es ist der erste von 34 Spieltagen einer Saison, die am 14. Mai 2022 möglichst mit der Qualifikation für die Champions League enden soll. Das jedenfalls ist eines der erklärten Ziele des Werksklubs, die Gerardo Seoane erfüllen soll. Der neue Trainer hat eine komplizierte Vorbereitung hinter sich und steht nach dem 3:0-Pokalerfolg beim Viertligisten Lokomotive Leipzig vor einem knackigen Startprogramm in der Liga. Ein Überblick.

Union Berlin Dass der nächste Gegner immer der schwerste ist, gehört zum ewigen Phrasenportfolio des Fußballs. Freilich ist es immer schöner, mit einem Heimspiel in die Liga zu starten. Das ist der Werkself aber nicht vergönnt. Stattdessen geht es zu einer ebenso unbequemen wie ambitionierten Mannschaft. In der Vorsaison landete das Team von Trainer Urs Fischer auf Platz sieben und qualifizierte sich für die neue Conference League. Daran hatten auch die vier gewonnenen Punkte gegen Leverkusen ihren Anteil. Das Hinspiel in Köpenick ging 1:0 an die Gastgeber, das Rückspiel in der BayArena endete 1:1. Der Ligastart bei Union ist gleich eine ernstzunehmende Standortbestimmung für die Werkself. In der ersten Pokalrunde hatte Berlin mit Türkgücü München indes einige Mühe. Max Kruse erzielte den Siegtreffer zum knappen 1:0-Erfolg beim Drittligisten. Gute Form sieht sicher anders aus.

Borussia Mönchengladbach Am 21. August steht bereits ein Topspiel an (18.30 Uhr). Die Vorsaison endete für die „Fohlen“ enttäuschend auf Rang acht. Eigentlich wähnt man sich am Niederrhein im Kreis der Mannschaften, die mit Bayer 04 um einen Champions-League-Platz konkurrieren müssen. Der neue Trainer Adi Hütter soll die Borussia zu alter Stärke führen. Davon war in der Erstrundenpartie beim 1. FC Kaiserslautern noch nicht allzu viel zu sehen. Gladbach mühte sich nach Lars Stindls frühem Tor gegen den Drittligisten in die zweite Runde. Wie im Pokal gelten aber auch in der Liga eigene Gesetze. Der Heimspielauftakt mit Derbycharakter hat es zweifellos in sich für Seoane und seine Elf.

FC Augsburg Eine Woche nach dem rheinischen Duell geht es für Bayer am 28. August nach Bayern – genauer gesagt: zum FC Augsburg (15.30 Uhr). Leverkusen und die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl verbindet eine vielsagende Statistik: Noch nie hat die Werkself in der Liga gegen den FCA verloren. 22 Mal trafen beide Teams bislang aufeinander, 15 Mal gewannen die Rheinländer. Davon auszugehen, dass die Auswärtspartie ein Selbstläufer wird, wäre dennoch ein Fehler. Denn es gibt im Grunde keinen Bundesligatrainer, der vor einem Spiel in Augsburg nicht betont, wie unangenehm diese Aufgabe ist. Nicht umsonst halten sich die Fuggerstädter allen Unkenrufen zum Trotz mit vergleichsweise bescheidenen Mitteln seit zehn Jahren im Oberhaus.

Borussia Dortmund Nach der ersten Länderspielpause der Saison empfängt Bayer am 11. September den BVB (15.30 Uhr). Das ist beinahe schon traditionell eine Partie, die Spektakel und gehobene Fußballkunst verspricht – und auf die sich nicht nur Fans der Werkself freuen dürften. In der vergangenen Saison gab es einen 2:1-Heimsieg und eine 1:3-Auswärtsniederlage aus Leverkusener Sicht. Zum Duell mit dem BVB könnte frühestens auch wieder Karim Bellarabi zur Verfügung stehen, der sich im Pokal einen Muskelhüllenriss im Oberschenkel zuzog. Im Pokal zeigte sich BVB-Topstürmer Erling Haaland bereits wieder in Torlaune und schnürte einen Dreierpack beim 3:0 gegen den Drittligisten SV Wehen Wiesbaden.

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