Bayers Mittelfeldmann Andrichs Einsatz ist noch ungewiss

Leverkusen · Bayers Mittelfeldspieler ist nach seiner Kniereizung für das Duell am Samstag beim Tabellenführer aus München fraglich. Winterzugang Sardar Azmoun von Zenit St. Petersburg steht hingegen vor seiner ersten Kadernominierung.

Robert Andrich (l.) stand aufgrund von Kniebeschwerden zuletzt vor zwei Wochen in Mainz auf dem Rasen.

Robert Andrich (l.) stand aufgrund von Kniebeschwerden zuletzt vor zwei Wochen in Mainz auf dem Rasen.

Foto: dpa/Arne Dedert

Vor dem Gastspiel seiner Werkself in München ist Gerardo Seoane bemüht, der Partie beim Tabellenführer am Samstag (15.30 Uhr) nicht zu viel Bedeutung beizumessen. Angesprochen auf das Spitzenspiel sagt der Trainer des Tabellendritten: „Wir gehen jedes Spiel mit derselben Motivation an.“ Dass Duelle mit dem FCB bei Zuschauern, Spielern und Verantwortlichen aber durchaus besondere Emotionen auslösen können, ist dem Schweizer dann aber doch bewusst. „Gewisse Spiele“, wie es der 43-Jährige formuliert, hätten „einen zusätzlichen Reiz.“ So wie die Partie in München.

Mutig müsse sein Team auftreten und auch im Spiel nach vorne Akzente setzen, wenn es etwas Zählbares beim Liga-Primus mitnehmen wolle, betont Seoane. Gleichwohl bedarf es gegen die beste Offensive in der Geschichte der Bundesliga nach 24 Spieltagen (75 Tore) auch einer engagierten Arbeit in der Verteidigung. Eine lediglich guter Auftritt werde daher nicht reichen. „Es braucht eine Top-Leistung im Spiel nach vorne und einen Extra-Einsatz im Defensivbereich. Wir werden viel verteidigen müssen und es schaffen, dass die Bayern nicht ihr gewohntes Offensivspiel aufziehen können.“

Robert Andrich wäre sicher ein geeigneter Kandidat, um die Wirkungskreise von Joshua Kimmich und Co. einzudämmen. Der Einsatz des defensiven Mittelfeldspielers steht jedoch auf der Kippe. Der 27-Jährige hat aufgrund einer Reizung im Knie in dieser Woche nur individuell trainieren können. Top-Torjäger Patrik Schick und Karim Bellarabi werden sicher ausfallen. Winterzugang Sardar Azmoun könnte zum ersten Mal dem Kader der Werkself angehören. Einen Platz in der Startformation schloss Seoane für den iranischen Nationalstürmer angesichts des Trainingsrückstands hingegen aus.

So also wird es wieder auf die üblichen Profis wie Lukas Hradecky, Jonathan Tah, Florian Wirtz und Moussa Diaby ankommen. Und womöglich auch Amine Adli. Der junge Franzose wurde beim 3:0 gegen Bielefeld zuletzt nur eingewechselt, könnte beim Rekordmeister aber wieder von Beginn an auflaufen. Der Flügelstürmer hatte dem ebenfalls an einer Verpflichtung interessierten FC Bayern abgesagt und sich im vergangenen Sommer für den Werksklub entschieden. Mit drei Toren und zwei Vorlagen in 22 Einsätzen hat er bereits erste Duftmarken in der Liga gesetzt.

„Er hat eine bemerkenswerte Entwicklung genommen und inzwischen viele Einsätze auf hohem Niveau und unter viel Druck bestritten“, lobt Seoane den 21-Jährigen. Den Trainer beeindruckt vor allem die Flexibilität des leichtfüßigen Angreifers. „Er hat großes Potenzial.“ Verbesserungswürdig sei noch das Positionsspiel sowie die Ruhe beim ersten Kontakt und dem finalen Pass.

Mit einer Portion Extra-Motivation dürfte indes auch Jeremie Frimpong in die kommenden Spiele gehen. Der Stammverteidiger des Werksklubs, der unter anderem das Interesse des Rekordmeisters auf sich gezogen haben soll, wurde am Freitag zum ersten Mal vom niederländischen Verband für den vorläufigen Kader der A-Nationalmannschaft nominiert. Bislang kam der in Amsterdam geborene und in der Jugend von Manchester City ausgebildete Außenverteidiger nur in den U-Teams zum Einsatz. Mit zwei Treffern und acht Vorlagen ist der 21-Jährige bislang fünftbester Scorer unter dem Bayer-Kreuz.

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