Bayer-Verteidiger im Aufwind Tapsobas Formkurve zeigt nach oben

Leverkusen · Edmond Tapsoba, Innenverteidiger von Bayer 04 Leverkusen, war beim Sieg gegen Bielefeld kaum zu bezwingen und überzeugte zudem mit klugen Spieleröffnungen. Trainer Gerardo Seoane lobte den 23-Jährigen im Anschluss.

 Leverkusens Abwehrspieler Edmond Tapsoba beim Spiel gegen Mainz 05.

Leverkusens Abwehrspieler Edmond Tapsoba beim Spiel gegen Mainz 05.

Foto: dpa/Thomas Frey

Nach dem 3:0-Sieg gegen Arminia Bielefeld wurde vor allem über Doppelpacker Moussa Diaby, Florian Wirtz und dessen spektakuläre Aktionen und Pässe sowie das vermeintliche Handspiel von Paulinho vor dem Führungstor durch Schick-Ersatz Lucas Alario gesprochen. Allerdings hatte auch Edmond Tapsoba einen gehörigen Anteil daran, dass die Werkself nach der 2:3-Niederlage in Mainz eine gute Reaktion zeigte. Der Innenverteidiger verbuchte am Samstag die meisten Ballkontakte aller Profis auf dem Rasen (134), brachte starke 113 von 121 Pässen bei einem Mitspieler unter (93 Prozent) und gewann zudem 88 Prozent seiner Zweikämpfe.

Die Partie gegen die Mannschaft aus Ostwestfalen, in der die Werkself zum ersten Mal seit November zu Null spielte, gehört zu den besten, die der 23-Jährige in dieser Saison bisher gezeigt hat. Nach seinem Syndesmoseriss im Sommer fehlte er Bayer drei Monate. In den neun Ligaspielen, die Tapsoba vor dem Jahreswechsel bestritt, war dem Überflieger aus seinen ersten beiden Saisons unter dem Bayer-Kreuz die fehlende Vorbereitung deutlich anzumerken. Die schier unendliche Ruhe am Ball, die fabelhafte Spielauslösung und die Abgeklärtheit in den direkten Duellen schienen ihm abhandengekommen zu sein.

Beim Afrika-Cup im Januar sammelte Tapsoba mit der Nationalmannschaft Burkina Fasos in sechs Einsätzen über die volle Distanz – inklusive einer Verlängerung – dann weiter Spielpraxis. Nach seiner Rückkehr ins Rheinland schenkte ihm sein Trainer Gerardo Seoane auch gleich auf Anhieb wieder das Vertrauen. Der Schweizer erkannte schon nach der verlorenen Partie bei den Rheinhessen eine Verbesserung beim 1,94-Meter-Mann. „Ich finde, dass er sich mit Blick auf die Zweikampfpräsenz gesteigert hat“, sagte Seoane. „Das hat er ziemlich gut gemacht.“

Den Spielaufbau betreffend wünschte sich der 43-Jährige noch mehr Einfluss. „Das ist sicher seine größte Stärke – der erste Pass ins Mittelfeld.“ Man wolle Tapsoba animieren, noch mutiger und aktiver zu agieren. Gegen Bielefeld tat der ehemalige Profi von Vitoria Guimaraes nun genau das. Er sei sicher im Passspiel und zweikampfstark aufgetreten, zudem sei die Abstimmung in der Viererkette verbessert gewesen, lobte Seoane. Man dürfe nicht vergessen, dass Tapsoba noch sehr jung sei. „Er hat in den letzten Monaten viel erlebt. Eine Verletzung wirft nicht jeden gleich zurück: Er hat ein bisschen mehr darunter gelitten“, betonte Seoane.

Sein Schützling habe große Bereitschaft gezeigt, alles dafür zu tun, um wieder seine alte Form zu erlangen und sich kritikfähig in den Gesprächen und Analysen präsentiert. „Er ist sich bewusst, dass er noch Potenzial hat. Wir geben ihm die Zeit.“ Die Richtung, in der Tapsobas Formkurve zeigt, stimmt schon mal.

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