Saisonziel wackelt Für Leverkusen gerät die Champions League in Gefahr

Leverkusen · Das 0:1 gegen Leipzig wirft die Werkself im Rennen um die Königsklasse zurück. Die anhaltende Flaute im Angriff wird zum Problem für das wichtigste Saisonziel.

 Die Enttäuschung über das 0:1 gegen Leipzig war Leverkusens Moussa Diaby, Odilon Kossounou, Edmond Tapsoba, Jonathan Tah, Mitchel Bakker und Patrik Schick (v.l.) anzusehen.

Die Enttäuschung über das 0:1 gegen Leipzig war Leverkusens Moussa Diaby, Odilon Kossounou, Edmond Tapsoba, Jonathan Tah, Mitchel Bakker und Patrik Schick (v.l.) anzusehen.

Foto: dpa/Marius Becker

Es läuft die 69. Minute. Bayer Leverkusens Odilon Kossounou will auf Höhe der Mittellinie einen Pass spielen, der Ball landet aber bei Leipzigs Tyler Adams, der sofort zu Christopher Nkunku weiterleitet. Der läuft ein paar Schritte und spielt zu Dominik Szoboszlai. Einen starken ersten Kontakt und sehenswerten Abschluss mit dem Außenrist später steht es 1:0 für die Gäste aus Sachsen. Die Werkself stemmt sich gegen die Niederlage, doch es bleibt dabei: Platz drei ist futsch – und der Vorsprung auf den Fünften Freiburg beträgt nur noch einen Punkt.

Bayer 04 Leverkusen: Noten und Einzelkritik gegen RB Leipzig
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Bayer 04 - Leipzig: die Werkself in der Einzelkritik

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Die angestrebte Rückkehr in die Champions League ist in akuter Gefahr und bei Bayer schrillen die Alarmglocken. Nach dem frühen Aus im Pokal sowie dem Ausscheiden im Achtelfinale der Europa League würde das verpassen der Königsklasse aus einer bislang passablen Saison eine enttäuschende machen. „Ich bin nicht erfreut, das ist klar“, sagte Trainer Gerardo Seoane. Er will nach dem Rückschlag „weiterarbeiten und Lösungen suchen.“

Gemeint ist vor allem die offensive Flaute der sonst betont angriffslustigen und torgefährlichen Werkself. Schon beim 0:0 in Bochum fehlte es zuletzt unübersehbar an Durchschlagskraft. Gegen Leipzig schickte Seoane sein Team nun ungewohnt defensiv auf den Platz. Die beste Mannschaft der Rückrunde stand einer Fünferkette gegenüber, davor verdichteten drei defensive Mittelfeldspieler die Räume. „Die personelle Situation ist wie sie ist“, sagte der Coach. Die Startaufstellung sei immer auch eine Risikoabwägung – vor allem gegen formstarke Gegner.

Offensichtlich ist, dass Bayer die Ausfälle von Jeremie Frimpong und vor allem Florian Wirtz nicht kompensieren kann. Auch die Verletzungen von Amine Adli und Karim Bellarabi wiegen schwer. Auf den Flügeln fehlt es an Tempo, im offensiven Mittelfeld an Ideen, und ganz vorne hängt Patrik Schick in der Luft. Anders sieht es beim neuen Tabellendritten aus. Domenico Tedesco rotierte seine Startelf nach dem Europa-League-Viertelfinale ohne großen Qualitätsverlust auf sieben Positionen, dazu konnte Leipzigs Trainer unter anderem noch Nkunku ins Spiel bringen. „Unser Kader gibt das her und darüber bin ich sehr glücklich“, sagte Tedesco. Er bereitet sein Team nun auf das Pokal-Halbfinale am Mittwoch gegen Union Berlin vor. Für Bayer geht es in der Liga am Samstag bei Greuther Fürth weiter.

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