Muskelfaserriss bestätigt Karim Bellarabi fehlt Bayer Leverkusen mehrere Wochen

Leverkusen · Karim Bellarabi hat sich beim 0:0 in Bochum einen Muskelfaserriss zugezogen und fällt mehrere Wochen aus. Es ist bereits die vierte Muskelverletzung des 32-Jährigen in dieser Saison. Jonathan Tah bringt hingegen eine Rippenprellung aus dem West-Duell mit.

 Bayer Leverkusens Karim Bellarabi (r.) geht elf Minuten nach seiner Einwechslung in Bochum enttäuscht vom Feld und klatscht mit Trainer Gerardo Seoane ab.

Bayer Leverkusens Karim Bellarabi (r.) geht elf Minuten nach seiner Einwechslung in Bochum enttäuscht vom Feld und klatscht mit Trainer Gerardo Seoane ab.

Foto: Imago/Uwe Kraft/Uwe Kraft

Karim Bellarabi hat ein sonniges Gemüt. Der Routinier gilt im Kader von Bayer Leverkusen als Frohnatur, die immer für einen guten Spruch zu haben ist. Durch seine lockere Art wirkt er positiv in die Mannschaft. Vor einer Woche sprühte der Flügelspieler noch vor Tatendrang. Sein Muskelfaserriss aus dem Februar war auskuriert und die Formkurve des 32-Jährigen zeigte nach oben – nicht nur wegen seines Tores beim 2:1 gegen Hertha BSC. Der Rechtsaußen sprach mit viel Vorfreude über die kommenden Aufgaben, den „echten Krachern“ gegen die Konkurrenz im Rennen um einen Champions-League-Platz. Am Sonntag steht mit dem Heimspiel gegen RB Leipzig (19.30 Uhr) das in dieser Hinsicht wohl wichtigste Duell im Endspurt der Saison an. Bellarabi wird nicht dabei sein.

Wie der Werksklub am Montag mitteilte, hat sich der für explosive Sprints bekannte Profi bei seinem Kurzeinsatz in Bochum einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel zugezogen und fällt „bis auf Weiteres“ aus. Besonders bitter: Bellarabi wurde erst zehn Minuten vor seiner Verletzung eingewechselt, musste dann aber wieder vom Platz. Es ist bereits seine vierte Muskelverletzung in dieser Saison. Wer in seiner Krankenakte weiter zurückgeht, findet noch einige einschlägige Einträge.

In der vergangenen Trainingswoche wurde Bellarabi geschont. Belastungssteuerung war das Credo von Coach Gerardo Seoane. Der dienstälteste Profi der Werkself arbeitete vor allem individuell und verpasste weite Teile des Teamtrainings – eine Vorsichtsmaßnahme mit Blick auf seine ohnehin lädierte Oberschenkelmuskulatur. Der gebürtige Berliner kommentierte seine Anfälligkeit für Verletzungen von einigen Wochen mit einem guten Schuss Selbstironie. Inzwischen, merkte der Offensivmann an, sei er eine Art „Professor für Muskelfaserrisse.“

Ein paar Tage vor dem Spiel gegen Bochum sagte er, dass er natürlich immer versuche, besonders auf sich achtzugeben, um weitere Ausfallzeiten zu verhindern. Dazu gehöre auch ein speziell auf ihn zugeschnittenes Trainingsprogramm. Das sei aber nicht nur bei ihm so. „Man muss immer dranbleiben. Jeder hat seine Schwachstellen. Ich bin schon ein paar Jahre länger dabei, deswegen gab es bei mir auch schon ein paar Verletzungen mehr“, sagte er – und räumte ein, in diesem Jahr bereits „viel, viel Pech“ gehabt zu haben. Jetzt folgte die nächste Hiobsbotschaft für ihn.

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Foto: AP/Andreas Schaad

Für Seoane ergibt sich daraus freilich, dass er um eine Alternative für die Offensive ärmer ist. Die Verletztenliste ist nach Florian Wirtz, Jeremie Frimpong, Amine Adli und Timothy Fosu-Mensah länger geworden. Ob Bellarabi noch in dieser Saison wieder spielen kann, ist offen. Er beginnt nun mit seiner Reha in der „Werkstatt“ der BayArena – ein inzwischen allzu bekanntes Prozedere für den 32-Jährigen.

Hoffnung gibt es hingegen bei Jonathan Tah. Der Innenverteidiger musste beim 0:0 in Bochum nach einem Zweikampf mit Sebastian Polter noch vor der Halbzeit vom Platz. Er war unglücklich gefallen und griff sich sofort an die linke Seite seines Rückens. Nun teilte der Werksklub die genaue Diagnose mit: Der Nationalspieler hat sich eine Rippenprellung mit Einblutung zugezogen. Bei Tah bestehe aber – im Gegensatz zu Bellarabi – die Hoffnung auf eine zeitnahe Genesung. Sein Einsatz gegen Leipzig am Sonntag ist aber freilich mindestens fraglich.

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