Übung im Elmpter Wald Feuerwehr übt Einsatz bei Waldbrand mit Drohnen-Hilfe

Niederkrüchten · Ein Szenario, das jedem Feuerwehrmann Respekt abverlangt: Was tun, wenn in Elmpt 70.000 Quadratmeter Wald in Flammen stehen? Das haben rund 250 Kräfte von unterschiedlichen Wehren am Samstag geübt. Auch für Dohnen-Experten lieferte die fünfstündige Übung wertvolle Hinweise.

 Die Feuerwehr staute die Schwalm auf, um mit einer Pumpe Löschwasser zu entnehmen.

Die Feuerwehr staute die Schwalm auf, um mit einer Pumpe Löschwasser zu entnehmen.

Foto: Kreis Viersen

Es war laut Dirk Heussen von der Feuerwehr Nettetal eine „der eher seltenen Großübungen im Kreis Viersen“. Am Samstag um 8.30 Uhr wurde die Feuerwehr Niederkrüchten zu einem Feuer gerufen: 30 Kräfte fuhren mit zehn Fahrzeugen zum Brandort, mitten im Elmpter Wald. Doch der zunächst auf 2000 Quadratmeter beschränkte Brand breitete sich für die Übung rasch aus; weitere Wehrleute mussten alarmiert werden.

Keiner konnte ahnen, dass in Niederkrüchten nur wenige Stunden später eine Lagerhalle brennen würde.  Sowohl bei der Übung als auch bei dem realen Einsatz mussten die Wehrleute das Wasser über weite Wege zum Brandort leiten. Denn der Waldbrand dehnte sich im Planspiel auf 70.000 Quadratmeter aus. Deshalb forderte der Kreis Unterstützung von privaten Unternehmen an. So stellten die Firmen Rosendahl, Coenen und Bermes drei Fahrzeuge mit großen Wassertanks zur Verfügung, die Firma Lynders stellte einen Bulldozer bereit, um eine Schneise in das Unterholz zu schlagen.

 Drohnen übertrugen die Brand-Bilder live zur Einsatzleitung.

Drohnen übertrugen die Brand-Bilder live zur Einsatzleitung.

Foto: Kreis Viersen

Die weiteren Kräfte kamen von den Feuerwehren Brüggen, Nettetal, Willich, Viersen, Kempen, Grefrath und Tönisvorst. Die Feuerwehr Schwalmtal sicherte mit 25 Leuten  den Grundschutz für die Menschen in Niederkrüchten und Schwalmtal. Unterstützung kam außerdem von den Feuerwehren Krefeld und Wegberg, die drei Tanklöschfahrzeuge zur Verfügung stellten. Insgesamt waren laut dem Kreis Viersen für die Übung etwa 250 Einsatzkräfte mit rund 60 Fahrzeugen vor Ort. Dazu kamen das Deutsche Rote Kreuz und der Malteser Hilfsdienst mit 30 Helfern und zehn Einsatzfahrzeugen; sie kümmerten sich unter anderem um die Versorgung der Kräfte.

Eine Besonderheit der Großübung: Sie war die Premiere für den Einsatz von Drohnen. Über Drohnen wurde der Einsatzleitung um den stellvertretenden Kreisbrandmeister Thomas Metzer Live-Bilder vom Geschehen übermittelt. So konnten sie in ihrem mobilen Büro verfolgen, was am Brandort vor sich ging. Dies war besonders interessant für die Drohnen-Fachleute der Feuerwehr Dortmund sowie für die Forscher der Westfälischen Hochschule und des Fraunhofer Instituts für intelligente Analyse und Informationssysteme.

„Wir haben bei der Übung wertvolle Erkenntnisse gesammelt, wie wir die Herausforderungen bei einem sehr großen Waldbrand meistern können“, erklärte Kreisbrandmeister Rainer Höckels. „Die Einsatzberichte werden wir in den nächsten Wochen sehr genau auswerten. Klar ist aber schon: Unser Einsatzkonzept funktioniert.“

(busch-)
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