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Ehrenamtliches Engagement in Kamp-Lintfort Meister Heinrich Feuls prägte die Innung

HOERSTGEN · Als der Hoerstgener vor gut 60 Jahren den Meisterbrief erhielt, begann seine ehrenamtliche Karriere bei der Innung und der Handwerkerschaft. Außerdem heiratete er Elisabeth Feuls. In vier Wochen feiern sie Diamantene Hochzeit.

 Der Hoerstgener Heinrich Feuls war unter anderem Obermeister der Landmaschineninnung. Auf dem Foto zeigt er seine Sammlung an Modellfahrzeugen. 2019 erhielt er den Diamantenen Meisterbrief.

Der Hoerstgener Heinrich Feuls war unter anderem Obermeister der Landmaschineninnung. Auf dem Foto zeigt er seine Sammlung an Modellfahrzeugen. 2019 erhielt er den Diamantenen Meisterbrief.

Foto: Norbert Prümen

Als Heinrich Feuls im Dezember 1960 seinen Meister bei der Fachschule für Landmaschinentechnik im niedersächsischen Lüneburg bestand, begann für ihn ein neuer Lebensabschnitt, sowohl beruflich als auch ehrenamtlich und familiär. Der Landmaschinenmechaniker fing im Betrieb seines Vaters Peter Feuls an der Dorfstraße in Hoerstgen an, Lehrlinge auszubilden. Insgesamt sollten es bis zu seinem Ruhestand 50 werden. Im April 1960 startete er seine ehrenamtliche Karriere in der Innung, als er Meisterbeisitzer im Gesellenprüfungsausschuss wurde. Und im Juni 1961 heiratete er Elisabeth Feuls, mit der er drei Kinder hat. Am 10. September 2021 feiern sie in der Hoerstgener Dorfkirche Diamantene Hochzeit. „Wir kennen über 80 Jahre“, sagt Elisabeth Feuls. „Wir haben zusammen die Schulbank in Hoerstgen gedrückt.“ Sind Elisabeth Feuls, die im Juli 1933 in Issum geboren wurde, und Heinrich Feuls, der im Oktober 1933 in Hoerstgen geboren wurde, doch schulisch ein Jahrgang.

Heinrich Feuls begann 1948 bei seinem Vater Peter Feuls eine Lehre als Schmied, genauer gesagt als Hufschmied. „Direkt nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in der Landwirtschaft noch viele Pferde“, blickt er zurück. „In den 1950er Jahren wurden sie durch Traktoren ersetzt. Die Motorisierung der Landwirtschaft begann.“ Heinrich Feuls begleitete diesen Strukturwandel der Landwirtschaft bei der Innung, ab 1960 als Meisterbeisitzer, ab 1966 als stellvertretender Obermeister und ab 1969 als Obermeister. „Du muss das Amt unbedingt übernehmen“, hatte er von seinem Vorgänger, Bernhard Große Holtforth gehört, der auch Bürgermeister von Büderich bei Wesel war. Die Innung des Landmaschinenhandwerks, die von Heinrich Feuls geprägt werden sollte, umfasste die Kreise Moers, Rees und Dinslaken, die im Kreis Wesel aufgehen sollten, sowie die Städte Duisburg und Oberhausen, Essen und Mülheim an der Ruhr.

In den späten 1980er Jahren nahm er Gespräche mit den anderen drei Innungen des Landmaschinenhandwerks im Regierungsbezirk Düsseldorf auf. „Die Innungen waren zu klein, um überleben zu können“, berichtet er. „Zur Innung Mettmann zählten zwölf Betriebe, zur Innung Kleve 20, zur Innung Viersen 40 und zur Innung Wesel 40.“ Doch es dauerte, bis er mit seiner ruhigen, aber zielstrebigen Art die vier Innungen bewegen konnte, sich im Januar 1996 zur Innung Niederrhein zusammenschließen. Fünf Jahre später wurde er zum Ehrenobermeister der Innung ernannt, die heute Land- und Baumaschinen-Mechatroniker-Innung Niederrhein heißt. Neben der Innung war Heinrich Feuls bei der Kreishandwerkerschaft aktiv, ab 1970 als Vorstandmitglied und von 1991 bis 1996 als stellvertretender Kreishandwerksmeister. Nebenbei erweiterte er das Angebot im Familienunternehmen an der Dorfstraße, das 1910 von seinem Großvater Heinrich Feuls ins Leben gerufen worden war. Außerdem gründete er 1994 die Bundesfachgruppe Motorgeräte. Heinrich Feuls wurde mehrmals für seine ehrenamtlichen Tätigkeiten ausgezeichnet, die er 45 Jahre lang von 1960 bis 2005 ausübte. Unter anderem erhielt er 1993 das Goldene Ehrenzeichen der Handwerkskammer Düsseldorf, das sehr selten vergeben wird, weil er 32 Jahre lang dem Meisterprüfungsausschuss angehört hatte.

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