Vereine in Kamp-Lintfort Für Musikzug steht ein erneuter Umzug an

Kamp-Lintfort · Im Sommer zieht der Musikzug Kamp-Lintfort in seine neue Bleibe in der ehemaligen Hauptschule im Niersenbruch. Glücklich sind die Mitglieder darüber allerdings nicht.

 Aus Sicht von Vereinsvorsitzende Achim Pogoda und seines  Stellvertreter Tobias Reinersmann sind die von der Stadt angebotenen neuen Vereinsräume zu klein.

Aus Sicht von Vereinsvorsitzende Achim Pogoda und seines  Stellvertreter Tobias Reinersmann sind die von der Stadt angebotenen neuen Vereinsräume zu klein.

Foto: Norbert Prümen

Nach nur knapp sieben Jahren im Souterrain des „Diesterweg Forums“ steht für die Mitglieder des „Musikzugs Kamp-Lintfort“ voraussichtlich schon in diesem Sommer wieder ein Umzug, an. Viele Jahre lang waren sie als Spielmannszug ein Teil des Turn- und Sportvereins Fichte Lintfort gewesen, bis sie sich 2006 unter dem Namen „Musikzug Kamp-Lintfort 2006“ selbstständig machten. Damals durften sie jedoch weiterhin in ihren bisherigen Probenräumen im Keller der Ebert-Grundschule bleiben. Allerdings nur bis 2015.

Ab da brauchte die Grundschule die Räumlichkeiten selber für die Durchführung ihrer offenen Ganztagsangebote. Das war ein herber Schlag für die mehr als 40 Vereinsmitglieder, hatten sie ihr rund 160 Quadratmeter großes Vereinsheim doch im Laufe der Zeit mit viel eigenem Geld und noch mehr Arbeitsstunden liebevoll ausgebaut. Zum Glück fanden sie schon kurze Zeit später im „Diesterweg-Forum“, in der Vinnstraße 42 eine neue Bleibe, mussten sich dort aber mit acht Quadratmetern weniger zufrieden geben. Auch hier renovierten sie die Räumlichkeiten wieder auf eigene Kosten, erweiterten die bisherigen Wasserleitungen und Kabel, strichen Wände und Decken, verlegten Fliesen und bauten sogar einen kleinen Abstellraum ein, in dem sie ihre Getränke lagern konnten.

Jetzt steht dem Verein ein erneuter Umzug bevor. Nach den Plänen der Stadt wird demnächst eine Grundschule in die Räume des „Diesterweg Forums“ einziehen. „Wir waren darüber natürlich nicht glücklich“, erklärte der Vereinsvorsitzende Achim Pogoda bei einem Termin in dem ihnen von der Stadt angebotenen Ersatzdomizil im Souterrain der ehemaligen Hauptschule im Niersenbruch ander Wiesenbruchstraße 80. „Mit insgesamt 98,5 Quadratmetern ist es hier nochmal um einiges kleiner als in der Vinnstraße“, bedauerte er. „Ja genau“, bestätigte sein Vertreter Tobias Reinersmann. „Wir haben jetzt nur noch zwei Räume, einen Proben- und einen Aufenthaltsraum.

In dem Probenraum sitzen wir mit unseren 22 aktiven Musikern und Musikerinnen viel zu eng aufeinander. Der Aufenthaltsraum ist noch kleiner, und einen Aufbewahrungsraum für unsere Leihinstrumente, Uniformen, Getränke und so weiter haben wir gar nicht. Vielleicht kriegen wir dafür ja noch einen Raum in dem benachbarten ehemaligen Hausmeisterhaus“, hoffte er.

„Aber das wird, soviel wir wissen, spätestens in fünf Jahren abgerissen. Ach ja übrigens, um das nicht zu vergessen: Es gibt für uns alle, und wir sind mit den Aktiven und Nichtaktiven immerhin 42 Mitglieder, lediglich eine einzige Toilette.“ Dazu komme, dass man jetzt schon wieder renovieren müsse. Vor Corona habe man allein 14 bis 16 Termine im Jahr zu St. Martin und etwa 15 weitere bei Karnevals- und Schützenumzügen, sowie zu anderen Feierlichkeiten gehabt. Die seien alle weggebrochen, und damit natürlich auch die Vereinseinkünfte, fuhr er fort: „Zurzeit haben wir gerade mal unsere Mitgliederbeiträge.“

Die sind mit zehn Euro monatlich für Erwachsene und 8,50 Euro für Kinder und Jugendliche in der Tat nicht sehr üppig. Davon, so Reinersmann, müsse man neben der Miete außerdem auch noch die Pflege der Instrumente sowie der Uniformen bezahlen. Wenn alles klappt, will der Musikzug Kamp-Lintfort 2006 in diesen Sommerferien zum Niersenbruch umziehen. Einen offiziellen Mietvertrag gibt bis jetzt allerdings noch nicht.

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