Serie Wir arbeiten im AEZ Asdonkshof Ein ausgeklügelter Sortierprozess

Kamp-Lintfort · Auch wenn es der hohe Schornstein vermuten lässt: Auf dem Asdonkshof wird nicht alles verbrannt. In der Vorschaltanlage sortieren Abteilungsleiter Markus Hauffe und sein Team den Abfall in einem aufwendigen Prozess. Rund 42.000 Tonnen Sperr- und Gewerbemüll werden jährlich in der Sortieranlage aufbereitet.

 Markus Hauffe ist Teamleiter in der Vorschaltanlage des Abfallentsorgungszentrums Asdonkshof. Dort wird der Sperr- und Gewerbemüll sortiert.

Markus Hauffe ist Teamleiter in der Vorschaltanlage des Abfallentsorgungszentrums Asdonkshof. Dort wird der Sperr- und Gewerbemüll sortiert.

Foto: Norbert Prümen

  Die tägliche Herausforderung für Markus Hauffe ist das Unerwartete: Der 48-Jährige leitet seit 2011 das Team  in der Vorschaltanlage des Abfallentsorgungszentrums  (AEZ) Asdonkshof. Dort wird der angelieferte Abfall sortiert. Und wer rechnet hier schon mit einem Korb mit lebenden Bienen im Sperrmüll? Oder sogar mit toten Vögeln? „Das ist alles schon vorgekommen. Die Leute werfen einfach alles weg“, betont er und erinnert sich schmunzelnd an einen jungen Mann, der sich bei ihm aufgeregt meldete, weil ein altes Sofa auf den Sperrmüll gelandet war, indem sich noch Erspartes befunden haben soll. „Er durfte noch mal nachgucken“, erzählt Markus Hauffe.

Gefährlich wird es für  ihn und seine siebenköpfige Mannschaft aber, wenn sie es in ihrer Schicht mit Abfällen zu tun bekommen, die hier nicht hingehören: Batterien oder unbekannte, womöglich gefährliche Flüssigkeiten zum Beispiel. „Es wäre schön, wenn die Bürger mehr darauf achten würden, was sie in den Sperrmüll werfen“, wünscht er sich. In der Vorschaltanlage werden zwei verschiedene Abfallfraktionen behandelt: Sperrmüll und gewerblicher Abfall. Hier werden nicht nur Störstoffe und Problemabfälle aussortiert, sondern auch wichtige Wertstoffe wie Metalle, Holz, Papier oder heizwertreiche Abfälle für eine Wiederverwertung herausgeholt. Auch wenn der hohe Schornstein es vermuten lässt, wird auf dem Areal des Asdonkhofs nicht alles verbrannt. Die Verwertung der Rohstoffe  wird groß geschrieben. So kommen jährlich 750 Tonnen Schrott, 13.000 Tonnen Holz, 100 Tonnen Papier und 790 Tonnen Kunststoffe am Ende des Sortierprozesses heraus. Die aussortierten Schadstoffe und Problemabfälle werden in dafür geeignete Behandlungsanlagen gebracht. Der stofflich nicht mehr verwertbare Teil des Mülls wird in der Verbrennungsanlage in Energie umgewandelt. Die langen Gurtbänder in der Sortieranlage rattern nonstop, stehen nur bei der Wartung still. Der Sperrmüll beziehungsweise die gewerblichen Abfälle werden in zwei Fahrweisen unabhängig voneinander  zerkleinert, um dann einen aufwendigen und ausgeklügelten Sortierprozess zu durchlaufen. „Das Herzstück unserer Anlage sind die  Nahinfrarotgeräte“, sagt Markus Hauffe. Lesebänder und Siebtrommeln helfen ebenso beim Aussortieren. „Eine zusätzliche End- beziehungsweise Qualitätskontrolle findet am Ende der Prozesskette noch von Hand statt“, betont der Teamleiter, der von seinem Leitstand alle Abläufe im Blick hat und nachvollziehen kann. Hauffe ist seit 20 Jahren im Abfallentsorgungszentrum Asdonkshof beschäftigt. „Ich habe zuerst Bergmann gelernt und dann zum Gas- und Wasserinstallateur umgeschult, bevor ich hier angefangen habe. Ein Bekannter gab mir den Tipp, mich zu bewerben“, erzählt Markus Hauffe und ist zufrieden:  „Abfall wird es immer geben. Es ist ein krisensicherer Job, der einem Perspektiven bietet.“ So nutzte Hauffe, der 2001 als Anlagenbediener anfing, unter anderem die Chance, diverse Fahrzeug-Führerscheine zu machen.

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