Wahlkampf in Kamp-Lintfort Imst wirbt beim CDU-Besuch für eine autarkere Wirtschaft

Kamp-Lintfort · Der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Carsten Linnemann besuchte das Imst, das Technologie für Radaranlagen und Funksysteme herstellt.

 Imst-Geschäftsführer Peter Waldow (links) im Gespräch mit Carsten Linnemann, der seit diesem Jahr stellvertretender CDU-Bundesvorsitzender ist.

Imst-Geschäftsführer Peter Waldow (links) im Gespräch mit Carsten Linnemann, der seit diesem Jahr stellvertretender CDU-Bundesvorsitzender ist.

Foto: Norbert Prümen

Carsten Linnemann hat am Mittwochmittag die Imst-GmbH in Kamp-Lintfort besucht, nachdem er am vormittag ein Chemiewerk der Evonik AG in Herne angeschaut hatte. War in Herne vor allem Thema, wie sich ein Embargo für russisches Gas auf die Chemieindustrie, die deutsche Wirtschaft und die Endverbraucher auswirken würde, ging es in Kamp-Lintfort vor allem um das Thema Autarkie, das mit dem Krieg zwischen Russland und der Ukraine eine ganz neue Wertigkeit erhalten hat.

„Internationale Arbeitsteilung ist gut“, betonte Imst-Geschäftsführer Peter Waldow im Gespräch mit dem stellvertretenden Bundesvorsitzenden der CDU, Carten Linnemann, den die Landtagsabgeordnete Charlotte Quik, der Landtagskandidat Sascha van Beek und der Kamp-Lintforter CDU-Fraktionsvorsitzende Simon Lisken begleiteten. „Aber auch eine gewisse wirtschaftliche Autarkie ist gut, weil man sich sonst abhängig von Dritten macht, zum Beispiel bei der Chip-Produktion von Taiwan. Man sollte Dinge auch noch selber machen können.“

Wie beim Besuch des SPD-Landtagsabgeordneten René Schneider vor drei Wochen begrüßte der Imst-Geschäftsführer die Initiative der Bundesregierung, die Chip-Produktion in Deutschland zu unterstützen. Der Diplom-Ingenieur für Elektrotechnik wies auf das Problem hin, Ingenieure zu gewinnen, die zum Beispiel die Technologie für Radaranlagen für Schiffe im Wasser oder Funksysteme für Satelliten im Weltraum entwickeln. „Als ich 1975 mit dem Studium der E-Technik in Duisburg angefangen, haben 5,4 Prozent eine Abiturjahrgangs E-Technik studiert“, sagte der Imst -Geschäftsführer. „Heute sind es nur 3,5 Prozent. In Deutschland studieren sehr wenig Frauen E-Technik, anders als in anderen europäischen Ländern, zum Beispiel Spanien, Italien oder Griechenland. 2010, kurz nach der Finanzkrise von 2008, konnten wir zwölf E-Techniker aus diesen Ländern einstellen, neun davon waren Frauen. Das Imst habe jetzt mehrere Bewerbungen aus der Ukraine vorliegen. „Es kann nicht sein, dass wir nur genügend Personal bekommen, wenn in anderen Ländern Krisen oder Kriege herrschen“, sagte Waldow, der von Abteilungsleiter Rüdiger Follmann und dem Projektleiter Ulrich Lewark begleitet wurde. Er schlug einen „Engineering Day“ vor, um wie ein „Girls Day“ für technisch-mathematische Berufe zu werben und das Image zu verbessern. „E-Technik ist kreativ und setzt sich mit Themen wie künstlicher Intelligenz auseinander“, gab er den Besuchern mit auf den Weg. Sie versprachen, das Thema mit nach Düsseldorf und Berlin zu nehmen, genauso wie das Thema Finanzierung von Forschung.

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