Projekt im Gymnasium Hückelhoven Internationale Freundschaften geknüpft

Hückelhoven · Nach drei Jahren endet das von der EU geförderte Erasmus-Plus-Projekt. Schüler und Lehrer aus sechs Ländern wurden jetzt am Hückelhovener Gymnasium empfangen.

 Sie erzählten 2018 von ihren Türkei-Erlebnissen (v.l.): Ayana (14 Jahre), Lehrer Patrick Jucha, Hanne Hemsing (16), Sophia (16), Lehrer Wolfgang Roth, Dilara (16) und Jan (14).

Sie erzählten 2018 von ihren Türkei-Erlebnissen (v.l.): Ayana (14 Jahre), Lehrer Patrick Jucha, Hanne Hemsing (16), Sophia (16), Lehrer Wolfgang Roth, Dilara (16) und Jan (14).

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Suppe hat sie während ihres Aufenthalts in Hückelhoven ein kleines bisschen vermisst. Emine Baysal, Englischlehrerin aus dem türkischen Vezirköprü, lacht, als sie in englischer Sprache von den Erlebnissen hier berichtet. Vor allem kulinarische Unterschiede hat sie mit ihren Schülern festgestellt.

Das Wichtigste für sie: die internationalen Freundschaften, die die Mädchen und Jungen bei ihren Begegnungen im dreijährigen Erasmus-Plus-Projekt, das nun endet, geknüpft haben. Das mit Mitteln der EU geförderte Projekt unter dem Motto „Care or Scare: Challenges of Modern Technologies“ rückt moderne Technologien in den Vordergrund, spricht dabei interessierte Jugendliche unter Aspekten wie allgemeine und berufliche Bildung sowie Jugend und Sport an.

Federführend war das Hückelhovener Gymnasium, das zum Abschluss die beteiligten Schülerinnen und Schüler sowie ihre Lehrer empfing. Untergebracht in Gastfamilien in Hückelhoven, setzten sich die 22 jungen Projektteilnehmer und ihre 13 Lehrer aus sieben Ländern unter anderem mit dem Braunkohletagebau Garzweiler II auseinander, besuchten den Hambacher Forst. In der Gastgeberstadt lernten sie die Abläufe beim Stromversorgungsunternehmen Wärme-, Energie- und Prozesstechnik, kurz WEP, kennen.

Kunstlehrer Attilio Grilletto aus dem italienischen Palermo berichtet beim Abschlussgespräch im Hückelhovener Gymnasium vom unterschiedlichen Lebensstil. Joan Linares, der in Carlet (Spanien) das Fach Elektronik unterrichtet, nickt. Dass in Hückelhoven bereits um halb sechs zu Abend gegessen wird, ist den beiden Pädagogen aufgefallen. „Bei uns um neun oder um zehn Uhr abends“, erklärt Grilletto in der Projektsprache Englisch. Er führt die zeitliche Verschiebung auf die höheren Temperaturen zurück. Die türkischen Schüler wohnten in türkischen Familien, wo sie Gewohntes erwartete: Tomaten, Oliven und Käse zum Frühstück, dazu schwarzer Tee. Nach drei Jahren soll nicht Schluss sein mit der Freundschaft. Per E-Mail, sozialen Medien und WhatsApp wollen die Jugendlichen aus den Niederlanden, Tschechien, Rumänien, der Türkei, Spanien, Italien und Deutschland in Kontakt bleiben.

Höhepunkt der europäischen Zusammenkunft war das große Europa-Fest in der Aula. Die Nachwuchs-Artisten aus dem Circus Pepperoni unter Leitung von Lehrerin Bianca Schiff traten auf, ebenso der Schulchor unter der Leitung von Musiklehrer Benedikt Möller. Wie Organisator Wolfgang Roth im Abschlussgespräch erläuterte, haben 25 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums die sechs ausländischen Schulen besucht, fremde Kulturen kennengelernt und neue Freunde gefunden. In Culemborg/NL habe man sich Themen wie Naturschutz, Klimawandel, Wasser und Landschaft oder Kontrolle über das Wasser gewidmet. Die Risiken neuer Technologien sowie Mobbing oder Isolation standen in Hradec Králové (Tschechien) im Mittelpunkt, Umweltschutz und Luftverschmutzung im rumänischen Timisoara, Ernährung und Bewegung in Vezirköprü (Türkei).

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