Zeitzeuge aus Grevenbroich Geschichtsverein trauert um Fred Stern

Grevenbroich · Einer der letzten Zeitzeugen und Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung in Grevenbroich ist tot: Fred Stern starb im Alter von 98 Jahren in den USA.

 Fred Stern vor einigen Jahren beim Blättern in einem Fotoalbum.

Fred Stern vor einigen Jahren beim Blättern in einem Fotoalbum.

Foto: U. Herlitz

Der Geschichtsverein trauert um Fred Stern, einer der letzten Zeitzeugen und Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung in Grevenbroich. Wie jetzt bekannt wurde, verstarb er bereits am 26. Dezember im kalifornischen Corona del Mar. Stern wurde 98 Jahre alt.

Nach den Novemberpogromen 1938 verließ die Familie Stern ihre langjährige Heimat. Fritz Stern war noch keine 15 Jahre alt, als er im Frühjahr mit seinen Eltern in die USA emigrierte und dort unter den Namen Fred Stern ein neues Leben begann. „Den Kontakt zu seiner früheren Heimatstadt hat er nie verloren, ihr fühlte er sich bis zuletzt verbunden“, sagt Ulrich Herlitz, Vorsitzender des Geschichtsvereins.

2009 war Stern zu Besuch in Grevenbroich und berichtete vor Schülern des Erasmus-Gymnasiums – seiner ehemaligen Schule – aus seinem Leben. Gleichzeitig setzte er sich mit Ulrich Herlitz vor dem Stadtrat für die Verlegung von Stolpersteinen ein, die an jüdische Familien erinnern. Zurzeit beschäftigen sich am „Erasmus“ zwei Geschichtskurse unter der Leitung der Lehrer Till Krewer und Peter Czwik mit dem ehemaligen Grevenbroicher. Anlässlich des Holocaust-Gedenktages ist ein Projekttag zu Fred Stern und seiner Familie geplant.

(wilp)
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