Angebote in Grevenbroich Jugendzentren hoffen wenigstens auf ein Minimal-Programm

Grevenbroich · Im Café Kultus oder im Treff von St. Josef fallen Angebote aus, aber es wird versucht, möglichst viel für die Jugendliche umzusetzen.

 Ein beliebter Treffpunkt für Kinder und Jugendliche ist die Einrichtung GOT in der Grevenbroicher Südstadt.

Ein beliebter Treffpunkt für Kinder und Jugendliche ist die Einrichtung GOT in der Grevenbroicher Südstadt.

Foto: D. Staniek

„Die Zeichen stehen nicht auf Lockerungen, wir machen, was möglich ist“: Sozialarbeiter Stefan Wehlings, Leiter des Jugendzentrums Café Kultus, weiß, dass mit Normalität so schnell nicht zu rechnen ist. „Wir warten ab, was kommt“, ist seine Devise. Das Café Kultus ist derzeit dienstags bis freitags von 16 bis 20 Uhr geöffnet. Vor der Pandemie war bis 22 Uhr geöffnet, bei Konzerten bis 24 Uhr. Das letzte Konzert unter 2G-Plus-Bedingungen hatte am 14. Dezember stattgefunden. Das Publikum war beschränkt auf  junge Ehrenamtler und Teilnehmer eines Musikprojekts im Sommer letzten Jahres.

Im ersten Halbjahr 2021 gab es keinerlei Angebote, im Juni war das Café Kultus wieder geöffnet worden. Viele Veranstaltungen wird es in nächster Zeit kaum geben. „Christina Martin sollte im Februar bei uns auftreten, die Singer-/Songwriterin ist in Grevenbroich ein gern gesehener Gast.“ Der Auftritt soll tatsächlich stattfinden, aber nur online zu sehen sein. Die Fans können sich den Auftritt zu Hause auf dem Laptop anschauen, eine begrenzte Zahl von Besuchern kann auch ins Café Kultus kommen. Auf lau geht das allerdings nicht. Auf Spendenbasis muss vorab ein Ticket erworben und dann vorgezeigt werden. Die genaue Vorgehensweise wird noch erklärt. „Wir wollen der Künstlerin auf diese Weise die Möglichkeit bieten, zumindest etwas Geld zu verdienen“, sagt Stefan Wehlings. Am 1. März sollte der schwedische Musiker Christian Kjvellenander auftreten – es wäre sein vierter Auftritt in Grevenbroich. Zurzeit sieht es eher so aus, als würde dieses Konzert ausfallen müssen. „Er möchte auch in den Niederlanden auftreten und wenn es dort einen Lockdown gäbe, würde sich für ihn die Anreise nicht lohnen.“

Im Jugendtreff St. Josef versuchen der Leiter Christoph Bongers und sein Team, so viel wie möglich anzubieten. Ab Montag ist die Einrichtung wieder geöffnet. „Wir gucken, wie die aktuellen Vorgaben sind“, sagt Bongers. Er weiß längst, dass nur kurzfristig geplant werden kann. Etliche Veranstaltungen wie zuletzt der Weihnachtströdelmarkt hatten ausfallen müssen. Der Leiter hofft, dass in den kommenden Wochen einiges möglich sein wird. Trotz der vielen Einschränkungen beschreibt auch er die aktuelle Stimmung als gut: „Wir bleiben optimistisch, planen bereits für die Osterferien. Angeboten werden soll dann beispielsweise ein Angelcamp in Anstel. Die Anmeldebögen werden in der zweiten Januarhälfte verfügbar sein. „Letztes Jahr war, wenn auch unter Auflagen, immer wieder irgendetwas möglich gewesen“, sagt Bongers. Und er ist optimistisch, dass das dieses Jahr wieder so sein wird. Am Montag zum Beispiel sind Basteln und Malen im Angebot, hinzu kommt der offene Betrieb mit Kicker und Billard für junge Leute, die gerne mal wieder mit anderen Jugendlichen kommunizieren wollen. „Wir wollen darüber hinaus das künstlerische und musikalische Angebot für Mädchen und Frauen zur Steigerung ihres Selbstwertgefühls ausbauen“, erklärt Bongers. Außerdem wird es um Angebote zur Unterstützung der Persönlichkeitsentwicklung für Mädchen gehen. Dies soll mit Hilfe des LVR Rheinland ab dem 1. April bis zum 30. Dezember umgesetzt werden.

Die Programmvielfalt macht deutlich, wie wertvoll die Arbeit von Jugendzentren wie die von St. Josef ist – und wie wichtig es ist, dass diese Aktionen tatsächlich stattfinden. Was Bongers immer wieder auffällt: „Den Offenen Treff nutzen hauptsächlich die Jungs. Mit unseren Programmen sprechen wir hingegen hauptsächlich die Mädchen an.“ Der Anteil der Migranten liege bei rund 80 Prozent. Jugendarbeit dient also auch der Integration.

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