Letztes Tor vor neun Monaten Borussias Stindl will endlich wieder in der Bundesliga jubeln
Mönchengladbach · In Europa war Lars Stindl wieder der Tor-Held für Borussia Mönchengladbach. Gegen den SC Freiburg soll es nun auch in der Bundesliga wieder mal klappen – erstmals nach neun Monaten.
Wenn Borussia auf ihren Europa-League-Auslandsreisen Lars Stindl dabei hat, kann sie ziemlich gewiss sein, dass es gut ausgehen wird — für sie selbst und für ihren Kapitän insbesondere. So war es 2017 beim 4:2-Erfolg in Florenz, als Stindl drei Tore erzielte. So war es bei seinem Last-Minute-Treffer per Elfmeter zum 1:1 in Rom vor rund einem Monat. Und so war es am Donnerstag. Da entschied der Offensivmann mit seinem Schuss ins Netz die Partie beim Wolfsberger AC (1:0). Fünfmal traf Stindl in seinen vergangenen drei Pflichtspielen mit Borussia im Ausland. Nun soll es auch mal wieder im Inland klappen.
Denn in der Bundesliga war Gladbachs Anführer zuletzt vor neun Monaten erfolgreich. Da markierte er den einzigen Treffer der Borussen beim 1:5 gegen Bayern München, am 2. März war das. Zehnmal kam er seitdem in der Liga erfolglos zum Einsatz. Es ist keine besondere Durststrecke, da Stindl nun auch nicht als Vollblut-Torjäger bekannt ist. Aber da noch seine fünfmonatige Verletzungspause wegen eines Schienbeinbruchs dazwischen lag, ist das letzte Erfolgserlebnis schon lange her.
Am Sonntag gegen den SC Freiburg (15.30 Uhr) will Stindl in der Bundesliga mal wieder jubeln. „Unabhängig vom Wettbewerb versuche ich natürlich auch persönlich erfolgreich und effektiv zu sein, Tore vorzubereiten oder selbst zu schießen“, sagt Borussias „Capitano“. „Das ist mir in dieser Saison noch nicht so gut gut gelungen, aber daran arbeite ich und versuche, möglichst bald auch in der Liga erfolgreich zu sein.“
Ganz untätig in Sachen Torbeteiligungen war Stindl jedoch nicht in dieser Saison. Beim 4:2-Sieg gegen Eintracht Frankfurt bereitete er den letzten Treffer durch Denis Zakaria vor und sorgte so mit dafür, dass die mitreißende Partie entschieden war. Es war ein Spiel, das auf der Kippe stand, ähnlich wie das in Graz gegen Wolfsberg. Doch Stindl war der Mann, der Borussia beruhigte und den Gegner schwer traf. „Lars ist sehr wichtig für uns und tut uns sehr gut, nicht nur, wenn er Tore schießt“, sagt sein Kapitäns-Stellvertreter Yann Sommer. „Er bringt Ruhe in unser Spiel und bewegt sich vorne sehr geschickt.“
Die Bedeutung von Stindl steigt dadurch, dass Borussias Top-Scorer in den vergangenen beiden Spielen schwächelten. Marcus Thuram (in Pflichtspielen schon mit acht Toren und vier Assists) und Alassane Plea (vier Treffer und sechs Vorlagen) blieben sowohl bei Union Berlin (0:2) als auch beim Wolfsberger AC ohne Torbeteiligung und unter ihren sportlichen Fähigkeiten.
Borussia will aber anders in der vergangenen Saison nicht mehr von wenigen Einzelkünstlern abhängig sein. Damals geriet das Team in eine Krise, als Plea und Thorgan Hazard, Thurams Vorgänger, im Tief waren. Und tatsächlich ist es nun immer wieder der Fall, dass viele Spieler dazu in der Lage sind, entscheidende Tor-Beiträge zu leisten. Patrick Herrmann war es bereits. Oder Breel Embolo. Auch Denis Zakaria hat bereits wichtige Tore erzielt. Nun war es Stindl, der für Borussia schon einige sehr wichtige Momente hatte, mal wieder zur Stelle. Daran will er anknüpfen. Gelingt es nicht gegen Freiburg, kommt eine Woche später sein Lieblingsgegner in den Borussia-Park. Gegen die Bayern schoss Stindl nicht nur sein bislang letztes Bundesliga-Tor, sondern traf auch beim Hinspiel, das Gladbach sensationell mit 3:0 in München gewann. Es könnte also sein, dass Stindls nächstes Inlands-Tor bald ansteht.