2:1 am Freitagabend Hoffenheim schockt Stuttgart mit spätem Doppelschlag

Sinsheim · Der VfB Stuttgart taumelt nach dem nächsten späten Schock weiter dem Abstieg entgegen. Die Schwaben verloren beim Europacup-Anwärter TSG Hoffenheim mit 1:2 und warten seit neun Spielen in der Fußball-Bundesliga auf einen Sieg.

 Jubel bei den Hoffenheimern.

Jubel bei den Hoffenheimern.

Foto: AFP/DANIEL ROLAND

Christoph Baumgartner hat dem VfB Stuttgart im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga mit einem späten Doppelpack den nächsten schweren Schlag versetzt. Mit dem 1:2 (0:0) beim Landesrivalen TSG 1899 Hoffenheim gab der VfB wieder einen Sieg aus der Hand. Die Mannschaft von Trainer Pellegrino Matarazzo lag im Freitagabendspiel der Fußball-Bundesliga dank eines Treffers von Wataru Endo in der 58. Minute lange in Führung. Baumgartner sorgte in der 85. und 90. Minute aber noch dafür, dass die Schwaben nun seit bereits neun Spielen ohne einen Dreier sind. Damit bleibt der VfB Tabellenvorletzter und muss weiter fürchten, den nächsten Gang in die Zweitklassigkeit nach 2016 und 2019 antreten zu müssen.

Vor 18 099 Zuschauern im nicht ausverkauften Sinsheimer Stadion - 22 000 waren zugelassen - machte Hoffenheim den Sprung auf einen Champions-League-Platz. Bei den Kraichgauern warten die Stuttgartern seit neun Jahren auf einen Erfolg.

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Die 2200 VfB-Fans in der Gästekurve machten höllisch Lärm, um ihre angeschlagene Mannschaft zu unterstützen. Bei den Stuttgartern fiel auch noch Borna Sosa mit einer Knieprellung aus. Der noch nicht ganz fitte Torjäger Sasa Kalajdzic saß zunächst nur auf der Bank.

Die erste dicke Chance für die zunächst überlegene TSG vergab Pavel Kaderabek per Kopf - und dann nahm die Partie richtig Fahrt auf. Innerhalb von nicht einmal zwei Minuten krachte der Ball auf beiden Seiten gegen Alu: Erst traf Chris Führich nach einem Konter aus kurzer Distanz nur den Hoffenheimer Pfosten (19.), dann Kaderabek die Latte des VfB-Gehäuses. Sein Kapitän Benjamin Hübner hätte allerdings direkt davor schon das 1:0 köpfen müssen.

Eine Woche nach dem bitteren 1:1 gegen den VfL Bochum mit dem Ausgleich in der Nachspielzeit zeigten die Stuttgarter jedenfalls die richtige Reaktion. Vor allem Omar Marmoush sorgte über rechts immer wieder für Angriffswirbel und prüfte Torhüter Oliver Baumann nach einer knappen halben Stunde mit einem satten Schuss.

Immer wieder versuchten die Hausherren, über Flanken von Nationalspieler David Raum zum Erfolg zu kommen. In der 43. Minute jubelten die Hoffenheimer über einen vermeintlichen Treffer von Hübner. Doch Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck annullierte das Tor nach Rücksprache mit seinem Videoassistenten Tobias Stieler zurecht. Da rollten die VfB-Fans auf den Rängen flugs ihr Banner „Videobeweis abschaffen“ ein.

Mit der Einwechslung von Kalajdzic nach der Pause setzte Matarazzo ein hoffnungsvolles Zeichen für die VfB-Anhänger. Hoffenheim musste erstmal den Ausfall von Dennis Geiger verkraften, der benommen vom Platz getragen wurde. Die Stuttgarter nutzen die kurzzeitige Verwirrung und den Eckball: Kalajdzic verlängerte mit dem Kopf und Endo war am langen Pfosten zur Stelle - 1:0.

Die Hartnäckigkeit der Hoffenheimer wurde dann doch noch belohnt: Baumgartner traf mit einem Schlenzer zum Ausgleich. Ihr Trainer Sebastian Hoeneß, der 1999 mit der U17 des VfB deutscher Meister war und dessen Vater Dieter früher Stuttgart managte, durfte im vierten Anlauf dann sogar über den ersten Sieg gegen die Schwaben jubeln, weil Baumgartner noch nachlegte.

(kron/dpa/SID)
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