Analyse aller 57 Treffer Was die Tore in dieser Saison über Borussia aussagen

Mönchengladbach · Unsere Redaktion hat sich alle 57 Treffer der Borussen in dieser Saison angesehen und die Entstehung ausgewertet. Daraus ergeben sich die Stärken des Teams von Marco Rose, aber auch Schwachpunkte.

 Oscar Wendt hatte beim 1:0 in Leverkusen wenig Mühe bei seinem Tor. Viele Treffer erzielten die Borussen aus kurzer Entfernung.

Oscar Wendt hatte beim 1:0 in Leverkusen wenig Mühe bei seinem Tor. Viele Treffer erzielten die Borussen aus kurzer Entfernung.

Foto: Dirk Päffgen/Dirk Päffgen (dirk)

Die Politik hat entschieden: Ab Mitte Mai werden die Teams der Bundesliga wieder im Spielbetrieb auf Torejagd gehen (dürfen). Etwas mehr als einen Monat nach dem Geisterderby zwischen Borussia und Köln (2:1) kommt es zum Restart der Saison, die aufgrund der Corona-Krise unterbrochen werden musste. Und auch Gladbachs Fans dürfen sich auf neue Momente großer Freude freuen, wenn ihr Team wieder Tore schießt.

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Foto: dpa/Federico Gambarini

57-mal hat Borussia in ihren bisherigen 33 Pflichtspielen getroffen unter Trainer Marco Rose. Wir haben uns alle Treffer der Gladbacher nochmal angesehen, sie nach Entstehung, Entfernung des Abschlusses und anderen Parametern ausgewertet. Daraus lassen sich auch Stärken und Schwächen des Teams erkennen. Die Tor-Analyse aller Borussia-Treffer.

Rechts-Lastigkeit 29, also über die Hälfte der 57 Tore, wurden über die rechte Seite eingeleitet. 16-mal kam Gladbach durch die Mitte zum Erfolg, Zwölf Treffer gelangen nach Angriffen über die linke Seite. Was auch auffällt: Erst im zehnten Pflichtspiel, beim 5:1 gegen den FC Augsburg, war Borussia erstmals über die linke Seite von Oscar Wendt, Ramy Bensebaini und Co. erfolgreich. Dass die rechte Seite die Schokoladen-Seite der Borussen ist, zeigt sich auch bei den Schüssen, die zu Toren führen. 29 Treffer wurden mit dem rechten Fuß erzielt, 19 mit dem linken, sieben per Kopfball, zudem gab es zwei Eigentore.

Borussia gibt Gas 23-mal traf Gladbach nach einem Tempo- bzw. Konterangriff. Vor allem zu Beginn der Saison war das der Weg zum Erfolg. Zehn der ersten 19 Tore fielen, nachdem Borussia schnell umschaltete, zudem gab es in der Zeit fünf Tore nach Standards und eins nach einem gegnerischen Fehler unmittelbar vor dem Tor. Nach langsamen Angriffen, in denen die gegnerische Defensive sortiert war, gab es nur drei Erfolgserlebnisse. Insgesamt schaffte Borussia das bislang jedoch 17-mal, was den Eindruck bestätigt, dass das Team fußballerisch enorm zugelegt hat iim Verlauf der Saison. 15 Tore gelangen nach Standards (drei Elfmeter, dreimal nach einer Ecke, neunmal nach einem Freistoß), zwei nach Fehlern des gegnerischen Torhüters (Koubek/Augsburg und Zentner/Mainz).

Neue Flanken-Spezialität Bei Borussia hatte es Tradition, dass Bälle hoch von den Außenpositionen aus reingeflankt werden und Stürmer wie Hans-Jörg Criens oder Uwe Rahn in der Mitte per Kopf einnicken. Die heutige Borussia flankt jedoch auf eine andere Art und Weise. Schon zehn Tore sind nach flachen Hereingaben gelungen. Gerade Stefan Lainer bringt die Bälle oft flach und hart in den Rücken der Abwehr. Auch erfolgversprechend sind Solos von Marcus Thuram und Co. bis zur Grundlinie, die dann mit einem Flachpass und Torabschluss aus kurzer Distanz enden.

Wenig Mühe für Torschützen Wie stark Borussia spielerisch ist, ist beim Blick auf die Entfernungen zum gegnerischen Tor zu erkennen, aus denen die Treffer gelangen. 28 der 53 Tore wurden aus sechs oder weniger Metern Distanz entfernt, sehr häufig musste ein Borusse den Ball nur noch ins leere Tor drücken. Dabei waren Abstauber beispielsweise nach Paraden des gegnerischen Torwarts die Seltenheit. Meistens lag die einfache Aufgabe des Torschützen an der starken Vorarbeit der Kollegen. Neun Tore fielen übrigens aus einer Entfernung von sieben bis zehn Metern, 18 Treffer aus elf bis 16 Metern.

Schuss-Schwäche Aus der Ferne ist Borussia dagegen nicht gefährlich genug. Nur zwei Treffer gelangen von außerhalb des gegnerischen Strafraums – der indirekte Freistoß von Alassane Plea in Mainz und das 40-Meter-Traumtor von Florian Neuhaus ebenfalls gegen Mainz. Gerade direkte Freistöße sorgen zu selten für Gefahr, nur wenige haben die nötige Schussstärke für Erfolge aus der Distanz.

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