„Das ist unser Manko dieses Jahr“ Kapitän Stindl ordnet Borussias Remis in Frankfurt ein

Frankfurt · Lars Stindl erlebte in Frankfurt ein Spiel mit „ganz vielen verschiedenen Phasen“. Gladbachs Trainer Adi Hütter sah die besseren Chancen auf der Seite seiner Mannschaft. Auch Tobias Sippel kam zu Wort. Die Reaktionen und Stimmen zum Remis.

Borussia Mönchengladbach: Noten zum 1:1 gegen Eintracht Frankfurt
15 Bilder

Frankfurt - Borussia: die Fohlen in der Einzelkritik

15 Bilder
Foto: dpa/Arne Dedert

Während sich die Europapokal-Helden der Frankfurter Eintracht am Sonntagnachmittag noch minutenlang feiern ließen und eine Ehrenrunde auf dem Rasen drehten, waren die Profis von Borussia Mönchengladbach nach dem 1:1 längst in der Kabine verschwunden. Auf dem Weg dorthin hielt Kapitän Lars Stindl noch kurz an, um auf 90 Minuten zurückzublicken, in denen Gladbach durch Alassane Plea früh in Führung ging, es dann aber verpasste, gegen eine Frankfurter B-Elf nachzulegen. „Es war ein ordentliches bis gutes Auswärtsspiel. Das Spiel hatte ganz viele verschiedene Phasen“, sagte Stindl.

Den besseren Start hatten die Gladbacher mit einer Kombination über Stindl, Stefan Lainer und Plea erwischt, der den Ball in der vierten Minute aus sechs Metern im Tor unterbringen konnte. Mit nun 15 Scorerpunkten ist der Franzose, der den Klub am Saisonende verlassen könnte, der effektivste Borusse. Breel Embolo hatte im Laufe des Spiels in Frankfurt die größten Gelegenheiten, in der internen Torjägerliste mit Plea (neun Treffer) gleichzuziehen. Vier Minuten nach der Pause verpasste es Embolo zunächst – nach einem schönen Zuspiel Pleas – SGE-Torwart Kevin Trapp im Eins-gegen-Eins zu überwinden. Auch Florian Neuhaus und Luca Netz gaben zu ungenaue Schüsse ab.

„Nach der Pause kommen wir gut raus und machen vieles richtig, nur das Tor fehlt“, sagte Stindl. Pleas Rettungstat auf der Linie war es allerdings zu verdanken, dass Borussia nicht schon in der 51. Minute den Ausgleich kassiert hatte. Der fiel dann wiederum in der 66. Minute durch einen sehenswerten Treffer aus der Distanz von Goncalo Paciencia. Das Tor setzte bei der Mannschaft Oliver Glasners und den Fans auf der Tribüne noch einmal alle Energien frei, am Ende lief die SGE sogar vier Kilometer mehr als die ausgeruhten Borussen.

Eintracht Frankfurt - Borussia Mönchengladbach: die Bilder des Spiels
16 Bilder

Eintracht Frankfurt - Borussia: die Bilder des Spiels

16 Bilder
Foto: dpa/Arne Dedert

„Natürlich war das eine Mannschaft, die vor Selbstvertrauen nur so strotzt durch die Europapokal-Tour. Wenn man Erfolg hat, läuft es auch ein bisschen einfacher“, sagte Stindl. Gemeinsam mit Florian Neuhaus und Jonas Hofmann bildete er die Dreier-Besetzung im Mittelfeld. „Trotzdem haben wir dann wieder drei, vier richtig gute Möglichkeiten, die wir machen müssen, um das Spiel zu gewinnen“, sagte Stindl. In der 71. Minute stand erneut Embolo im Mittelpunkt, doch Makoto Hasebe machte das, was zuvor Plea tat und verhinderte mit einer Rettungstat auf der Linie den erneuten Führungstreffer der Borussen.

„Wenn man über 90 Minuten die Torchancen nimmt, hätten wir gewinnen müssen“, sagte Borussias Trainer Adi Hütter und gab zu: „Zum Schluss verlieren wir das Spiel noch, wenn wir Pech haben.“ Denn es waren nur wenige Zentimeter, die den Last-Minute-Treffer von Daichi Kamada verhinderten, der in der Nachspielzeit aus kurzer Distanz und knapper Abseitsposition traf.

Gab beim 1:1 in Frankfurt die Vorlage zur Vorlage: Borussias Kapitän Lars Stindl.

Gab beim 1:1 in Frankfurt die Vorlage zur Vorlage: Borussias Kapitän Lars Stindl.

Foto: Dirk Päffgen/Dirk Päffgen (dirk)

„Hinten raus haben wir wieder etwas Glück. Am Ende nehmen wir den Punkt einfach mit“, sagte Stindl. Dass seinem Team kein zweiter Treffer gelang, störte ihn merklich. „Es ist ärgerlich für uns, dass wir das Ding nicht früher zumachen. Aber das ist unser Manko dieses Jahr. Das müssen wir analysieren und nächstes Jahr besser machen“, sagte Stindl, dessen Kumpel Tobias Sippel im Tor stehen durfte. „Leider sind wir nicht als Sieger vom Platz gegangen. Wir hätten die eine oder andere Situation besser zu Ende spielen können. Dann kriegen wir noch ein blödes Tor mit einem sehr guten Abschluss“, sagte Sippel. In der kommenden Woche wird er seinen Platz wieder an Yann Sommer abtreten müssen, der gegen Hoffenheim im Tor stehen wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort