Bayer 04-Sportdirektor Simon Rolfes „Geben keinen Stammspieler mehr ab“

Leverkusen · Simon Rolfes steht vor seiner ersten Bewährungsprobe: Am 1. Januar startet die Winter-Transferperiode in Deutschland. Der 36-Jährige erklärt, warum die Werkself wohl keinen Spieler mehr verpflichtet – und welche Profis noch gehen könnten.

 Leverkusens neuer Sportdirektor Simon Rolfes arbeitet seit Sommer wieder unter dem Bayer-Kreuz.

Leverkusens neuer Sportdirektor Simon Rolfes arbeitet seit Sommer wieder unter dem Bayer-Kreuz.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Wenn es in Deutschland kalt wird, zieht es die Fußball-Bundesligisten zumeist in wärmere Gefilde. Gleich zehn Vereine schlagen ihr Winter-Trainingslager in Spanien auf. Der Rekordmeister aus München ist mal wieder zu Besuch in Katar, Bremen fliegt nach Südafrika, Wolfsburg nach Portugal und Frankfurt in die USA. Lediglich vier der 18 Bundesliga-Mannschaften werden ihre Vorbereitung auf die am 18. Januar beginnende Rückrunde vor der eigenen Haustür absolvieren: Leipzig, Berlin, Hoffenheim – und Bayer 04.

Für die Werkself ist es bereits das zweite Mal in Folge, in der sich das Team nicht auf Reise begibt. „Ein Grund dafür ist, dass die Pause in diesem Jahr kurz und das Zeitfenster eng ist“, erläuterte Leverkusens Sportdirektor Simon Rolfes. Zudem seien die Temperaturen im Rheinland vergleichsweise mild. „Und eine bessere Ausstattung als bei uns in Leverkusen gibt es nicht. Das sieht auch der neue Trainer so.“

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Foto: AP/Martin Meissner

Gemeinsam mit Sportgeschäftsführer Rudi Völler führte er am Freitag den neuen Coach Peter Bosz durch die BayArena. Gesprochen wurde dabei sicherlich auch über etwaige Aktivitäten auf dem ab Neujahr für einen Monat geöffneten Transfermarkt. Auf große Veränderungen müssen sich die Fans wohl nicht einstellen. Rolfes: „Wir haben großes Vertrauen in unseren Kader. Viele Spieler sind in der Hinrunde nicht an ihre Leistungsgrenzen gegangen und werden eine Schippe drauflegen müssen. Aktuell sind keine Neuverpflichtungen geplant, auch wenn das natürlich nie auszuschließen ist, falls sich etwas ergibt.“

Vielmehr denkbar scheinen nach aktuellem Stand die Abgänge einiger Profis, die bislang kaum zum Einsatz kamen. „Bei unseren jungen Spielern ist das immer eine Option. Sam Schreck hat einen langfristigen Vertrag bei uns, bei ihm könnte eine Leihe Sinn ergeben. Auch für Jakub Bednarczyk und Tomasz Kucz gibt es Optionen“, erklärte Rolfes und versprach: „Von unserem Stamm werden wir aber niemanden abgeben.“

Die sportliche Führung des Werksklubs setzt also auf verbesserte Leistungen der zweifelsfrei talentierten Profis im Kader. So auch bei 18,5-Millionen-Euro-Zugang Paulinho. „Er ist sehr klar im Kopf und wir sind optimistisch, dass er einen Sprung nach vorn machen wird“, betonte Rolfes. Der Sportdirektor bittet gleichwohl um Geduld beim 18-jährigen Brasilianer. „Er ist ein ganz junger Kerl, der seine Eingewöhnungszeit braucht.

An den Ambitionen des Werklubs habe sich Rolfes zufolge nichts geändert. „Es ist weiter unser Ziel, auch in der kommenden Saison europäisch zu spielen.“ Die Bosz-Elf startet mit der Partie gegen Mönchengladbach (19. Januar) in die Rückrunde.

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