Neuer Trainer hat schon unterschrieben Bayer Leverkusen entlässt Herrlich und holt Bosz
Leverkusen · Bayer 04 Leverkusen hat Heiko Herrlich einen Tag nach dem 3:1-Sieg gegen Hertha BSC entlassen. Die Leverkusener verkündeten auch den neuen Trainer.
Bayer Leverkusen hat Heiko Herrlich sowie dessen Co-Trainer Nico Schneck mit sofortiger Wirkung freigestellt. Das teilte der Verein am Sonntagmorgen mit. Die Nachfolge Herrlichs als Coach der Werkself tritt mit Beginn der Rückrunden-Vorbereitung am 4. Januar 2019 der Niederländer Peter Bosz an.
Der 54-Jährige trainierte in der Bundesliga vergangene Saison Borusia Dortmund. 2017 war er mit Ajax Amsterdam bis ins Finale der Europa League gegen Manchester United gekommen. Er unterschrieb nach Informationen des Vereins einen bis zum 30. Juni 2020 gültigen Vertrag. Bosz wird unterm Bayer-Kreuz von seinem Co-Trainer Hendrik "Hendrie" Krüzen unterstützt.
Der ehemalige Fußballprofi und Bundesliga-Torschützenkönig Herrlich hatte Leverkusen mit Beginn der Saison 2017/2018 übernommen. In seiner ersten Spielzeit als Chefcoach führte der 47-Jährige den Verein auf den fünften Platz und in die Europa League. Die Qualifikation für die Champions League wurde knapp verpasst. Zuvor hatte Herrlich seit Dezember 2015 Jahn Regenburg trainiert und mit den Bayern den Aufstieg in die 3. Liga (2016) und im Folgejahr 2017 sogar den Durchmarsch in die 2. Liga geschafft.
Doch in dieser Saison lief es nicht rund bei Leverkusen. Herrlich geriet früh in die Kritik, obwohl er mit seiner Mannschaft das Achtelfinale des DFB-Pokals erreichte und Gruppensieger in der Europa League wurde. Bayer holte aus den zurückliegenden sechs Erstligabegegnungen 13 Punkte, trotzdem folgte jetzt die Trennung.
"Heiko Herrlich hat unserer Mannschaft im Vorjahr nach einer zuvor sehr schwierigen Saison wichtige Impulse verliehen und uns ins internationale Geschäft zurückgebracht. Bis zuletzt hatten wir die Überzeugung und den Willen, mit ihm als Cheftrainer die Wende zum Guten zu schaffen“, begründete Rudi Völler als Geschäftsführer Sport die Entscheidung.
Mittlerweile sei aber eine Stagnation in der Entwicklung des Teams nicht mehr zu leugnen. „Auch wenn wir zum Jahresende hin wieder den Anschluss an die internationalen Plätze hergestellt haben, befinden wir uns nach der insgesamt nicht befriedigenden Halbserie in einer Situation, die einen Trainerwechsel aus unserer Sicht notwendig macht", sagte Völler.
Unter Peter Bosz wolle man versuchen, den vor der Saison ausgegebenen ambitionierten Ansprüchen so schnell wie möglich wieder gerecht zu werden, sagte der Vorsitzende der Bayer 04-Geschäftsführung, Fernando Carro. "Dabei steht natürlich auch die Mannschaft in der Pflicht. Sie muss wieder regelmäßig die ohne Zweifel vorhandene Qualität abrufen, die sie im vergangenen halben Jahr leider zu selten demonstriert hat."
Aus der Sicht von Bayer 04-Sportdirektor Simon Rolfes steht Peter Bosz "für offensiven, temporeichen und begeisternden Fußball. Er hat auf seinen Trainerstationen immer eine besondere Passion bei der Arbeit mit jungen Spielern gezeigt. Peter passt auch deswegen hervorragend zu uns, denn wir setzen seit vielen Jahren darauf, hochtalentierte Nachwuchskräfte weiterzuentwickeln und sie in einer ausgewogenen Kombination mit erfahrenen Profis auf Topniveau zu heben", sagte Rolfes.
Vor allem mit Ajax Amsterdam habe der neue Trainer bewiesen, dass er junge Spieler verbessern, Mannschaften formen und auch international etablieren könne.