Transfer-Doppelpack Bayer schließt die Lücken im Kader

Leverkusen · Piero Hincapié kommt von CA Talleres und Robert Andrich von Union Berlin. Damit ist Bayer Leverkusen für die anstehende Dreifachbelastung breiter aufgestellt. Passiert auch noch was in der Offensive?

In der ersten Pokalrunde spielte Robert Andrich (l.) noch für Union Berlin gegen Türkgücü München, nun wechselt er nach Leverkusen.

In der ersten Pokalrunde spielte Robert Andrich (l.) noch für Union Berlin gegen Türkgücü München, nun wechselt er nach Leverkusen.

Foto: dpa/Matthias Balk

Ihre Namen geisterten bereits seit Wochen durch das Umfeld der Werkself, jetzt hat Bayer 04 die Transfers von Piero Hincapié (CA Talleres) und Robert Andrich (Union Berlin) bestätigt. Für das 19-jährige Abwehrtalent Hincapié zahlen die Rheinländer rund acht Millionen Euro, der 26-jährige Mittelfeldspieler Andrich kommt für rund vier Millionen Euro. Beide Profis erhalten einen Vertrag bis 2026. Die ersten Lücken im Kader der Werkself sind damit geschlossen.

Am Sonntag war der Ecuadorianer Hincapié bereits zum obligatorischen Medizincheck in Leverkusen, anschließend wurde der Wechsel des Innenverteidigers finalisiert. Bei der Copa América sorgte der 1,84 Meter große Defensivmann bereits für Aufsehen. Er gilt nach seinen starken Auftritten für die Nationalmannschaft seines Heimatlandes als wertvollstes Abwehrtalent Südamerikas.

 „Natürlich haben wir ihn schon länger beobachtet“, sagte Sportdirektor Simon Rolfes. „Seine sehr guten Leistungen gegen absolute Weltklassespieler beim großen Kontinentalturnier in Südamerika haben uns in unserer Einschätzung bestätigt, dass Piero eine vielversprechende Zukunft hat.“ Der Südamerikaner selbst äußerte sich wie folgt: „Ich will mein fußballerisches Niveau nochmal steigern und es gewinnbringend für den Verein einsetzen.“

Ebenfalls fix ist der Wechsel von Robert Andrich. Den Mittelfeldspieler zieht es von Union Berlin ins Rheinland. Er stand bei Bayers Gastspiel in Köpenick (1:1) bereits nicht mehr im Aufgebot der Mannschaft von Trainer Urs Fischer. Der Schweizer sprach nach der Partie davon, dass Andrich leicht angeschlagen sei, Unions Sportchef Oliver Ruhnert erklärte indes vor dem Anpfiff, dass er einen Zusammenhang zwischen dem Verzicht auf den 26-Jährigen und dem möglichen Wechsel nach Leverkusen nicht ausschließen könne. Andrichs Vertrag in Berlin wäre nach dieser Saison ausgelaufen. Der gebürtige Potsdamer verstärkt die Werkself, der spätestens mit dem Start der Europa League im September noch viele Englische Wochen in diesem Jahr bevorstehen, auch in der Breite. Die vergangene Saison hat gelehrt, wie schnell das Personal knapp werden kann.

Andrich betrachtet seinen Wechsel unters Bayer-Kreuz als „erstklassige Gelegenheit, mich nun bei einem deutschen Spitzenklub neu zu beweisen und dabei auch persönlich einen weiteren Entwicklungsschritt zu machen.“ Deswegen habe er sich sehr gefreut und sei beeindruckt, „wie sehr der Verein darum gekämpft hat, mich schon jetzt und nicht erst in einem Jahr zu holen. Dieses Vertrauen in meine Fähigkeiten möchte und werde ich unbedingt zurückzahlen.“

Bleiben noch zwei Lücken im Kader der Werkself. Auf der Position des rechten Verteidigers ist Bayer dünn besetzt. Timothy Fosu-Mensah laboriert noch an den Folgen seines Kreuzbandrisses, Mitchell Weiser gilt als perspektivlos. Offen ist zudem die Frage, wie Bayer den Verlust von Leon Bailey auffangen will. Der Topscorer der Vorsaison geht jetzt für Aston Villa auf Torejagd. Als Flügelspieler stehen Trainer Gerardo Seoane somit nur Moussa Diaby, Paulinho und der aktuell verletzte Karim Bellarabi (Muskelhüllenriss im Oberschenkel) zur Verfügung.

Bis zum 31. August haben Rolfes und Völler noch Zeit. Dann endet die Transferphase in Deutschland.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort