Wesel/Hamminkeln RRX: Neue Verbindung nur frühmorgens

Wesel/Hamminkeln · Das private Transportunternehmen National Express setzt den RE 5 nach Koblenz wieder von Emmerich aus auf die Schiene. Allerdings fährt der Zug nur wochentags einmal über Mehrhoog um 5.45 Uhr als Direktverbindung über Köln/Bonn.

 Der RRX des privaten Betreibers National Express am Hauptbahnhof in Düsseldorf

Der RRX des privaten Betreibers National Express am Hauptbahnhof in Düsseldorf

Foto: dpa/Marius Becker

Bis vor drei Jahren konnte man von Hamminkeln-Mehrhoog aus mit dem RE 5 in die weite Welt fahren, zumindest entlang der Rheinschiene. Über Wesel bis Koblenz reichte die Direktverbindung des Rheinexpress, der unter anderem auch die Hauptbahnhöfe in Köln und Bonn ansteuerte. Der RE 5 fuhr zwar auch nach 2016 noch weiter auf der Strecke, jedoch nur ab Wesel. Der Abschnitt Emmerich/Rees war vom Fahrplan abgeklemmt worden. Das hat sich jetzt etwas geändert. Mit Beginn des neuen Sommer-Fahrplans hat das Privatunternehmen National Express Rail den Zuschlag für die Strecke erhalten und setzt den neuen Rhein-Ruhr-Express (RRX) nun auch wieder ab Emmerich über Mehrhoog ein. Allerdings fährt der RE 5 von hier aus nur einmal am Tag. Und das nur frühmorgens und auch nur unter der Woche. Abfahrt in Mehrhoog ist morgens um 5.45 Uhr. Auf seiner letzten Fahrt des Tages bringt der RRX seine Fahrgäste auch wieder zurück nach Mehrhoog. Dieser Halt ist um 23.02 Uhr.

Außerhalb dieser Zeiten kann der an sich stündlich verkehrende RE 5 nur über einen Umstieg in Wesel erreicht werden. Das heißt also, erst mal mit dem RE 19 von Abellio losfahren. Dass der RRX nur einmal am Tag zu seiner ersten Fahrt von Emmerich aus startet, ist in der Ausschreibung festgelegt worden. Ob sich das noch einmal ändern wird, bleibt abzuwarten.

Aktuell zählt der RE 5 zu den Linien in NRW mit dem höchsten Fahrgastaufkommen und war gleichzeitig ein Sorgenkind in Sachen Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit. Mit National Express soll sich das und ändern. Unter anderem wurde die Zahl der Sitzplätze erhöht, zum Einsatz kommen Züge der neuesten Generation.

Der neue Betreiber hatte sich intensiv auf die Übernahme der Linie vorbereitet. Das Eisenbahnverkehrsunternehmen hatte seit Mitte März mehr als 53.000 Kilometer im Rahmen von Test- und Schulungsfahrten zurückgelegt und seit Mai von DB Regio NRW einzelne Fahrten auf der Linie übernommen. Dass der RRX schon im Frühjahr immer mal wieder im Emmericher Bahnhof gesichtet wurde, hing damit zusammen. „Um die Abläufe für den Regelbetrieb trainieren zu können“, so eine Sprecherin von National Express. Das Privatunternehmen aus England, das seine deutsche Tochter in Köln sitzen hat, betreibt seit 2015 schon die Linien RE 7 (Rheine-Krefeld) und RE 48 Bonn-Wuppertal), neben dem RE 5 hat es jetzt auch die Zuschläge für den RE 6 (Minden-Köln) und den RE 4 (Aachen-Dortmund) bekommen.

Der RE 5 hat nicht nur den Vorteil, dass er von Emmerich aus eine Direktverbindung in größere Städte nach Düsseldorf darstellt, sondern dass er auch etwas schneller unterwegs ist als der RE 19, der alle Haltestellen auf der Strecke zwischen Emmerich und der nordrheinwestfälischen Landeshauptstadt anfährt. Der RRX lässt unter anderem die Haltestellen in Praest, Millingen und Haldern aus.

Eigentlich müsste der Rhein-Ruhr-Express auch in Rees-Empel halten, doch das ist aus technischen Gründen bislang noch nicht möglich. Die modernen Desiro HC-Fahrzeuge von Siemens benötigen eine Mindesthöhe am Bahnsteig, die dort nicht gegeben ist. Voraussichtlich Ende des Jahres sollen die Bahnsteige in Empel angepasst werden. Der Zug würde von dort dann um 5.47 Uhr starten. Und spätabends um 23.06 Uhr seine letzten Fahrgäste dort wieder aussteigen lassen.

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