Bundestagswahl 2021 Holt Lindner ein Direktmandat?

Wermelskirchen · Ein Tool für Wahlprognosen sieht aktuell beste Aussichten für Christian Lindner, im Rheinisch-Bergischen Kreis das Direktmandat zu holen.

 Christian Lindner

Christian Lindner

Foto: FDP

Wird Christian Lindner mit seinem Porträt die kleine Ahnengalerie der Liberalen erweitern, die in ihren Wahlkreisen ein Direktmandat bei einer Bundestagswahl holten? „Wahlkreisprognose.de“, ein Tool für Wahlprognosen in den einzelnen Wahlbezirken, sieht aktuell beste Aussichten für Lindner, im Rheinisch-Bergischen Kreis im September das Direktmandat zu gewinnen.

Laut Wahlprognose-Tool wird derzeit für Christian Lindner ein Wert von 33 Prozent ermittelt, vor seinem politischen Wettbewerber von der CDU, Dr. Hermann-Josef Tebroke, der lediglich bei 30 Prozent liegt (Stand 25. Mai) und damit unter den schlechten Werten der Bundes-CDU leidet. Der SPD-Kandidat Kastriot Krasniqi liegt in dieser Prognose bei neun Prozent, die Grünen bei 25 Prozent. AfD und die Linke liegen bei null Prozent.

Das letzte Direktmandat auf Bundesebene hat die FDP bei der Bundestagswahl 1990 im Wahlkreis Halle-Altstadt gewonnen. Dieses Mandat errang aber nicht der aus Halle stammende Hans-Dietrich Genscher selbst, sondern der dortige Bürgermeister und spätere FDP-Generalsekretär Uwe-Bernd Lühr. Genscher hatte damals Lühr allerdings durch zahlreiche Wahlkampfauftritt in seiner Heimatstadt tatkräftig unterstützt. Uwe-Bernd Lühr bildet damit für die FDP seit 1961 eine Ausnahme, berichtet die persönliche Referentin von Christian Lindner, Sarah Geschonke, auf Anfrage der Redaktion. Nur in den ersten drei Bundestagswahlen 1949 (12 Mandate), 1953 (14 Mandate) und 1957 (1 Mandat) waren noch Direkmandate auf die Freien Demokraten entfallen.

Wir freuen uns natürlich mit Christian Lindner über diese aktuelle Prognose und werden gemeinsam mit ihm in den nächsten Monaten alles daransetzen, dies in die Realität umzusetzen.“ Mit diesen kämpferischen Worten kündigt der FDP-Kreisvorsitzende Lothar Esser einen intensiven Wahlkampf an. Die aktuellen Umfragewerte seien das Ergebnis einer kritischen, aber stets seriösen Oppositionspolitik. Lindner lege größten Wert darauf, dass die Kritik der FDP an der Bundesregierung stets mit einer Reihe von konstruktiven Gegenvorschlägen unterlegt werde, so Esser.

Obwohl Christian Lindner als Bundesvorsitzender überall im Land präsent sein müsse, habe er bereits angekündigt, neben den bereits geplanten Terminen noch weitere Besuche im eigenen Wahlkreis zu ermöglichen. „Wir wissen natürlich, dass die Prognose lediglich eine Momentaufnahme ist, und bis zum Wahltermin im September kommen noch viele solcher Momentaufnahmen“, relativiert der Kreisvorsitzende die Wahlprognose, „Aber es ist ein zusätzlicher Ansporn, alle Kräfte in diesem spannenden Wettbewerb um das Direktmandat im Wahlkreis 100 zu mobilisieren.“

(tei.-)
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