Wahllokale, Kandidaten, Parteien Was Sie zur Bundestagswahl 2021 in Solingen wissen müssen

Solingen · Am 26. September wählt Deutschland den neuen Bundestag. Wer tritt in Solingen an? Wie schnitten die Parteien vor vier Jahren ab? Das müssen Sie zu Ihrem Wahlkreis und den Kandidaten wissen.

Bundestagswahl 2021: Wer wählt den Bundeskanzler? - So funktioniert die Wahl
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So funktioniert die Wahl

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Zu welchem Wahlkreis gehört Solingen?

Solingen und Remscheid bilden gemeinsam mit den Wuppertaler Stadtbezirken Ronsdorf und Cronenberg den Wahlkreis 103. Diese Konstellation im Bergischen Städtedreieck gibt es bereits seit der Einen Überblick über die Wahlkreise in Nordrhein-Westfalen finden Sie hier.

Die Aufteilung der Wahlkreise war seit der Gründung der Bundesrepublik mehreren Änderungen unterworfen: Im Zuge derer hatten Solingen und Remscheid bereits von 1949 bis 1961 sowie von 1980 bis 1998 gemeinsam einen Wahlkreis gebildet. Nur zwischen 1965 und 1976 umfasste der Wahlkreis ausschließlich Solingen. Die SPD stellt seit 1949 – bezogen auf Solingen – genau einen Wahlkreissieger mehr als die CDU. In Remscheid liegt, wenn man die Jahre als alleiniger Wahlkreis hinzuzählt, die CDU um einen Sieg vorn.

Wer ist wahlberechtigt?

Alle Deutschen, die am Wahltag ihr 18. Lebensjahr vollendet haben, mindestens seit drei Monaten vor dem Wahltermin in Deutschland wohnhaft und nicht vom Wahlrecht ausgeschlossen sind, dürfen den Bundestag wählen. Im Wahlkreis 103 gab es im Jahr 2017 insgesamt 222.845 Wahlberechtigte.

Wann sind die Wahllokale in Solingen geöffnet?

Geöffnet sind die Wahllokale am Wahltag, 26. September 2021, von 8 bis 18 Uhr.

Wie finde ich das richtige Wahllokal in Solingen?

Bis zum 5. September erhält jeder Wahlberechtigte seine Wahlbenachrichtigung. Auf der sind auch das jeweilige Wahllokal und der Stimmbezirks eingetragen. In Solingen gibt es 82 Stimmbezirke. Sie sind so aufgeteilt wie bereits bei der Kommunalwahl 2020.

 Im großen Konzertsaal werden – wie hier bei der Kommunalwahl 2020 – die Ergebnisse der Briefwahl ausgezählt.

Im großen Konzertsaal werden – wie hier bei der Kommunalwahl 2020 – die Ergebnisse der Briefwahl ausgezählt.

Foto: Peter Meuter

Was passiert, wenn man seine Wahlbenachrichtigung verloren hat?

Wer eine Wahlbenachrichtigung erhalten hat, ist bereits in das Wählerverzeichnis eingetragen worden. Verliert man diese Wahlbenachrichtigung, kann man trotzdem wählen gehen, und zwar, indem man sich im Wahlraum mit dem Personalausweis oder Reisepass ausweist. Wer jedoch keine Wahlbenachrichtigung bekommen hat, steht möglicherweise nicht im Wählerverzeichnis und sollte sich an das Wahlamt der Heimatstadt wenden.

Wie und wo kann man Briefwahl in Solingen beantragen?

Briefwahlanträge können in Solingen per Post, per Wahlscheinantrag online ab 16. August, per E-Mail an briefwahl@solingen.de oder vor Ort im Bürgerbüro Mitte gestellt werden. Ab wann letzteres möglich ist, steht noch nicht genau fest. 

Wer sind die Direktkandidaten, die man über die Erststimme wählen kann?

Für die CDU tritt zum vierten Mal Jürgen Hardt an. Der 58-jährige gebürtige Hesse mit Wohnsitz in Wuppertal ist seit 2009 Mitglied des Bundestages – und außenpolitischer Sprecher der CDU-/CSU-Fraktion. Zuvor hatte er die Unternehmenskommunikation bei Vorwerk geleitet und dem Wuppertaler Stadtrat angehört. Hardt ist verheiratet und Vater einer Tochter.

Sein SPD-Konkurrent ist Ingo Schäfer. Der 55-jährige Ohligser war auch schon im Jahr 2017 ins Rennen gegangen. Auch er ist verheiratet und Vater einer Tochter. Beruflich ist der stellvertretende Vorsitzende des SPD-Unterbezirks Solingen bei der Feuerwehr tätig und Ehrenvorsitzender der Deutschen Feuerwehrgewerkschaft.

Die Grünen haben Silvia Vaeckenstedt als Direktkandidatin nominiert. Die 1970 in Düsseldorf geborene Sprecherin der Solinger Grünen arbeitet als Teamleiterin der Agentur für Arbeit in Bergisch Gladbach. Sie ist verheiratet und Mutter eines Sohnes.

Die FDP schickt wiederum ihren Solinger Kreisvorsitzenden Dr. Robert Weindl (52) ins Rennen um ein Direktmandat für den Bundestag. Der dreifache Familienvater mit Wurzeln in Augsburg ist niedergelassener Chirurg.

Für Die Linke bewirbt sich der 31-jährige Sozialarbeiter Shoan Vaisi um ein Direktmandat. Der gebürtige Iraner war vor zehn Jahren als politisch Verfolgter nach Deutschland gekommen und nahm 2017 die deutsche Staatsbürgerschaft an.

Die AfD geht mit ihrem Solinger Kreisvorsitzenden, dem 1972 geborenen Bauleiter Frederick Kühne, in den Wahlkampf.

Für Die Partei tritt die 27-jährige Solinger Wirtschaftsinformatikerin Judith Röder an.

Vom Kreiswahlausschuss wurden zudem Jan Klein (Freie Wähler), Volker Dörner (Die Basis), Christoph Gärtner (MLPD) und der Einzelbewerber Peter Kramer als Kandidaten um das Direktmandat zugelassen.

Welche Parteien kann man über die Zweitstimme wählen?

Wie hoch war die Wahlbeteiligung bei der letzten Bundestagswahl 2017 im Wahlkreis Solingen – Remscheid – Wuppertal II? 

Die Wahlbeteiligung im Wahlkreis 103 lag im Jahr 2017 bei 73,6 Prozent, im Stadtgebiet Solingen bei 72,8 Prozent.

Wie haben die Abgeordneten aus dem Wahlkreis 2017 abgeschnitten?

Jürgen Hardt (CDU) bekam 38,2 Prozent der Stimmen, Ingo Schäfer (SPD) 30,8 Prozent, Ilka Brehmer (Grüne) 5,8 Prozent, Adrian Scheffels (Die Linke) 6,2 Prozent, Karin von der Most (FDP) 7,8 Prozent, Frederick Kühne (AfD) 9,5 Prozent, Matthias Streib (Die Partei) 1,5 Prozent und Gabriele Fechtner (MLPD) 0,2 Prozent.

Wie haben die Parteien 2017 im Wahlkreis abgeschnitten? 

Im Wahlkreis erhielten im Jahr 2017: CDU 31,6 Prozent (-7,4 Punkte im Vergleich zu 2013), SPD 25,1 Prozent (-5,2), Grüne 7,2 Prozent (-0,8), Die Linke 7,8 Prozent (+1,1), FDP 14,1 Prozent (+8,1), AfD 10 Prozent (+5,7) und Sonstige 4,2 Prozent.

Die Ergebnisse bei den Zweitstimmen für die Stadt Solingen wichen nur leicht ab: CDU 31,4 Prozent, SPD 24,8 Prozent, Grüne 7,5 Prozent, Die Linke 8,1 Prozent, AfD 6,7 Prozent und Sonstige 4,1 Prozent.

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