Handball Bei der HSG Krefeld geht Kapitän Krings von Bord

Krefeld · Der 33-jährige Spielgestalter der HSG Krefeld beendete mit dem Heimspiel gegen EHV Aue seine Karriere. Ob er in anderer Funktion den Eagles erhalten bleibt, steht noch nicht fest. Als neuer Kreisläufer ist Michael Schulz im Gespräch.

 Nach dem Spiel gegen Aue wurde Kapitän Merten Krings von Geschäftsführer André Schicks verabschiedet.

Nach dem Spiel gegen Aue wurde Kapitän Merten Krings von Geschäftsführer André Schicks verabschiedet.

Foto: Samla Fotoagentur/samla.de

Als Drittligist HSG Krefeld Niederrhein Anfang April 2021 Merten Krings verpflichtete, glaubten selbst eingefleischte Handball-Experten an einen Aprilscherz. Denn der jetzt 33-Jährige Spielgestalter hatte bis dahin fast durchgehend in der 2. Liga gespielt und lief seit 2009 für Hamm, Emsdetten und Saarlouis auf und zählte stets zu den besten Werfern der Liga.

Die Verpflichtung des Rechtshänders für den Rückraum Mitte war damals dank der Unterstützung von Sponsoren möglich. Dass 2021 der Aufstieg in die 2. Liga verpasst wurde, war für Krings kein Problem. Er schlüpfte bei den Eagles sofort in die Führungsrolle und drückte dem Spiel der HSG seinen Stempel auf.

Mit dem Heimspiel am vergangenen Samstag gegen den EHV Aue beendete er seine Karriere. „Nach der Niederlage in Oppenheim ist für uns eine Welt zusammengebrochen. Daher war es heute schwierig. Trotzdem hätte wir uns besser präsentieren müssen“, sagte der Kapitän nach der Niederlage gegen den Aufsteiger aus dem Erzgebirge. Die Chance, ein mögliches Endspiel gegen Aue zu gewinnen, sei da gewesen: „Das Spiel wäre sicher anders gelaufen und wir hätten zum Schluss noch ein Highlight gehabt.“

Dass er in der Nähe seines Heimatortes in der Eifel noch einmal das Parkett betreten wird, schließt Krings aus: „Es gab schon Anfragen, aber das kommt für mich nicht in Frage. Wenn ich weitergespielt hätte, dann in Krefeld. Das vergangene Jahr war schon sehr kräftezehrend. Das möchte ich nicht noch einmal erleben. Daher fällt es mir auch nicht schwer, die Karriere zu beenden.“ Trotzdem will er dem Handball in anderer Funktion treu bleiben. Mit der HSG laufen noch Gespräche, in welcher Form er seine langjährige Erfahrung im Klub einbringen könnte. Er könne sich auch vorstellen, auch als Trainer tätig zu sein: „Ich werde den Trainerschein machen. Momentan sehe ich mich noch nicht als Trainer.

Mit Blick auf die neue Saison der Eagles ist Krings zuversichtlich, dass der Sprung in Liga zwei geschafft wird: „Der Mannschaft fehlt bis auf etwas mehr Cleverness nicht viel. Wir waren sehr nahe dran.“ Ein Nachteil sei auch gewesen, dass andere Teams achtmal pro Woche trainieren. Das sind halt Profiteams. Es ist schon ein Unterschied, ob sich ein Spieler nur auf Handball und seine Fitness konzentrieren kann oder viele Spieler wie bei uns, was auch normal ist, vor dem Training arbeiten müssen.“ Dennoch sei der Aufstieg möglich gewesen: „In der Mannschaft steckt viel Talent und sie hat sich mit Trainer Mark Schmetz sehr gut weiter entwickelt. Die jungen Spieler haben einen Schritt nach vorne gemacht. Ich blicke nicht pessimistisch in die Zukunft. Aber es bleibt weiter schwer, in die 2. Liga aufzusteigen.“

In der neuen Saison wird es wie vor zwei Jahren wieder vier Gruppen je 16 Teams geben. Es sind am Ende Play-offs geplant, sodass wie damals nicht nur die Gruppenersten über Kreuz die beiden Aufsteiger ermitteln, sondern auch die Gruppenzweiten noch eine Aufstiegschance besitzen.

Die Planungen für die neue Saison laufen bei der HSG weiter auf Hochtouren. Der Sportliche Leiter Stefan Meler sondiert fast rund um die Uhr den Transfermarkt. Dazu laufen Gespräche mit Spielern des aktuellen Teams, die ihre Verträge verlängern sollen. So laufen zum Beispiel die Verträge von Torwart Sven Bartmann, Christopher Klasmann und „KC“ Brüren aus. Bei Robert Krass ist die Ausleihfrist abgelaufen.

Bei der Suche nach Verstärkungen soll die HSG Krefeld nach RP-Informationen an Kreisläufer Michael Schulz vom Zweitligisten EC Elbflorenz Dresden interessiert sein. Das 2,01 Meter große und 115 Kilo große Kraftpaket war Anfang Mai vom Klub aus internen Gründen vom Trainings- und Spielbetrieb freistellt worden. Mit seinen 27 Jahren ist er ein gestandener Zweitligaspieler.

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