Interkulturelle Woche Interkulturelle Woche in Kempen mit vielfältigem Programm

Kempen · Jedes Jahr findet seit 1975 in vielen Städten und Gemeinden Ende September eine Interkulturelle Woche statt. Begonnen hat alles auf Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Griechisch-Orthodoxen Kirche.

 In der Kirche St.Josef in Kamperlings findet zum Auftakt der Woche ein Gottesdienst statt.

In der Kirche St.Josef in Kamperlings findet zum Auftakt der Woche ein Gottesdienst statt.

Foto: Wolfgang Kaiser

Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbände, Kommunen, Migrationsbeiräte, Integrationsbeauftragte sowie alle möglichen anderen Gruppen, die sich mit dem Zusammenleben von Deutschen und Menschen mit Migrationshintergrund beschäftigen, nehmen daran teil. Auch der Kempener Arbeitskreis Multikulturelles Forum ist seit Jahren in dieser Woche aktiv. In diesem Jahr lautet das Motto der Woche „Zusammen leben, zusammen wachsen“.

Zum Auftakt findet am kommenden Sonntag, 22. September, um 11.30 Uhr ein katholischer Gottesdienst in der Kirche St. Josef in Kamperlings, Eibenweg 1, statt. Im Anschluss bieten Frauen aus Syrien, Afghanistan, Irak, Iran und Armenien in Zusammenarbeit mit dem SKM im Gemeindezentrum selbst gefertigte Speisen aus ihren Ländern an.

Am Mittwoch, 25. September, kommt um 19 Uhr ein hochkarätiger Gast ins Restaurant „Ela“ an der Ellenstraße in der Kempener Altstadt: Die Kölner Autorin Bahar Aslan liest aus ihrem Buch „Die haben gedacht, wir waren das“. Darin beschäftigt sie sich mit dem Anschlag in der Kölner Keupstraße durch die NSU vor 14 Jahren. Damals wurden die Anwohner selbst verdächtigt, den Nagelbombenanschlag verübt zu haben. Der Verfassungsschutz kam damals nicht auf den Gedanken, dass dies ein rechtsextremistischer Anschlag sein könnte. Aslan ist Lehrerin und für die Grünen Sprecherin der Landesarbeitsgruppe Muslime und Musliminnen. Der Eintritt ist frei.

Das Internationale Begegnungscafé steht am Freitag, 27. September, 17 bis 19 Uhr, im Gemeindezentrum Christ-König am Concordienplatz im Hagelkreuz ebenfalls unter dem Motto der Interkulturellen Woche. Im Anschluss wird dort der Dokumentarfilm „Töchter des Aufbruchs“ gezeigt.

Weiter geht es am Sonntag, 29. September, um 15.30 Uhr mit einem Konzert. Es findet in der Kirche Christ-König am Concordienplatz im Hagelkreuz statt. Unter dem Titel „NSW Fusion – Musik ohne Grenzen – Virtuos – Rasant – Mitreißend“ wird eine Verbindung von nordindischer und südindischer Musiktradition mit westlicher präsentiert. Es spielen Gayathri Echampati aus Indien (Veena), Shan Deven aus Krefeld (Tabla), Nagarajan Shanmugalingam aus Indien (Miruthangam) sowie Soundar Rajan, ebenfalls aus Indien (Schlagzeug). Der Eintritt ist frei, es wird jedoch um Spenden für die beiden Kempener Hilfsorganisationen „Haus der Sonne“ und „Arbol de la Esperanza“ gebeten.

Traditionell bildet der „Tag der offenen Moschee“ am Donnerstag, 3. Oktober den Abschluss der Reihe. Viele Moscheen laden am Feiertag aus Anlass der Deutschen Einheit in ihre Gebetshäuser ein. Zwischen 14 und 18 Uhr laden die Kempener Muslime in ihre Moschee an der Verbindungsstraße 21 in Kempen nicht nur zur Information ein, sondern dies ist erfahrungsgemäß immer ein buntes Familienfest. In diesem Jahr hat die Gemeinde der Veranstaltung den Titel gegeben „Das Gegenüber ist nicht der Andere oder der Fremde, sondern Teil des Wir in der Gesellschaft.“ Auch das Herbstfest der Muslimischen Gemeinde am ersten Oktober-Wochenende gehört noch thematisch zur interkulturellen Woche.

Der Arbeitskreis Multikulturelles Forum ist ein Zusammenschluss vieler in Kempen für die Integration tätigen Institutionen und Gruppen, aber auch interessierte Einzelpersonen können teilnehmen. Nähere Informationen gibt es bei Ralph Braun von der Stadtverwaltung Kempen unter Telefon: 02152 917-1210.

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