Mögliche Geisterspiele wegen Coronavirus DFL will Entscheidung den Landesministerien überlassen

Exklusiv | Düsseldorf · Leere Ränge für manche Klubs, während andere Vereine in ausverkauftem Haus spielen? Das könnte in der Bundesliga offenbar Realität werden.

 Die Düsseldorfer Arena.

Die Düsseldorfer Arena.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) will die Entscheidung über den Ausschluss des Publikums offenbar den jeweiligen Landesministerien überlassen. Das erfuhr unsere Redaktion aus Bundesliga-Vereinskreisen. Weil Ministerpräsident Armin Laschet der Empfehlung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Events mit mehr als 1000 Teilnehmern abzusagen, folgen will, spricht in Nordrhein-Westfalens alles für Geisterspiele.

Das würde zuerst das Nachhol-Derby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln am Mittwoch (18.30 Uhr/Sky) betreffen und am kommenden Spieltag das Kellerduell zwischen Fortuna Düsseldorf und dem SC Paderborn am Freitag (20.30 Uhr/Dazn) sowie das Revierderby zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 am Samstag (15.30 Uhr/Sky).

Wenn NRW dem Vorschlag folgt, andere Bundesländer dafür aber keine Notwendigkeit sehen, spielen Nordrhein-Westfalens Vereine vor leeren Rängen, während unter anderem Eintracht Frankfurt (gegen Borussia Mönchengladbach) in Hessen und Bayern München (bei Union Berlin) dies möglicherweise nicht tun müssten.

Fortuna Düsseldorfs Sportvorstand Lutz Pfannenstiel fordert daher eine einheitliche Handhabung. „Wenn es tatsächlich zu Geisterspielen kommen sollte, würde ich mich dafür aussprechen, dass sich die Vereine solidarisch zeigen und alle Partien unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen werden, um für Chancengleichheit zu sorgen“, sagte er nach dem 1:1 bei Mainz 05 unserer Redaktion.

Leon Goretzka hätte angesichts der weiteren Ausbreitung des Coronavirus Verständnis für mögliche Geisterspiele. "Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass es Wichtigeres gibt als Fußball", sagte der Mittelfeldspieler von Bayern München nach dem 2:0 (0:0) gegen den FC Augsburg: "Wenn die Verantwortlichen, die sich intensiv damit beschäftigen, der Meinung sind, dass man etwas Gutes damit tun kann für das Land, dann müssen wir das in Kauf nehmen. Das ist doch klar."

(eh/erer)
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