Wer ist Armin Laschet?
Armin Laschet ist ein deutscher Politiker der CDU. Der gebürtige Aachener war seit dem 27. Juni 2017 als Nachfolger von Hannelore Kraft (SPD) der elfte Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen und führte eine schwarz-gelbe Landesregierung.
Im Februar 2020 gab der Politiker zudem seine Kandidatur für den Parteivorsitz bekannt. Die Wahl erfolgte im Rahmen des 33. Parteitages der CDU Deutschland, der aufgrund der Einschränkungen durch Corona erst 2021 stattfand. Er konnte sich gegen seine direkten Mitbewerber Friedrich Merz und Norbert Röttgen durchsetzen und wurde zum CDU-Parteivorsitzenden gewählt. Auch gegen den bayerischen Ministerpräsident und CSU-Vorsitzenden Markus Söder konnte er als Kanzlerkandidat der Union überzeugen und trat gegen Olaf Scholz (SPD) und Annalena Baerbock (Grüne) bei der Bundestagswahl im Herbst 2021 an.
Im Vorfeld seiner Kandidatur stellten sich viele die Frage, ob der NRW-Ministerpräsident Laschet als Kanzler geeignet ist. Insbesondere im Zusammenhang mit dem Thema Corona gab es reichlich Kritik unter anderem wegen seiner raschen Lockerungen. In den Medien wurde er seit Beginn der Corona-Krise stets mit seinem bayerischen CSU-Kollegen verglichen, da Markus Söder einen härteren Kurs fährt. Im Rahmen der Bund-Länder-Treffen zur Abstimmung von Corona Maßnahmen setzte sich Laschet für ein funktionierendes Arbeits- und Wirtschaftsleben ein und übte Kritik am umstrittenen Beherbergungsverbot. Nordrhein-Westfalen setzte das Verbot gar nicht erst um, in anderen Ländern wie in Bayern unter CSU-Chef Söder trat es in Kraft.
Wann wurde Armin Laschet geboren?
Armin Laschet wurde am 18. Februar 1961 in Aachen in eine römisch-katholisch geprägte Mittelschichtfamilie geboren. Mit drei jüngeren Brüdern wuchs er im Aachener Stadtteil Burtscheid auf.
Woher kommt Armin Laschet?
Der CDU-Politiker verbrachte seine Kindheit im nordrhein-westfälischen Aachen. Sein Vater Heinrich Laschet arbeitete zunächst als Steiger in der Grube Anna in Alsdorf und wechselte nach einer pädagogischen Umschulung in den Schuldienst. Die Mutter Marcella war Hausfrau. Ursprünglich stammt die Familie aus dem belgischen Wallonien. Laschets Großvater zog von Hergenrath in Belgien nach Aachen.
Wie groß ist Armin Laschet?
Die Größe des ehemaligen NRW-Ministerpräsidenten wird in unterschiedlichen Quellen mit 1,70 m angegeben.
Welchen Beruf hat Armin Laschet vor seiner politischen Karriere ausgeübt?
Nach seinem Abitur 1981 am Bischöflichen Pius-Gymnasium in Aachen studierte der Amtsnachfolger von Hannelore Kraft in München und Bonn Rechts- und Staatswissenschaften. Damals war es nicht selbstverständlich, dass sowohl er als auch seine drei Brüder studieren konnten. Sein Vater hatte sein Berufsleben als Bergmann in der Grube Anna I in Alsdorf begonnen. Die harte körperliche Arbeit, die Gesundheitsrisiken und der Beginn der Kohlekrise ermutigten ihn jedoch, nachts zu arbeiten und tagsüber eine Ausbildung zum Lehrer zu absolvieren. Aufgrund des damaligen Bildungsnotstandes in Nordrhein-Westfalen konnte der Quereinsteiger in den Schuldienst eintreten. Laschets Vater zeigte, dass sich Arbeit lohnt und der Aufstieg möglich ist. Ihm lag es am Herzen, dass auch seine vier Kinder ihren eigenen Weg gehen konnten.
Nach dem Abschluss des ersten Staatsexamens seines Jura-Studiums in Bayern und in Bonn entschied sich Armin Laschet dazu, eine journalistische Ausbildung anzuhängen. Schließlich war es einst sein großer Wunsch, Journalist zu werden. Er absolvierte sein Volontariat in Bayern beim Radiosender 95.5 Charivari und war anschließend als freier Journalist für das Bayerische Fernsehen und den Bayerischen Rundfunk aktiv. Auch wenn er sich in Bayern wohlfühlte, zog es ihn schließlich zurück in die Heimat. 1991 wurde er Chefredakteur der Kirchenzeitung für das Bistum Aachen und arbeitete anschließend von 1995 bis 1999 als Verlagsleiter und Geschäftsführer der katholischen Einhard-Verlags GmbH in Aachen.
Welcher Partei gehört Armin Laschet an?
Bereits als 18-jähriger Gymnasiast trat Laschet im Jahre 1979 in die CDU ein. Zehn Jahre später zog er als damals jüngster Ratsherr für die CDU in den Aachener Stadtrat ein und blieb bis 2004 Mitglied. Der CDU ist er bis heute treu geblieben.
Wie fing die politische Karriere von Armin Laschet an?
Der ehemalige Ministerpräsident von NRW bezeichnet die Politik als seine große Leidenschaft, die ihm bis heute große Freude bereitet. Seine erste Station war der Stadtrat von Aachen, dem er von 1989 an insgesamt 15 Jahre lang ehrenamtlich angehörte.
Mit gerade mal 28 Jahren war er der damals jüngste Ratsherr. Parallel dazu war er auch beruflich in der Politik tätig, zum Beispiel als wissenschaftlicher Berater der damaligen Bundestagspräsidentin Prof. Dr. Rita Süssmuth.
Bei der Bundestagswahl 1994 gewann er das Direktmandat für seinen Wahlkreis Aachen-Stadt, das er jedoch bereits vier Jahre später wieder verlor. Seit 1998 gehörte er dem Bundestag nicht wieder an. Stattdessen wurde er 1999 zum Europaabgeordneten gewählt. Er engagierte sich insbesondere für Themen der Außen- und Sicherheitspolitik, der internationalen Zusammenarbeit und der Haushaltspolitik.
Im Kabinett des CDU Politikers Jürgen Rüttgers wurde Laschet am 24. Juni 2005 zum Landesminister für das Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration ernannt. Damit war er der erste Landesminister für Integration in Deutschland und aufgrund seiner liberalen Ansichten von Kritikern als „Türken-Armin“ bezeichnet. Laschet sah die ethnische, religiöse und kulturelle Vielfalt nicht als Bedrohung, sondern als Chance und Herausforderung.
Seine Zeit als Minister endete mit der Wahl im Jahre 2010, als eine rot-grüne Minderheitsregierung unter Ministerpräsidentin Hannelore Kraft die Regierungsverantwortung übernahm. Kraft wurde bereits 1994 Mitglied der SPD und zog im Jahr 2000 als Abgeordnete in den NRW-Landtag ein. Nach der Wahlniederlage der SPD 2005 übernahm Hannelore Kraft den Posten der Oppositionsführerin und ein Jahr später den Landesvorsitz der SPD. Bei der Landtagswahl 2010 verfehlte sie mit der rot-grünen Koalition die absolute Mehrheit und wurde Ministerpräsidentin einer Minderheitsregierung. Bei vorgezogenen Neuwahlen 2012 erzielte die SPD die meisten Stimmen und verfügte mit den Grünen über eine absolute Mehrheit im neuen Düsseldorfer Landtag.
Nach der Wahl von Hannelore Kraft zur Ministerpräsidentin im Jahr 2010 kandidierte Laschet für das Amt des Vorsitzenden des CDU-Landesverbandes NRW. Schon damals hieß sein Konkurrent Norbert Röttgen, gegen den er knapp verlor. Nach dem Rücktritt von Norbert Röttgen im Anschluss an die verlorene Landtagswahl 2012 wurde er beim CDU-Sonderparteitag mit 77 Prozent zum neuen Vorsitzenden der CDU in NRW gewählt.
Was waren besondere Ereignisse in Armin Laschets politischer Karriere?
Ein erster großer Schritt für den CDU-Politiker war die Wahl in den Deutschen Bundestag im Jahr 1994, der sich damals noch in Bonn befand. Nach einer Legislaturperiode war für den Aachener jedoch Schluss. Er verlor sein Mandat nach vier Jahren.
Als wichtigen Meilenstein sieht Laschet seine Zeit als Mitglied des Europäischen Parlaments. Zwischen 1999 und 2005 engagierte er sich für die gemeinsame europäische Außen- und Sicherheitspolitik. Auch heute als Ministerpräsident ist der Aachener von einem starken und solidarischen Europa überzeugt. Er setzt sich für den grenzüberschreitenden Dialog ein und sieht Belgien, die Niederlande und Nordrhein-Westfalen als einen gemeinsamen Lebens-, Wirtschafts- und Arbeitsraum.
2010 wurde der Aachener Politiker erstmals in den Landtag von Nordrhein-Westfalen gewählt und zog bei der vorgezogenen Wahl im Mai 2012 über die Landesliste erneut in den Landtag ein. Ende 2013 wurde er zum neuen Vorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion und damit zum Oppositionsführer im Landtag.
Nach der Landtagswahl am 14. Mai 2017 bildeten CDU und FDP eine schwarz-gelbe Koalition. Sie verfügt über genau eine Stimme Mehrheit im Landtag von NRW. Am 27. Juni 2017 erreichte Laschet mit den Stimmen im ersten Wahlgang die erforderliche absolute Mehrheit und bekleidet seither das Amt des Ministerpräsidenten des Landes NRW. Damit ist er Nachfolger der SPD-Frau Hannelore Kraft.
Von Januar 2021 war er zudem für ein Jahr Bundesvorsitzender seiner Partei der CDU.
Der wievielte Ministerpräsident von NRW ist Armin Laschet?
Seit dem Sommer 2017 ist der gebürtige Aachener nach Hannelore Kraft der 11. Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen. Als Staats- und Regierungschef gilt er damit als die dominierende Person im politischen System des Bundeslandes und bildet gemeinsam mit seinen Landesministerien die Landesregierung.
Laschet ist der Nachfolger der SPD-Politikerin Hannelore Kraft. Die gebürtige Mülheimerin bekleidete das Amt als erste Frau und war vom 14. Juli 2010 bis zum 7. Juni 2017 Ministerpräsidentin. Seit 2007 war Kraft zudem Landesvorsitzende der SPD Nordrhein-Westfalen und ab 2009 eine der sechs stellvertretenden Bundesvorsitzenden der SPD. Von diesen Ämtern trat Kraft nach der verlorenen Landtagswahl am 14. Mai 2017 zurück.
Vor seiner Kandidatur als Kanzlerkandidaten bei der Bundestagswahl 2021 legte er sein Amt als Ministerpräsident von NRW nieder. Als Nachfolge trat Hendrik Wüst in seine Fußstapfen, welcher nach der Landtagswahl 2022 auch im Juni desselben Jahres wiedergewählt wurde.
Was hat Armin Laschet mit Karl dem Großen zu tun?
Es hält sich das Gerücht, die Familie des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet stamme von Karl dem Großen ab. In Laschets kürzlich erschienenen und von Markus Söder offiziell vorgestellten Biografie „Der Machtmenschliche“ heißt es, die Familie sähe sich in direkter Abstammung vom großen Kaiser.
Medienberichten zufolge hat Patrick Laschet, der jüngere Bruder des CDU-Politikers, die Gerüchte dementiert. Er habe die Verwandtschaftsverhältnisse recherchiert, Stammbäume erstellt und detaillierte Abstammungslisten angelegt. Auf Basis der Kirchenbücher lassen sich Verwandtschaftsverhältnisse für die Bevölkerung bis ins 17. Jahrhundert gut rekonstruieren. Für die Zeit davor wird es schwierig, hier werden zumeist nur die Namen von Adeligen erwähnt. Eine Rückverfolgung erscheint daher schwierig und der Nachweis einer Verwandtschaft kaum möglich.
Viele Aachener – wie auch Armin Laschet – fühlen sich dem mächtigen Kaiser des Mittelalters jedoch eng verbunden. Karl der Große förderte Wissenschaft und Kultur, außerdem hielt er sich gern in Aachen auf. Dort starb er auch im Jahr 814.
In welchem Tatort hat Armin Laschet mitgespielt?
Der CDU-Politiker wagte sich mit seiner Gastrolle im Tatort auf ungewohntes Terrain. Im Tatort „Das Team“, der an Neujahr 2020 ausgestrahlt wurde, spielt sich der Landeschef von NRW selbst. Als großer Tatort-Fan verfolgte er laut eigenen Aussagen bereits seit vielen Jahren die spannenden Fälle, seine Lieblingskommissare seien die Kölner und die Münchner. Er habe sich daher sehr gefreut, als Regisseur Jan Georg Schütte ihn bat, den Tatort mit einem kurzen Auftritt zu unterstützen.
In der Folge geht es rasant zu, denn gleich vier Kommissare unterschiedlicher Dienststellen wurden getötet. Daher kommen Ermittlerinnen und Ermittler aus verschiedenen Städten zusammen, um die Mordserie zu stoppen. Mit dabei sind die Dortmunder Ermittler Peter Faber und Martina Bönisch sowie die die Kollegin Nadeshda Krusenstern aus Münster und der Oberhausener Kommissar Rettenbach.
Armin Laschet hat im Neujahrs-Tatort lediglich einen kurzen Auftritt und spielt sich selbst. In einer etwa zweiminütigen Szene hält er in der Rolle als NRW-Ministerpräsident eine Ansprache an die Ermittler.
Ist Armin Laschet verheiratet?
Der ehemalige NRW-Ministerpräsident lernte seine Frau Susanne bereits im Kinder- und Jugendchor kennen, den ihr Vater leitete. Die beiden heirateten im Jahre 1985 und bekamen drei Kinder.
Welche Auszeichnungen hat Armin Laschet erhalten?
Am 8. Februar 2020 erhielt der Politiker den Orden wider den tierischen Ernst und ist damit der erste Aachener, der diese Auszeichnung erhält. Alljährlich gegen Ende der Karnevalszeit verleiht der 1850 gegründete Aachener Karnevalsverein den Orden an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die Individualität, Beliebtheit und Mutterwitz in sich vereinen, vor allem aber Humor und Menschlichkeit im Amt bewiesen haben. Der Kulturpreis erhält regelmäßig eine bundesweite und häufig sogar internationale Bedeutung. Ministerpräsident Laschet erhielt den Orden aufgrund seines feinsinnigen, tiefgründigen und rheinischen Humors mit Fähigkeit zur Selbstironie. Damit setzt er sich in der Politik für Verständigung ein. Vor ihm erhielten bereits andere Politiker die Auszeichnung, wie der heutige bayerische Ministerpräsident Markus Söder im Jahre 2016. Söder wurde nicht für sein Talent zur unfreiwilligen Komik gewählt, sondern unter anderem für sein Faible für verrückte Kostümierungen.
Im März 2020 zeichnete die Union progressiver Juden in Deutschland ihn mit dem Israel-Jacobson-Preis aus. Damit wurden seine Verdienste für das liberale Judentum sowie die Stärkung des jüdischen Lebens in Nordrhein-Westfalen gewürdigt.
Darüber hinaus gehört Laschet einer Vielzahl an Gremien und Vereinen an. Als Ministerpräsident ist er qua Amt beispielsweise Mitglied des Kuratoriums der RAG-Stiftung und der Kunststiftung NRW sowie Vorsitzender des Stiftungsrates er Nordrhein-Westfälischen Stiftung Naturschutz, Heimat und Kulturpflege. Weiterhin ist er ehrenamtliches Mitglied des Stiftungsrates des Deutschen Kinder- und Jugendstiftung gGmbH und Mitglied des Präsidiums der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V.
Das ist Armin Laschet.