Eindrücke aus Dortmund Was Julian Brandt vom BVB lernen will

Leverkusen · Bayers Nationalspieler hat bei der Niederlage in Dortmund viele positive Sachen, aber auch eine weniger gute Sache gesehen – die Effektivität vor dem gegnerischen Tor. Abwehrchef Sven Bender ruft den Start in die Rest-Rückrunde aus.

 Leverkusens Julian Brandt (l.) schirmt den Ball gegen Dortmunds Jadon Sancho ab.

Leverkusens Julian Brandt (l.) schirmt den Ball gegen Dortmunds Jadon Sancho ab.

Foto: dpa/Ina Fassbender

Wut, Frust, Freude oder Erleichterung – es gibt viele Emotionen, mit denen ein Bundesligaprofi in die Halbzeitpause gehen kann. Als Julian Brandt Richtung Gästekabine in Dortmund ging, war Irritation das vorherrschende Gefühl. Er und seine Teamkollegen hatten in den ersten 45 Minuten einen hohen Aufwand betrieben, waren klar spielbestimmend, doch es waren die Gastgeber, die aus ihren wenigen Chancen einen maximalen Ertrag zogen. Nach Ablauf der Spielzeit jubelte Schwarz-Gelb über einen knappen, aber eher unverdienten 3:2-Sieg.

Borussia Dortmund - Bayer 04 Leverkusen: Bilder des Spiels
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Foto: AP/Martin Meissner

„Sie waren sehr effizient und haben uns kalt erwischt“, sagte Brandt. „Die Chancen, die sie hatten, haben sie gut genutzt. Das ist ein Thema, bei dem wir noch was von Dortmund lernen können.“ Dem Nationalspieler zufolge stehe der BVB nicht zuletzt wegen seiner offensiven Qualität an der Tabellenspitze. Brandt, der sich dem Vernehmen nach eine Ausstiegsklausel in Höhe von kolportierten rund 25 Millionen Euro in seinen bis 2021 gültigen Vertrag hat schreiben lassen, sagte: „Bei uns ist nach wie vor noch nicht alles perfekt. Wir machen viele Dinge gut, aber es gibt noch Potenzial, dazuzulernen. Und das ist so ein Thema, das wir noch lernen müssen.“

Mit dem vielen Ballbesitz, den die Werkself seit dem Amtsantritt von Trainer Peter Bosz hat, auch die entsprechende Torgefahr zu erzeugen, ist Brandt ein Anliegen. Dazu zählt auch die Fähigkeit, auch mal aus dem Nichts in Führung zu gehen. Das 2:3 in Dortmund war nicht das erste Mal, dass die mangelnde Durchschlagskraft im Angriff wichtige Punkte kostete. Unter anderem das unterscheidet Bayer 04 auf lange Sicht von Teams wie Bayern München, RB Leipzig, Mönchengladbach oder eben Dortmund – also genau jene Mannschaften, die derzeit die Top Vier der Tabelle bilden.

Bayer 04 Leverkusen: Die Einzelkritik vom Spiel bei Borussia Dortmund
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Dortmund - Bayer: die Werkself in der Einzelkritik

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„Nicht immer geht die spielbestimmende Mannschaft als Sieger vom Platz. So ist der Fußball“, sagte Abwehrchef Sven Bender, der nach dem Aus in DFB-Pokal und Europa League nun die entscheidende Phase der Saison ausgerufen hat. „Wir müssen weiter Vollgas geben. Es sind noch so viele Spiele und noch so viele Punkte offen. Die wollen wir möglichst alle holen.“ In den kommenden Wochen entscheide sich, ob es Richtung Europa League oder gar Champions League gehe – oder ob Bayer 04 den Anschluss nach oben verliert. „Jeden Spieltag ändert sich die Tabelle und vier, fünf Mannschaften schieben sich kreuz und quer durcheinander“, betont der Abwehrchef und fügt mit Blick auf das Ausscheiden in der Europa League gegen FK Krasnodar hinzu: „Wir müssen diese gute Leistung als zweiten Start für die Rückrunde sehen.“

Abseits des Platzes basteln die Verantwortlichen um Sportdirektor Simon Rolfes derzeit am Kader für die kommende Saison. Neben Brandt soll möglichst auch Charles Aránguiz dann noch unter dem Bayer-Kreuz spielen. Der Chilene ist nach einem von Verletzungen geprägtem ersten Saisondrittel zu einer Schlüsselfigur auf dem Platz geworden. Bayer würde den bis 2020 gültigen Vertrag gerne vorzeitig verlängern. Noch zögert Aránguiz, gab zuletzt aber positive Signale in Richtung eines Verbleibs.

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