Trotz der Niederlage gegen Dortmund Bayer 04 bleibt selbstbewusst

Dortmund · Die 2:3-Niederlage bei Borussia Dortmund dient Bayer 04 Leverkusen als Mutmacher für die Rest-Saison. Dass es dennoch nicht für Zählbares reichte, hat zwei Gründe: Pech in der Offensive und individuelle Fehler in der Defensive.

  K  ai Havertz kocht Paco Alcacer ab.

K ai Havertz kocht Paco Alcacer ab.

Foto: dpa/Ina Fassbender

Wenn Leverkusen in Dortmund spielt, ist Spektakel beinahe garantiert. Ein 0:3, 2:6 und 0:4 setzte es zuletzt für die Werkself im Signal-Iduna-Park. Verglichen damit war die 2:3 (1:2)-Niederlage am Sonntag ein Fortschritt – zumal die Mannschaft von Trainer Peter Bosz den BVB über weite Strecken dominierte. Dass es dennoch nicht für Zählbares reichte, hat zwei Gründe: Pech in der Offensive und individuelle Fehler in der Defensive.

Sinnbildlich dafür steht das 1:2 durch Jadon Sancho. Der Torschütze profitierte dabei vom mangelhaften Stellungsspiel Tin Jedvajs, der sich bei Abdou Diallos Flanke verschätzte und dem Engländer alle Zeit der Welt für einen technisch einwandfreien Volley ins lang Eck ließ. Zuvor hatte Dan-Axel Zagadou quasi aus dem Nichts nach einer Ecke Dortmunds Führung erzielt, die Kevin Volland fünf Minuten später ausglich. Mario Götze konnte nach etwa einer Stunde den letztlich entscheidenden dritten Treffer der Gastgeber markieren. Jonathan Tahs Anschluss per Kopfball kam zu spät.

Borussia Dortmund - Bayer 04 Leverkusen: Bilder des Spiels
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Dortmund - Bayer 04: Bilder des Spiels

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Foto: AP/Martin Meissner

Bayers trotziger Tenor nach dem Schlusspfiff: Wenn man den Tabellenführer in dessen Stadion dominiert, besteht kein Anlass zur Sorge vor den kommenden Wochen. „Wir haben uns die schöne Leistung mit ein paar schwachen Aktionen in der Defensive kaputtgemacht“, sagte Schlussmann Lukas Hradecky. „In meinen Augen ist es unverdient, dass Dortmund gewonnen hat.“ Positiv sei aber die Art und Weise, wie Bayer gespielt habe. „Ich bin stolz auf die Mannschaft. Wenn wir so weiterspielen, werden wir am Ende unter den Top Sechs sein.“ Das wäre das versöhnliche Ende einer schwierigen Saison, die bislang neben dem Trainerwechsel von Heiko Herrlich zu Peter Bosz einige Höhe-, aber mindestens ebenso viele Tiefpunkte bereithielt. Doch bis dahin ist es noch ein weiter weg.

Auch Bosz wirkte nicht unzufrieden. Für ihn war es ob seiner turbulenten und kurzen Amtszeit in Dortmund ein besonderes Spiel. „Wir waren immer voll da und wollten den Sieg. Das hat jeder gesehen“, resümierte er. „Leider hat nicht die bessere, sondern die glücklichere Mannschaft gewonnen.“ Die Werkself entwickelt sich unter der Regie des Niederländers zur angriffslustigen Pass- und Laufmaschine. Sein Team lief sechs Kilometer mehr als der Gegner, hatte 67 Prozent Ballbesitz und spielte doppelt so viele Pässe, von denen 88 Prozent bei einem Mitspieler ankamen. Doch am Ende stehen trotz 13:9 Abschlüssen 2:3 Tore und null Punkte.

Bayer 04 Leverkusen: Die Einzelkritik vom Spiel bei Borussia Dortmund
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Dortmund - Bayer: die Werkself in der Einzelkritik

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Foto: AP/Martin Meissner

BVB-Coach Lucien Favre war voll des Lobes für den Gegner. „Wir haben gewonnen, aber wir haben auch gelitten“, betonte der Schweizer. Es sei extrem schwierig gewesen, sich dem Leverkusener Dauerdruck zu entziehen. Für ihn und sein Team sind die drei Punkte geradezu erlösend. Sie distanzieren den FC Bayern im Rennen um die Meisterschaft und beenden die Schwächephase mit zuletzt drei Remis in der Liga.

 Für Leverkusen taugt die Niederlage als Mutmacher. „Es ist nicht einfach, in Dortmund so dominant zu spielen – das müssen wir mitnehmen“, sagte Torschütze Tah. „Wenn wir das immer so auf den Platz kriegen, sammeln wir unsere Punkte.“ Die nächste Gelegenheit dazu ist am Samstag. Dann gastiert der SC Freiburg in Leverkusen (15.30 Uhr).

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