Zwei Tore, zwei Vorlagen Diaby macht bei Bayer den Unterschied

Leverkusen · Mit zwei Toren und zwei Vorlagen avanciert Moussa Diaby beim 4:0-Sieg von Bayer Leverkusen gegen Betis Sevilla zum Matchwinner. Auch am Sonntag in Berlin sind seine Fähigkeiten wieder gefragt.

Moussa Diaby bedankt sich nach dem Schlusspfiff gegen Sevilla für die Unterstützung bei den Bayer-Fans.

Moussa Diaby bedankt sich nach dem Schlusspfiff gegen Sevilla für die Unterstützung bei den Bayer-Fans.

Foto: dpa/Marius Becker

Während seine Mitspieler bereits Richtung Kabine schritten, machte sich Moussa Diaby noch einmal alleine auf den Weg zur Nordkurve, um mit den Fans zu feiern. Immer wieder hatten die treuesten Anhänger des Werksklubs zuvor den Namen des 22-Jährigen gerufen. Er war beim 4:0 (1:0) von Bayer 04 gegen Betis Sevilla mit zwei Toren und zwei Vorlagen bester Spieler auf dem Rasen – und zeigte erneut, dass er die Qualität besitzt, den Unterschied zu machen.

Zu dieser Einschätzung kam freilich auch sein Trainer Gerardo Seoane. Der sagte nach dem gelungenen Abend in der Europa League: „Seine Leistung ragt natürlich durch die zwei Tore heraus. Ich möchte aber in den Vordergrund stellen, wie Moussa für das Team gearbeitet hat. Er hat viele Laufduelle nach hinten gewonnen und Jeremie Frimpong und Piero Hincapie stark unterstützt.“

Was die Defensivarbeit betrifft, zeigt sich der französische Nationalspieler bislang ohnehin verbessert. Und auch, wenn es immer wieder Aktionen und Spiele gibt, in denen der gebürtige Pariser falsche Entscheidungen trifft, ist er in bislang 15 Einsätzen unter Seoane effizienter als in den Vorjahren unterwegs. Mit seiner Geschwindigkeit, seinem Abschluss und dem Gespür für Situationen ist Diaby zweifelsfrei ein Unterschiedsspieler.

Momentan steht Seoane indes nur ein weiterer Profi zur Verfügung, auf den diese Beschreibung zutrifft: Florian Wirtz. Der zeigte sich im Vergleich zum schwachen Auftritt gegen Wolfsburg (0:2) stark verbessert und überzeugte jetzt mit einem Treffer und zwei Vorlagen. Auch Patrik Schick hat schon bewiesen, dass er mit seinem Torriecher Spiele im Alleingang entscheiden kann. Er fällt wegen eines Bänderrisses aber noch rund zwei weitere Wochen aus. Somit wird es auch am Sonntag (15.30 Uhr) bei Hertha BSC wieder auf die beiden Youngster Diaby und Wirtz ankommen.

„Zwischen Donnerstagabend und Sonntagnachmittag liegt nicht so viel Zeit“, sagte der Schweizer Fußballlehrer der Werkself mit Blick auf die Partie in Berlin. Es werde daher mehr noch auf die mentale als auf die physische Verfassung ankommen. Robert Andrich, der als Antreiber ebenfalls seinen Anteil am Erfolg gegen Sevilla hatte, hob ebenfalls den mentalen Aspekt hervor und sagte: „Der Sieg war auch für den Kopf und die Seele sehr wichtig.“

Kerem Demirbay, der nach einem Handgemenge mit Nabil Fekir in der Nachspielzeit die Rote Karte gesehen hat, ist zwar am Sonntag in der Hauptstadt einsatzbereit, fehlt der Werkself aber wahrscheinlich gesperrt für die restlichen Gruppenspiele der Europa League. „Wir wollen nicht, dass sich unsere Spieler Rote Karten holen, aber ein gewisses Verständnis habe ich“, sagte Seoane. Das gelte sowohl für Fekir, der nach seiner Attacke auf Demirbay vom Feld geschickt wurde, aber auch für den Bayer-Profi. „Wenn dich jemand so angreift und dich an der Gurgel packt. . .“

Noch unklar ist, ob Lucas Alario in Berlin mitwirken kann. Den argentinischen Angreifer plagen nach wie vor muskuläre Probleme.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort