Sechs Profis fehlen Bayers Ausfallliste wird länger
Leverkusen · Die Verletzung von Linksverteidiger Mitchel Bakker verschärft die Personalsorgen unter dem Bayer-Kreuz. Insgesamt fehlen den Leverkusenern nun sechs Profis für eine längere Zeit.
Die Position hinten links war in der vergangenen Saison eine Dauerbaustelle bei der Werkself. Mal spielte Wendell, der inzwischen für den FC Porto aufläuft, mal durfte Daley Sinkgraven ran, einer der Favoriten von Ex-Trainer Peter Bosz. Im Sommer justierte Bayer 04 nach und verpflichtete den niederländischen U21-Nationalspieler Mitchel Bakker vom Spitzenklub aus Paris. Der Zugang überzeugte den neuen Werkself-Coach Gerardo Seoane auf Anhieb, wurde Stammkraft und beendete das „Job-Sharing“ auf der Linksverteidigerposition. Nun fällt der Sohn des ehemaligen Amsterdam-Profis Edwin Bakker aber vorerst aus.
Der Youngster verletzte sich in der Schlussphase der Partie gegen Wolfsburg (0:2), als er unglücklich auf den Ball trat. Wie der Werksklub Anfang der Woche mitteilte, hat sich der Verteidiger ein Knochenödem im linken Sprunggelenk zugezogen, das linke Außenband angerissen und einen Kapselriss erlitten. Bakker werde voraussichtlich vier Wochen fehlen, hieß es in der Klubmitteilung. Inklusive des Niederländers müssen die Leverkusener damit vorerst auf ein halbes Dutzend Profis verzichten.
Timothy Fosu-Mensah ist nach seinem Ende Februar erlittenen Kreuzbandriss noch nicht einsatzbereit, Routinier Julian Baumgartlinger wird nach seiner zweiten Knie-OP kein Spiel mehr in diesem Jahr absolvieren können. Hinzu kommen die angeschlagenen Charles Aránguiz (Wadenverletzung), Karim Bellarabi (Faserriss) und Patrik Schick (Bänderriss). Sie werden voraussichtlich erst nach der Länderspielpause Mitte November wieder dabei sein.
Während die Liste der fitten Bayer-Profis kleiner wird, werden die Baustellen von Coach Seoane größer. Nachdem es der Schweizer gegen die Niedersachsen zuletzt mit einer Dreier- beziehungsweise Fünferkette von Beginn an versucht hatte, ist gut möglich, dass er am Donnerstag (21 Uhr) in der Europa League gegen Betis Sevilla wieder auf sein angestammtes System mit einer vierköpfigen Defensivreihe zurückgreift.
Piero Hincapie, der im Rennen um Bakkers Vertreterrolle bisher die Nase vor Sinkgraven hatte, könnte in die Startelf rücken. Auch Odilon Kossounou ist nach nur einem Einsatz in den letzten vier Partien zumindest ein Kandidat für die Anfangsformation. Moussa Diaby dürfte nach seiner Gelbsperre gegen Wolfsburg ins Team zurückkehren. Wer jedoch den anderen Flügel bei Bayer besetzt, bleibt abzuwarten: Nadiem Amiri, Amine Adli und Paulinho sind potenzielle Lösungen.
Was das Sturmzentrum betrifft, hätte sich Lucas Alario nach seinem schwachen Auftritt gegen den VfL inklusive verschossenem Elfmeter eine Auszeit verdient, ist nach der Verletzung von Schick aber quasi alternativlos. Da der 16-Jährige Iker Bravo nicht für die Europa League gemeldet ist, dürfte der genesene Emrehan Gedikli als Alario-Backup auf der Bank Platz nehmen.