Kohfeldt feiert Debüt-Sieg in Leverkusen Bayer 04 schlittert gegen Wolfsburg in die Krise

Leverkusen · Bayer 04 Leverkusen hat nach dem 1:2 im DFB-Pokal gegen Karlsruhe auch das zweite Heimspiel in dieser Woche verloren. Am Samstag musste sich die Werkself dem kriselnden VfL Wolfsburg 0:2 geschlagen geben – und steckt nun selbst in der Abwärtsspirale.

Wolfsburgs Yannick Gerhardt (r.) kommt vor Leverkusens Jonathan Tah an den Ball.

Wolfsburgs Yannick Gerhardt (r.) kommt vor Leverkusens Jonathan Tah an den Ball.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Im Vergleich zum blamablen Pokal-Aus unter der Woche gegen den Zweitligisten aus Karlsruhe veränderte Bayers Trainer Gerardo Seoane seine Mannschaft auf vier Positionen. Anstelle von Robert Andrich, Nadiem Amiri, Paulinho und dem in der Liga gelbgesperrten Moussa Diaby rotierten Piero Hincapie, Kerem Demirbay, Florian Wirtz und der nach seinen muskulären Problemen wieder einsatzbereite Lucas Alario in die Startformation. Außerdem stellte der Schweizer Coach der Leverkusener, der an diesem Samstag seinen 43. Geburtstag feierte, sein System um und ließ seine Mannschaft zum ersten Mal mit einer Dreier- beziehungsweise Fünferkette beginnen.

Allen Veränderungen zum Trotz erwischten die Gäste, bei denen Florian Kohfeldt sein Debüt als neuer Cheftrainer feierte, den besseren Start in der BayArena. Nach acht Minuten prüfte der deutsche Nationalspieler Ridle Baku Bayers Torwart Lukas Hradecky das erste Mal, nur eine Minute später verbuchten die Niedersachsen eine Doppelchance. Zuerst musste Hradecky einen Versuch von Lukas Nmecha parieren, dann einen Abschluss von Aster Vranckx.

Bayer 04 Leverkusen - VfL Wolfsburg: Die Werkself in der Einzelkritik
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Bayer 04 – VfL Wolfsburg: Die Werkself in der Einzelkritik

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Insgesamt neutralisierten sich beide Mannschaften im ersten Abschnitt weitgehend. Bayer fehlten die zündenden Ideen, um die gut gestaffelte Defensive der Wolfsburger zu überwinden. Und auch der VfL war zunächst darauf bedacht, stabil zu stehen und kein Gegentor zu bekommen. Die einzige wirklich nennenswerte Gelegenheit auf Seiten der Leverkusener hatte Amine Adli. Sein Mix aus Schuss und Pass auf den mitgelaufenen Lucas Alario trudelte jedoch knapp am Pfosten vorbei ins Toraus (21.). Mit Ausnahme einer Rudelbildung, in dessen Folge Leverkusens Jonathan Tah sowie die Wolfsburger Renato Steffen und John Anthony Brooks die Gelbe Karte sahen, passierte bis zum Seitenwechsel nicht mehr viel (28.). Leistungsgerecht ging es mit 0:0 in die Kabinen.

Nach dem Wiederanpfiff wurde die Werkself dann eiskalt von zuvor kriselnden Wolfsburgern erwischt. Der eingewechselte Dodi Lukebakio ließ gleich mehrere Bayer-Spieler aussteigen und spielte den Ball an den Fünfmterraum, wo Lukas Nmecha dann keine Schwierigkeiten mehr hatte, das 1:0 zu erzielen (48.). Bayer wirkte geschockt und kassierte nur drei Minuten nach dem Führungstreffer der Gäste das zweite Gegentor. Erneut befand sich die Defensive der Werkself im Tiefschlaf. Maximilian Arnold jagte den Ball mit viel Wucht unter die Latte hinein zum 2:0. Hätte Lukas Nmeach kurz darauf seine Großchance zum 3:0 verwertet, wäre die Partie wohl vorzeitig entschieden gewesen (53.).

So aber blieb Leverkusen im Spiel, wirkte in der Offensive aber weiterhin erstaunlich ideenlos. Sowohl bei den Profis auf dem Rasen als auch bei den Fans auf den Rängen machte sich Unmut breit. Bayer rannte zwar weiter an, doch echte Torgefahr strahlte die Mannschaft von Seoane an diesem tristen Samstagnachmittag nicht aus. In der Nachspielzeit vergab Alario noch einen Foulelfmeter (95.). Der Wolfsburger Maxence Lacroix hatte den Argentinier zuvor im Strafraum am Trikot gezogen und die Rote Karte gesehen.

Leverkusen bleibt damit auch im fünften Pflichtspiel in Serie ohne Sieg. Am Donnerstag (21 Uhr) empfängt der Werksklub Betis Sevilla in der Europa League, Kohfeldt und Wolfsburg sind bereits am Dienstag (18.45 Uhr) in der Champions League gegen RB Salzburg gefordert.

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