Winterzugang vorgestellt Bayers Interesse hat Frimpong geschockt

Leverkusen · Seit Januar steht der niederländische U-Nationalspieler Jeremie Frimpong bei Bayer Leverkusen unter Vertrag. In bislang sechs Einsätzen hat er bereits angedeutet, weshalb der Werksklub in ihm einen Eckpfeiler für das Team der kommenden Jahre sieht.

 Leverkusens Jeremie Frimpong (l.) und Augsburgs Mads Pedersen kämpfen um den Ball.

Leverkusens Jeremie Frimpong (l.) und Augsburgs Mads Pedersen kämpfen um den Ball.

Foto: dpa/Tom Weller

Seine Karriere unter dem Bayer-Kreuz begann mit einer Enttäuschung. Wenige Tage nach seinem Wechsel von Celtic Glasgow ins Rheinland wurde Jeremie Frimpong im Pokal bei Rot-Weiss Essen in der Verlängerung eingewechselt – und schlich Minuten später nach dem 1:2 gemeinsam mit den neuen Teamkollegen betrübt in die Kabine. Es folgten das Aus in der Europa League gegen Bern sowie weitere Tiefschläge in der Liga. In einer Medienrunde am Montag sagte der Elf-Millionen-Euro-Zugang: „Die Ergebnisse in den vergangenen Wochen waren nicht gut. Aber wir haben uns selbst in diese Situation gebracht. Alles, was wir jetzt tun können, ist nach vorne zu schauen.“

Jeremie Agyekum Frimpong, wie der 1,75-Meter-Mann mit vollem Namen heißt, hat sich früh für eine Karriere als Fußballer entschieden. Der gebürtige Amsterdamer wechselte im Alter von nur zehn Jahren zum englischen Top-Klub Manchester City, für den er bis 2019 die Schuhe schnürte. Sein Debüt als Profi gab der heute 20-Jährige schließlich in Schottland. Für Celtic bestritt der Sohn einer ghanaischen Mutter insgesamt 51 Pflichtspiele. Dass er sich während dieser Zeit auch in die Notizblöcke der Bayer-Scouts spielte, sei für ihn mehr als nur überraschend gewesen, berichtete Frimpong. „Als ich das erste Mal vom Leverkusener Interesse gehört habe, war das ein Schock für mich, weil ich aus dem Niemandsland kam. Aber natürlich hat es mich glücklich gemacht.“ Sein Vertrag beim Werksklub läuft bis 2025. Sportdirektor Simon Rolfes sprach von einem „zukunftsweisenden Transfer“.

Frimpongs erste Tage in Deutschland seien hektisch und aufregend gewesen, berichtete er. Inzwischen habe er sich jedoch gut in seiner neuen sportlichen Heimat eingelebt – und in bislang sechs Einsätzen für die Werkself auch erste Kostproben seines Talents gegeben. Dank seiner Schnelligkeit und Dribbelstärke kann er quasi jede Position auf der rechten Seite einnehmen. Bislang hat Bayer-Coach Peter Bosz ihn vorrangig im Mittelfeld oder Angriff eingesetzt. Lediglich beim 3:4 in Bern durfte Frimpong die komplette Spielzeit als Rechtsverteidiger ran. Nachdem sich Timothy Fosu-Mensah nun aber das Kreuzband gerissen hat und monatelang ausfällt, könnte der niederländische U-Nationalspieler, der auch für Ghana oder England in der A-Nationalmannschaft auflaufen dürfte, nun zwangsweise häufiger dort zum Einsatz kommen. Auf die Frage, ob er das nun erwarte, hielt sich Frimpong zurück. Er sagte: „Darum mache ich mir keine Gedanken. Ich spiele dort, wo der Trainer mich aufstellt.“

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Foto: AFP/THILO SCHMUELGEN

Wie es ist, Titel zu gewinnen, hat der Profi in seiner Zeit in Schottland gelernt. Mit Celtic gewann er 2020 das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Liga-Pokal. An seinen Ansprüchen hat sich nach seinem Wechsel ins Rheinland freilich nichts geändert. „Egal wo man hingeht: Das Ziel ist immer, zu gewinnen.“

Mit Bayer hat das bislang freilich noch nicht so gut funktioniert. Das 1:2 gegen den SC Freiburg am vergangenen Sonntag hat einmal mehr für Frust unter dem Bayer-Kreuz gesorgt – und auch bei Frimpong. Bosz brachte den Youngster in der 67. Minute für Demarai Gray in die Partie, musste ihn nach einem Schlag auf den Oberschenkel aber nur 17 Minuten später wieder auswechseln. „Es geht mir schon viel besser. Ich denke, dass es in ein paar Tagen okay sein wird“, sagte Frimpong. Das Spiel am kommenden Samstag (15.30 Uhr) in Gladbach sollte also nicht in Gefahr sein.

Akut gefährdet ist indes die Qualifikation der Werkself für die Königsklasse. Den „Neuen“ ficht das nicht an. „Die Champions League ist weiter unser Ziel“, betonte Frimpong. „Wir tun alles, um das zu erreichen.“

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