Werkself in der Krise Bayer schiebt Frust nach Europa-League-Aus

Leverkusen · Das Aus im Sechzehntelfinale der Europa League gegen die Young Boys Bern nervt nicht nur Nadiem Amiri. „Jetzt zählt nur noch die Bundesliga“, betont der Nationalspieler – und da geht es am Sonntag gegen Freiburg weiter.

 Leverkusens Moussa Diaby vergräbt nach dem 0:2 gegen Bern sein Gesicht im Trikot der Werkself.

Leverkusens Moussa Diaby vergräbt nach dem 0:2 gegen Bern sein Gesicht im Trikot der Werkself.

Foto: AP/Ina Fassbender

Die Stimmung bei Bayer Leverkusen war nach dem 0:2 gegen die Young Boys Bern einfach zu beschreiben. „Riesige Enttäuschung“, war die von Jonathan Tah und Trainer Peter Bosz genutzte Formel, um das Aus in der Europa League in Worte zu fassen. Es war nicht Teil des Saisonplans, bereits im Sechzehntelfinale auszuscheiden. Aber damit verhält es sich, wie mit der anderen bei der Werkself zuletzt oft genutzten Phrase: „Das darf uns nicht passieren.“ Und doch passiert es immer wieder – wie etwa im Pokal bei Rot-Weiss Essen vor ein paar Wochen (1:2).

Auch in der Bundesliga läuft es längst nicht mehr. Wettbewerbsübergreifend gewann Leverkusen nur eins der vergangenen acht Spiele. „Der Frust sitzt sehr tief“, sagte Nadiem Amiri. „Wir sind im Pokal und in der Europa League raus. Natürlich nervt uns das.“ Das Hinspiel ging 4:3 an die Schweizer. Nun folgte das 2:0, das auch wegen eines groben Patzers von Ersatzkeeper Niklas Lomb vor Berns 1:0 zustande kam.

Bayer 04 Leverkusen: Einzelkritik gegen Young Boys Bern
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Die Werkself in der Einzelkritik gegen Bern

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Foto: dpa/Ina Fassbender

Der 27-Jährige vertritt den bis April ausfallenden Lukas Hradecky eher schlecht als recht. Auch beim 1:1 in Augsburg vor einer Woche leistete sich Lomb einen Schnitzer. In seinen bisher dreieinhalb Spielen seit Hradeckys Achillessehnenverletzung kassierte er neun Gegentore.

Das ist aber freilich nicht ihm alleine anzukreiden. Die Werkself ist insgesamt in einem akuten Formtief. Die Mannschaft präsentiert sich defensiv wackelig und offensiv ohne Durchschlagskraft. Das Mittelfeld wirkt zudem ideenlos sowie fehleranfällig. Inzwischen ist es längst eine verblasste Erinnerung, dass Bosz und sein Team Ende Dezember nach einem starken Lauf in der Liga noch Tabellenführer waren.

„Jetzt zählt nur noch die Bundesliga“, sagte Amiri mit Blick auf das Spiel gegen Freiburg am Sonntag (18 Uhr). Die Frage, was bei Bayer besser werden müsse, beantwortet der Nationalspieler recht deutlich: „Wir müssen erwachsener und dreckiger spielen. Die anderen machen das auch. Jetzt kommt es darauf an, ob wir Eier haben oder nicht.“

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