Xanten Klimawandel – eine ernste Sache

Xanten · Physikprofessor Rolf Becker warnt eindringlich davor, das Thema Klima zu verharmlosen.

 Rolf Becker, Professor an der Hochschule Rhein-Waal, sprach im Mühlengarten zum Thema „Klimawandel“.

Rolf Becker, Professor an der Hochschule Rhein-Waal, sprach im Mühlengarten zum Thema „Klimawandel“.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Alle reden von den klimatischen Veränderungen, vom Klimawandel. Rolf Becker, promovierter Ingenieur und Professor für Physik an der Hochschule Rhein-Waal, auch. Er kam zum Vortrag in den Xantener Mühlengarten von Hakim König. Denn: „Der Klimawandel geht uns alle an. Wir müssen die wissenschaftlichen Zusammenhänge verstehen lernen“, betonte der Hausherr.

Dem Referenten liegt sehr viel daran, über Grundlagen und weitere Beobachtungen vor Publikum zu sprechen. „Die Faktoren, die zum Klimawandel führen, unterliegen einer ernsthaften wie seriösen Wissenschaft. Ich wehre mich gegen den Populismus, den wir derzeit erleben“, so Becker. „Wir müssen sensibilisieren und nach wissenschaftlichen Beobachtungen unser Verhalten ausrichten.“

Dass es schon früher eine Reihe von heißen Sommern und Trockenheit gegeben habe, sei zwar richtig; aber entsprechend langfristig angelegte Studien von internationalen Instituten, von NASA und ESA wie Klimaforschern offenbarten, dass der Klimawandel bereits mit begleitender Erderwärmung fortgeschritten sei. „Becker: „Es gibt den Klimawandel.“ Als Belege nannte er CO2-Konzentrationen, die noch nie so hoch gewesen seien, das Schmelzen der Polkappen, die zunehmenden Winde und das Auftauen der Permafrostböden. Gefährlich seien die sogenannten Kipp-Punkte. „Das bedeutet, dass eine Entwicklung nicht mehr rückgängig zu machen ist.“ Der Permafrostboden taue aufgrund der Erwärmung auf und setze neue Emissionen frei, die wiederum zu neuen Entwicklungen führen.

Die CO2-Konzentration sei unzweifelhaft auf menschlichen Einfluss und die Industrien zurückzuführen, variiere jedoch auf dem internationalen Feld, was das Zusammenwirken aller Länder erforderlich mache, sagte Becker weiter. „Der CO2-Aussstoß ist die einzige Stellschraube, die wir haben.“ Klima-Demos und weltweite Aktivitäten, die beispielsweise Greta Thunberg mit „Fridays for Future“ und der Botschaft „Hört auf die Wissenschaft“ in Gang gesetzt haben, seien wichtig und nicht einem blinden Aktionismus geschuldet.

Eine Prognose, auf welche Weise die Auswirkungen des Klimawandels spürbar sein werden, sei nicht möglich, so Becker. Eine Option, auf einem anderen Planeten zu leben, gebe es nicht und diesbezügliche Forschungen seien reine Geldverschwendung, sagte der Wissenschaftler. „Mond und Mars sind aufgrund der Temperaturen für den Menschen keine Alternative.“

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