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Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Wermelskirchen „Die Katastrophen gehen immer weiter“

Wermelskirchen · Zuletzt fand wegen Corona die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr in 2019 statt. Der Rückblick auf die Einsätze galt gleich drei Jahren. Auszeichnungen für Jubilare durften nicht fehlen.

Gehörte in 2022 zu den spektakulärsten Einsätzen der Feuerwehr Wermelskirchen: der Brand auf dem Ziegenhof in Ketzberg.

Gehörte in 2022 zu den spektakulärsten Einsätzen der Feuerwehr Wermelskirchen: der Brand auf dem Ziegenhof in Ketzberg.

Foto: Stephan Singer

Es sind die spektakulären Brände, an die sich die Feuerwehrleute lebhaft erinnern können: 2020 war es beispielsweise das Feuer in einer Halle am Höferhof in Dabringhausen, 2021 ein Dachstuhlbrand ebenfalls in Dabringhausen, im vergangenen Jahr das durch Brandstiftung entstandene Feuer auf dem Ziegenhof Deppe in Ketzberg. Dazu kommt die steigende Zahl der Feuerwehr-Einsätze aufgrund von Sturm. Prägend für die Herausforderungen an die Sankt-Florians-Jünger in Wermelskirchen sind genauso die Einsätze rund um das Starkregen-Ereignis im Juli 2021.

Doch auch die weniger medial präsenten Einsätze sind Thema bei den Wehrleute. „Wenn wir auf der Autobahn einen verunfallten Pkw-Fahrer tot aus dem Fahrzeug bergen müssen, ist das eine belastende Erfahrung“, sagte Hauptbrandmeister Torsten Raspe, der traditionell auf der Jahresversammlung der Wermelskirchener Feuerwehr den Jahresrückblick hält. Dieses Mal fiel dieser Tagesordnungspunkt etwas länger als zuletzt gewohnt aus, denn Torsten Raspe blickte gleich auf drei Jahre von 2020 bis 2022 zurück. Der Grund: Wegen Corona fand die letzte Feuerwehr Jahreshauptversammlung in 2019 statt.

Die Pandemie selbst hielt in diesen Jahren und bis heute die Brandbekämpfer in ihren Fängen, wie Stadtbrandmeister Holger Stubenrauch erinnerte: „Bis heute haben uns 66 Covid-Informationen erreicht, die Verhaltensweise für die Feuerwehr aufzeigen.“ Um stets die Einsatzfähigkeit aufrecht zu erhalten, habe es strengste Vorgaben gegeben. „Es gab keine persönlichen Treffen mehr, was gerade im Bereich der Freiwilligen Feuerwehr-Arbeit unter schwierigsten Umständen bedeutete.“

 Jubilare und Gratulanten (v. l.): Kreisbrandmeister Martin Müller-Saidowski, Markus Wiese, Manfred Heuser, Hans-Gerd Gerigk, Christian Ludwig, Udo Zdrenka, Michael Stubenrauch, Reinhard Mommer, Oliver Fink und Bürgermeisterin Marion Lück.

Jubilare und Gratulanten (v. l.): Kreisbrandmeister Martin Müller-Saidowski, Markus Wiese, Manfred Heuser, Hans-Gerd Gerigk, Christian Ludwig, Udo Zdrenka, Michael Stubenrauch, Reinhard Mommer, Oliver Fink und Bürgermeisterin Marion Lück.

Foto: Stephan Singer

Der voll besetzte kleine Saal des Bürgerzentrums feierte den Rückblick auf die vergangenen Jahre von Torsten Raspe, der die inhaltliche Ernsthaftigkeit mit der einen oder anderen humorigen Einlage spickte, mit Standing Ovations und Zugabe-Rufen. Die klare Ansage dabei: Als Chronist für die Jahresversammlung wollen die Brandbekämpfer Torsten Raspe erhalten wissen, denn der betonte, dass er ja in etwas mehr als zwei Jahren in den Ruhestand gehe. Der stellvertretende Wehrleiter Ingo Mueller konstatierte mit Blick auf die Rückblicke auf drei Jahre: „Es gibt den dreifachen Rittberger, wir haben den dreifachen Raspe.“ Die Feuerwehr müsse ihn auf jeden Fall dazu verpflichten, über seine Pensionierung hinaus, den Jahresrückblick zu halten.

Vor dem Hintergrund der sich überschlagenden Ereignisse der vergangenen Monate, die auch zur Einrichtung eines Stabes für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) bei der Stadt mit Beteiligung der Feuerwehr geführt haben, rief Bürgermeisterin Marion Lück den Brandbekämpfern zu: „Wenn man nicht den Rückhalt hat, wie ich und die Stadt mit Ihnen haben, dann ist es schwer. Sie sind ein richtiges Pfund.“ Gleichzeitig versprach die Bürgermeisterin: „Der Brandschutzbedarfsplan wird und darf nicht nur Papier bleiben.“

Kreisbrandmeister Martin Müller-Saidowski griff das Fazit von Torsten Raspe „Die Katastrophen, mit denen wir zu tun haben – von Corona, über Sturm und Hochwasser bis hin zu Energiekrise gehen immer weiter“ auf: „Wir müssen ein Stückchen größer denken. Früher war bei der Feuerwehr an der Grenze der Kommune Schluss, weil es jeder irgendwie für sich hingekriegt hat. Die Zeiten sind vorbei, wir müssen enger zusammenrücken und unter allem Umständen unsere Strukturen halten.“

Für 25 Jahre aktiven Dienst zeichnete die Jahreshauptversammlung Oliver Fink und Markus Wiese mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Silber aus. Das goldene für 35 Jahre aktiven Dienst erhielten Christian Ludwig und Michael Stubenrauch. Für 50-jährige Zugehörigkeit wurden Reinhard Mommer, Hans-Gerd Gerigk und Udo Zdrenka ausgezeichnet, seit stattlichen 60 Jahren ist Manfred Heuser dabei.

Aktuell haben sich 381 Menschen dem Leitsatz „Löschen, Retten, Bergen, Schützen“ verschrieben: 190 sind freiwillig aktiv, 55 Beamte sind im hauptamtlichen Feuerwehrdienst, 31 Beschäftigte hat der Rettungsdienst, 48 Mitglieder bilden die Ehrenabteilung, jeweils drei die Feuerwehrverwaltung und die Unterstützungseinheit. 51 Nachwuchskräfte gehören der Jugendfeuerwehr an.

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