Diamant-Hochzeit in Wermelskirchen Bei Ingrid und Horst Faubel stimmt die „Grundsubstanz“

Wermelskirchen · Ingrid und Horst Faubel feiern Diamant-Hochzeit. Vor 60 Jahren gaben sich die Wermelskirchener das Ja-Wort und teilen seither Gemeinsamkeiten.

 Immer noch verliebt nach über 60 gemeinsamen Jahren: Ingrid und Horst Faubel leben in Hünger und feierten ihre Diamantene Hochzeit.

Immer noch verliebt nach über 60 gemeinsamen Jahren: Ingrid und Horst Faubel leben in Hünger und feierten ihre Diamantene Hochzeit.

Foto: Stadt Wermelskirchen

Vor 60 Jahren gaben sich Ingrid und Horst Faubel im Wermelskirchener Standesamt das Ja-Wort. Das Diamant-Hochzeit-Jubel-Paar weiß genau, was das „Geheimnis“ ihres Liebes-Glücks ist: „Viele Gemeinsamkeiten und dass man sich zusammenrauft…“

Aufgefallen ist ihr der junge Bursche schon in den 1950er-Jahren, erinnnert sich Ingrid Faubel. Damals, als Horst Faubel immer mit seinem Fahrrad von seiner Lehre als Maschinenschlosser durch die Park-Anlage geradelt ist, wo Ingrid Müller nachmittags mit ihren Freundinnen saß. „Auf der Lehne haben sie gehockt, mit den Füßen auf der Bank“, erinnert sich der heute 81-Jährige und grinst seine Frau mit blitzenden Augen an. Auch ihr sind die Erinnerungen noch ganz nah: „Er hatte so eine hübsche Plümmelmütze“, sagt sie: „Die fand ich ganz toll. Und die haben wir übrigens auch bis heute noch im Keller.“

Sicher seien ihm die Mädels damals aufgefallen. Aber auf den Gedanken anzuhalten, sei er nie gekommen. Angesprochen hat Horst Faubel seine spätere Ehefrau erst an einem Hochsommertag im Eifgen-Freibad: „Ich habe sie sofort gesehen, weil sie tiefbraun gebrannt war – und immer eine Uhr am Handgelenk hatte. Damit wollte sie verhindern, dass sie von Jungs ins Wasser geworfen wird, weil sie damals nicht schwimmen konnte.“

 Das Hochzeitsfoto hat im Familienalbum einen Ehrenplatz.

Das Hochzeitsfoto hat im Familienalbum einen Ehrenplatz.

Foto: Stadt Wermelskirchen

Der Trick habe auch wunderbar funktioniert, bestätigt Ingrid Faubel lachend. 15 Jahre alt war sie in jenem Sommer, Horst Faubel ein Jahr älter. Nach dem ersten Flirt folgte eine Pause, denn: Ingrid Faubels Mutter hatte die sich anbahnende mögliche erste große Liebe der Tochter schnell unterbunden. „Das lassen wir mal lieber, hat sie gesagt und damals hat man eben gehorcht“, sagt Ingrid Faubel.

Zwei Jahre später lief sich das Paar am Lebensmittelmarkt wieder über den Weg. „Wir hatten kein Auto und ich musste immer die vollen Einkaufstaschen für meine Mutter nach Hause tragen“, erinnert sich Ingrid Faubel. „Das hat der Horst dann für mich getan und irgendwann durfte er dann auch ins Haus kommen.“

Mehr als 60 Jahre sind seitdem vergangen. Die Verlobung wurde 1962 gefeiert, die Hochzeit am 22. März 1963 „mit über 40 Gästen in einer Gaststätte im Belten“. Anfangs wohnte das junge Brautpaar nach der Hochzeit noch zwei Jahre bei ihren Eltern, weil Horst Faubel bei der Bundeswehr war, anschließend bezogen sie ihre erste gemeinsame Wohnung in Eipringhausen. „1967 haben wir dann mein Elternhaus in Hünger übernommen, wo mehrere Generationen lebten“, sagt Horst Faubel.

Für die beiden Kinder Michael, der 1970 geboren wurde, und Sandra, die vier Jahre später zur Welt kam, war die Großfamilie ein Segen: „Wir brauchten nie einen Schlüssel und es war immer jemand da“, erzählt Sandra, die heute im Haus nebenan lebt. Bruder Michael hat seine Wohnung im Haus der Eltern. Viel Geld für große Familienurlaube hätten sie wegen der Renovierungen am Haus nie gehabt, sagt Ingrid Faubel: „Das brauchten wir aber auch nicht. Direkt nach der Verlobung haben wir uns ein Paddelboot gekauft und mein Mann hat gesagt: ‚Wenn wir auf der Bever paddeln musst du schwimmen lernen’. Das habe ich auch getan und bin solange in der Nähe des Bootes geblieben, bis ich die Angst verloren hatte.“

Das manchmal anstregende Familienleben verlief stets ohne Streit, sagt das Diamant-Jubel-Paar froh: „Natürlich ist man nicht immer einer Meinung, aber wir haben uns immer zusammengerauft.“ Gefragt nach dem Geheimnis ihrer langen Liebe und glücklichen Ehe müssen beide erst mal überlegen: „Wir haben sehr viele Gemeinsamkeiten und gemeinsame Interessen und wir passen einfach gut zusammen“, ist dann ihre schlichte Erklärung für andauerndes Glück. „Die Grundsubstanz muss stimmen, dann klappen auch Kompromisse“, ist Ingrid Faubel überzeugt: „Dann kann man gemeinsam die Probleme passend machen. Und man muss auch Spaß verstehen.“

Heute ist eines ihrer gemeinsamen Hobbys der Garten des Hauses in Hünger, das sie seit 1968 bewohnen: „Ich pflege die Beete und die Johannisbeer- und Stachelbeersträucher“, setzt Ingrid Faubel an, „und ich pflücke die Früchte.“ „Das finde ich großartig“, ergänzt ihr Mann. Und größere gemeinsame Reisen absolvierte das Paar inzwischen auch: „Wir waren zwei Mal für jeweils vier Wochen in Mexiko – das war herrlich!“

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