Leichtathletik Dormagenerin läuft auch in Polen ihrer Form hinterher

Dormagen · Beim hochkarätig besetzten Meeting in Chorzów wurde Tanja Spill über 800 Meter Letzte. Nach der nächsten Enttäuschung rät ihr ihr Trainer zunächst von weiteren Starts ab.

 Für Tanja Spill läuft‘s aktuell überhaupt nicht gut.

Für Tanja Spill läuft‘s aktuell überhaupt nicht gut.

Foto: Dirk Fusswinkel/TSV

Für die laufende Freiluftsaison hatte sich Tanja Spill hohe Ziele gesetzt. Die 800-Meter-Spezialistin vom TSV Bayer Dormagen, die im vergangenen Jahr nur hauchdünn die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio verpasst hatte, wollte im Idealfall bei der Weltmeisterschaft in den USA und der Heim-EM in München dabei sein. Doch daran ist aktuell nicht zu denken. Auch beim Janusz-Kusocinski-Memorial am Sonntag im polnische Chorzów konnte die 26-Jährige nicht ansatzweise ihr Leistungsvermögen abrufen. Gegen international hochkarätige Konkurrenz mussten sie schon nach der ersten Runden abreißen lassen und kam am Ende in für sie enttäuschenden 2:08,10 Minuten als abgeschlagene Letzte ins Ziel. 

Da konnte es die Enttäuschung in ihrem Lager auch nicht lindern, dass das Rennen in Polen ziemlich schnell war, neben der Siegerin Diribe Welteji aus Äthiopien (1:58,26 Minuten) blieben gleich drei weitere Athletinnen unter zwei Minuten. „Ihr Körper war wieder komplett leer, als habe jemand in der zweiten Runde den Stecker gezogen“, sagte TSV-Trainer Willi Jungbluth, der das Rennen am heimischen Bildschirm verfolgte und mitlitt. Anderthalb Wochen zuvor bei Spills ersten 800 Metern der laufenden Saison war er noch dabei gewesen und hatte live einen sehr ähnlichen Rennverlauf für seinen Schützling miterlebt. Damals war die Uhr bei 2:07,51 Minuten stehengeblieben. Als Konsequenz daraus und weil sie die Hallensaison wegen einer Erkrankung am Pfeifferschen Drüsenfieber abgebrochen hatte, hatte sich Spill am Olympiastützpunkt in Köln noch mal durchchecken lassen. Es war allerdings nichts gefunden worden, was gegen einen Start in Chorzów gesprochen hätte.

Nach dem neuerlichen Rückschlag Willi Jungbluth aber noch einen Schritt weitergehen, er schlägt eine Untersuchung an der Uni-Klinik in Tübingen vor, die ein lizenziertes Untersuchungszentrum des Deutschen Olympischen Sportbundes ist. Bis Klarheit herrscht, rät er von weiteren Starts ab. „So geht es auf jeden Fall nicht weiter, es wird ja nicht besser. Tanja darf keinen langfristigen Schaden nehmen, es gibt auch ein Leben nach dem Sport.“

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