Tischtennis Drei Vereine bündeln ihre Kräfte

Rhein-Kreis · Die Tischtennisvereine SV Rosellen, TTC Dormagen und TTC Nievenheim arbeiten im Jugendbereich zusammen, um den neuen Herausforderungen gewachsen zu sein.

 Im Tischtennis sind gerade für kleinere Vereine kreative Lösungen gefragt.

Im Tischtennis sind gerade für kleinere Vereine kreative Lösungen gefragt.

Foto: Friederike Winterberg/Christoph Söldner

Sinkende Mitgliederzahlen, Ressourcen- und Personalmangel sowie das veränderte Freizeitverhalten von Jugendlichen stellen die Sportvereine im Rhein-Kreis Neuss vor viele Probleme. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat bei einigen Vereinen dazu geführt, dass die Jugendarbeit fast zum Erliegen gekommen ist. Drei Vereine aus dem Kreis wollen diesem Trend jetzt gemeinsam entgegenwirken und haben dazu ein neues Projekt zur Tischtennis-Jugendförderung ins Leben gerufen.

Der TTC Dormagen, der SV Rosellen und der TTC Schwarz-Nievenheim haben sich das Ziel gesetzt, den regionalen Tischtennis-Sport nachhaltig zu fördern. Dabei soll die Zusammenarbeit der Klubs aus mehreren Säulen bestehen. Zum einen soll allen Jugendlichen aus Dormagen und dem südlichsten Neusser Bezirk rund um Rosellen die Teilnahme an einem gemeinsamen Training ermöglicht werden: „Wir planen Trainingsangebote in allen drei Vereinen. So können alle Jugendlichen aus einer größeren Anzahl an Trainingstagen und möglichen Spielpartnern schöpfen. Es bieten sich dadurch ganz neue Möglichkeiten der Trainingsgestaltung“, sagt Jana David, die Jugendwartin des TTC Dormagen.

Zum anderen gehen die drei Klubs ungewöhnliche Wege, um gemeinsam am Spielbetrieb teilzunehmen. „Da laut Satzung des Westdeutschen Tischtennis-Verbandes eine Gründung von Spielgemeinschaften nicht möglich ist, mussten wir uns ein wenig anders behelfen“, sagt Andre Giesen, der Jugendwart des TTC Rosellen. In der kommenden Saison werden daher sämtliche Jugendlichen vom TTC Dormagen und SV Rosellen unter der Flagge des TTC Schwarz Nievenheim starten, einem Klub, der in den vergangenen Jahren im Jugend-Tischtennis des Kreises so gut wie keine Rolle gespielt hat. „Auch auf sich allein gestellt, könnte jeder Verein eine oder mehrere Jugendmannschaften melden, aber langfristig würde uns so einfach die Perspektive fehlen“, erklärt Giesen. Mit der Initiative soll jetzt sowohl für spielstarke und ehrgeizige Jugendliche als auch für weniger ambitionierte Spielerinnen und Spieler das Mitwirken in einer Mannschaft möglich werden.

Lothar Brenner, der Vorsitzende des TTC SW Nievenheim steht dem innovativen Projekt positiv gegenüber: „Veränderte Rahmenbedingungen erfordern ungewöhnliche Herangehensweisen. Es ist aufgrund der vielfältigen Herausforderungen, vor denen vor allem kleine Vereine mittlerweile stehen, notwendig, bestehende Strukturen aufzubrechen und über Vereinsgrenzen hinaus zu denken. Wir hoffen, dass dieses Kooperationsprojekt auch längerfristig Bestand hat und somit nachhaltig einen Beitrag dazu leistet, insbesondere die Jugendarbeit im Tischtennissport zu stärken.“

Angedacht ist das Kooperationsprojekt aber zunächst einmal für ein Jahr. Danach soll Bilanz gezogen werden, eine Verlängerung wird aber von allen Seiten durchaus für möglich gehalten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort