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Kommunalwahl in Remscheid SPD will mit Mast-Weisz auf Sieg spielen

Remscheid · Mit 97 Prozent der Stimmen wurde Amtsinhaber Burkhard Mast-Weisz bei der Aufstellungs-Konferenz in der Halle West als OB-Kandidat gewählt. Die SPD will stärkste Kraft im Rat werden, sagte Parteichefin Christine Krupp.

 Stefanie Bluth gratuliert Burkhard Mast-Weisz nach der erfolgreichen Wahl zum OB-Kandidaten.

Stefanie Bluth gratuliert Burkhard Mast-Weisz nach der erfolgreichen Wahl zum OB-Kandidaten.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Mit viel Rückenwind aus der eigenen Partei geht Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz in die Kommunalwahl am 13. September. Auf 97 Prozent der gültigen Stimmzettel von insgesamt 102 anwesenden SPD-Mitgliedern stand am Samstagnachmittag ein Ja für seine erneute Kandidatur. Wegen des Abstandsgebots und den Hygienevorgaben in der Corona-Pandemie war die SPD in die Sporthalle West ausgewichen.

In seiner Rede zog der OB, der wie oft bei wichtigen Entscheidungen von seiner Frau Bärbel begleitet wurde, eine positive Bilanz der vergangenen sechs Jahre. Wichtige Projekte wie das Kino am Bahnhof, die Rögy-Sporthalle oder das Wohngebiet am Hackenberg seien abgeschlossen worden. Andere, wie der Bau des Berufskollegs am Bahnhof oder Umbau des Ebert-Platzes, seien begonnen worden.

Er appellierte an die drei verbliebenen Kläger gegen das geplante DOC in Lennep, dem „Projekt eine Chance“ zu geben. Es gehe um 800 Arbeitsplätze, die im Einzelhandel immer dringender nötig werden, sagte er mit Verweis unter anderem auf die Schließung des Real-Marktes im Allee-Center.

Er werde dafür arbeiten, dass Remscheid eine der sichersten Städte in Deutschland bleibe. Er nehmen individuelle Sorgen ernst, lasse aber nicht zu, „dass unsere Sicherheit zerredet wird“. Direkten Bezug auf die politische Konkurrenz nahm der OB kaum. Die Aussage, dass Remscheid ihm „Heimat“ geworden sei, darf man aber als Antwort auf die Aussagen der CDU-Kandidatin Alexa Bell sehen, die mehrfach betont hat, dass sie anders als Mast-Weisz in Remscheid wohnt. Klarer war der Seitenhieb beim Thema Gewerbegebiete. Die SPD eiere nicht wie andere herum, sondern stehe zum Gewerbegebiet Gleisdreieck.

Gäste beim Parteitag waren auch Vertreter der Grünen und der FDP. Beide Parteien verzichten im Herbst auf einen OB-Kandidaten aus den eigenen Reihen und wählen stattdessen Mast-Weisz zu ihrem Kandidaten. Die FDP hatte das bereits getan, bei den Grünen geschah dies am Samstagnachmittag. Spitzenkandidatin Ilka Brehmer kündigte an, Mast-Weisz für die ein oder andere grüne Wahlveranstaltung „ausleihen“ zu wollen.

Auch an die Adresse dieses langjährigen Partners im Rat ging die Ankündigung des OB, die Mobilität und den Energieverbrauch in der Stadt „deutlich verändern“ zu wollen.

Seine Partei ermunterte Mast-Weisz, sich von „den nicht berauschenden“ Umfragewerten für die SPD im Bund nicht beeindrucken zu lassen. „Wir spielen nicht auf Platz, sondern auf Sieg“, gab sich der OB nach Bekanntgabe seines Wahlergebnisses kämpferisch. Zuvor hatte auch Parteichefin Christine Krupp das Ziel ausgegeben, dass die SPD stärkste Kraft im Rat werden soll. Alle Kandidaten in den 26 Wahlbezirken hätten das Potenzial, diesen zu gewinnen.

Unter ihnen sind einige neue Gesichter, zum Teil an sehr prominenter Stelle. So hat der über die Remscheider „Fridays for Future“-Gruppe bekannt gewordene Lenneper Daniel Pilz mit dem Listenplatz 3 allerbeste Chancen auf einen Sitz im neuen Stadtrat. Die Versammlung musste er zwischendurch mal kurz verlassen, um bei der Vergabe der Abitur-Zeugnisse am Röntgen-Gymnasium anwesend zu sein.

 102 stimmberechtigte Mitglieder kamen zur Aufstellungskonferenz in die Sporthalle West.

102 stimmberechtigte Mitglieder kamen zur Aufstellungskonferenz in die Sporthalle West.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Nicht für alle Ratskandidaten wurde es ein angenehmer Tag. Die stellvertretende Parteivorsitzende Stefanie Bluth (Listenplatz 5) und Fraktionsvize Thomas Kase (Listenplatz 8) mussten sich jeweils einer Kampfkandidatur stellen und verloren ihre gute Listenplätze an Fraktionsgeschaftsführerin Ilona Kunze-Sill (vorher Platz 13) und Michael Büddicker (vorher Platz 19). Bluth und Kase müssen nun ihre Wahlkreise im Südbezirk gewinnen, um sicher im nächsten Stadtrat zu sitzen.

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