Angebot im Rhein-Kreis Neuss Die Polizei hat ihre Senioren-App erweitert

Rhein-Kreis · In Push-Nachrichten kann die Polizei jetzt ganz aktuell davor warnen, wenn falsche Polizisten unterwegs sind oder Schockanrufe getätigt werden. Die neue Funktion wurde jetzt vorgestellt.

 Bei der Vorstellung der neuen App (v.l.): Ursula Baum, Christian Bommers, Hans-Jürgen Petrauschke und Cihan Bagci.

Bei der Vorstellung der neuen App (v.l.): Ursula Baum, Christian Bommers, Hans-Jürgen Petrauschke und Cihan Bagci.

Foto: Melanie Zanin (MZ)

Um Opferschutz und Kriminalprävention geht es der Polizei im Rhein-Kreis Neuss mit einer App für Smartphones und Tablets, die sich speziell an ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger wendet. Seit gut zwei Jahren ist diese bedeutende Hilfe im Einsatz in den Städten Neuss, Kaarst und Meerbusch. Am Dienstag erweiterte der Chef der Kreispolizeibehörde, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, das Angebot um eine Kachel, die unmittelbar von der Polizei kommt.

In Push-Nachrichten kann die Polizei ganz aktuell davor warnen, wenn falsche Polizisten unterwegs sind oder Schockanrufe getätigt werden. „Es geht in erster Linie nicht darum, die Kriminalitätsrate zu senken“, betont der Landrat, „sondern um Schutz für Senioren.“ Denn überwiegend ältere Mitbürger stehen im Visier immer einfallsreicherer Trickbetrüger, falschen Verwandten, vermeintlichen Polizeibeamten oder Staatsanwälten.

„Den Anruf bei der Polizei ersetzt diese App nicht“, sagt Peter Beckmann, der als Berater von „Gut versorgt in...“, Herford, das Projekt betreut hat. Über die Anwendungsmöglichkeiten informierte der Projektentwickler Cihan Bagci. Die kostenlose App enthält wichtige Adressen der jeweiligen Stadt, Notruf-Nummern Tipps für „Aktiv im Alter“, aber auch eine Ehrenamt-Börse, „weil ältere Mitbürger sich besonders gern engagieren“, vermutet Cihan Bagci. Nun vermittelt die Kachel „Prävention“ auch Hinweise und aktuelle Warnungen, die direkt von der Polizei geschaltet werden. Nutzer erhalten Betrugsversuche per Messenger oder als Push-Nachricht.

Die App geht davon aus, dass die überwiegende Mehrheit der Senioren auch ein Smartphone hat. „Notfalls müssen Enkel gefragt werden, wie die App herunterzuladen ist“, sagt der Landrat unter Schmunzeln. Denn das Bedienerportal ist denkbar einfach. Die Bürgermeisterin von Kaarst, Ursula Baum, fand ebenso wie ihr Meerbuscher Kollege Christian Bommers nur lobende Worte hinsichtlich der App, auch in Sachen Bedienerfreundlichkeit. Der Einbezug der Städte Jüchen, Grevenbroich und Dormagen in „Gut versorgt in...“ ist geplant. Zudem gehen die Ansprechpartner von der Kriminalprävention der Polizei auf Märkte, bieten Veranstaltungen an und beraten am Telefon.

Interessierte Bürger können sich auch über die Internetseite der Polizei im Rhein-Kreis Neuss informieren, dazu werden regelmäßig Postings und Tweets in den sozialen Medien geschaltet.

„Denn eines ist ganz sicher“, sagt der Chef der Kreispolizeibehörde, „die Präventionsbotschaften können nur dann voll wirksam sein, wenn sie dort ankommen, wo sie notwendig sind.“

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