Wie ist Jüchen geschichtlich entstanden?
Siedlungen im Bereich der heutigen Stadt Jüchen soll es bereits in der Stein- und Eisenzeit gegeben haben sowie in der Römerzeit. Doch der Begriff Jüchen tauchte erstmalig erst im Jahre 866 auf. Angeblich schenkte die fränkische Adelige Hiedlida dem Eifeler Kloster Prüm einen Gutshof mit 36 zugehörigen Höfen, die Villa lochunda. Allerdings steht diese Villa der Römers Jucundus schon lange nicht mehr – dessen Name könnte übrigens im Zusammenhang mit dem Gemeindenamen Jüchen stehen. Deutliche Spuren der Vergangenheit hinterließen dagegen Bauten aus der Zeit der Reformation. So ist der Ortsteil Kelzenberg bis heute überwiegend protestantisch geprägt. Die Hofkirchenanlage der evangelischen Kirche, erbaut um 1676, gehört zu den gut erhaltenen und beeindruckenden Bauten in Jüchen aus jener Zeit. Ebenfalls aus dieser Epoche stammt auch das Haus Katz, benannt nach dem Vogt Paulus Katz. Hier befinden sich heute sowohl der Ratssaal als auch das Trauzimmer des Standesamtes.
Das Wasserschloss Dyck, erbaut im 17. Jahrhundert und bis heute bedeutendes Kulturdenkmal, war bis ins Jahr 2000 im Privatbesitz der Grafen von Salm-Reifferscheidt-Dyck. Erstmalig wurde der Adelsname im Jahr 1094 erwähnt. Über 700 Jahre lang herrschten die Grafen über das sogenannte Dycker Ländchen. Jüchen gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zum Herzogtum Jülich. Als 1794 das Gebiet von französischen Truppen besetzt wurde, entstand Jüchen und wurde Odenkirchen im Arrondissement Krefeld zugeordnet. 1815 kam Jüchen zum Königreich Preußen, ein Jahr später entstand dann die Bürgermeisterei Jüchen und wurde an den Kreis Grevenbroich angegliedert, 1928 dem Kreis Grevenbroich-Neuß zugeordnet. Seit 1975 gehört Jüchen zum Rhein-Kreis Neuss, gebildet aus den Gemeinden Jüchen, Hochneukirch, Garzweiler und Bedburdyck.
Heute wird Jüchen vor allem mit dem Braunkohletagebau in Verbindung gebracht. Bereits in den 80er Jahren mussten die Orte Belmen, Elfgen, Garzweiler, Priesterath und Stolzenberg den Baggern weichen und wurden nach Neu-Elfgen und Neu-Garzweiler umgesiedelt. Später mussten die Ortschaften Otzenrath, Spenrath und Stolzenberg weichen und wurden in der Nähe von Hochneukirch neu errichtet.
Wie ist Jüchen politisch aufgestellt?
Seit 2009 bekleidet der CDU-Politiker Harald Zillikens (geboren 1959) das Amt des Bürgermeisters. Seine Partei hat 2022 im Stadtrat 19 Sitze, gefolgt von der SPD mit acht Sitzen und den Grünen mit sechs Sitzen. Ebenfalls im Rat vertreten: die FWG (vier Sitze), die FDP (fünf Sitze) und die AfD (zwei Sitze).
Jüchen führt die Auszeichnung "Global nachhaltige Kommune NRW" und ist als Fairtrade-Stadt zertifiziert. Nachhaltigkeit und Umweltschutz werden in Jüchen groß geschrieben, was sich nicht zuletzt an dem Solar- und Gründachpotenzialkataster sowie dem Landschaftsplan auf der städtischen Homepage zeigt.
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